1710/13: Alltag: Briefe an die Hausverwaltung/Redaktion #Alltag

Alltag

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Was alles so eingeht bei einer Hausverwaltung. Z.B. diese Nachricht und man denkt, „Häh?“ – Soll ich wirklich? Oder ist das gar nicht für uns, Zitat:

Ich habe im Keller mehrere alte Fahrräder, die ich gerne abgeben würde. Zum Verschrotten sind sie aber eigentlich noch zu gut. Würden Sie die abholen und wieder herrichten?

Nein, Fahrradwerkstatt sind wir nicht. Recycling-Kreislaufpartner auch nicht.

Die Hausverwaltung braucht Dich!

Die Hausverwaltung braucht Dich!

Von der kürzlich hier eingegangenen Beschwerde über zu laute Musik und eine Mieterin, die als Tänzerin in ihrer Wohnung regelmäßig probt, war hier zu lesen.

Dieses Problem allerdings in Berlin-Lichterfelde muss man konkret bearbeiten, wenn auch die Witterung dafür nicht günstig erscheint, Zitat:

unser Tor zum Grundstück schwingt zurzeit bei Motorbetrieb so stark auf, dass es auf halbem Weg automatisch abschaltet. Vermutliche Gründe: Die ausgelutschte Kupplung zwischen Tor und Getriebe und die aufgeweitete Bohrung in dem Flansch, an dem die Motor- und Getriebeeinheit befestigt ist. Deshalb habe ich heute das Tor entriegelt und den Motor abgeklemmt und per Aushang die Mitbewohner darüber informiert.  (Bei dringendem Bedarf kann es von Hand geschlossen und geöffnet werden.) Evtl. können Sie einen Reparaturdienst beauftragen?

Wartung für Torantriebe ist das Gebot. Seit 10 Jahren ist an dem Tor nicht ernstlich was gemacht worden. Ein Versäumnis. Vor allem muss ein funktionierender Wartungspartner her. Jedes Tor kommt als vielfältiger, täglicher Antrieb in die Jahre und dann ist er „ausgelutscht“, wie der Beschwerdeführer zu Recht schreibt. Eine Fachfirma, die sich mit derlei befasst, wird beauftragt „sobald es die Witterungslage zulässt“, tätig zu werden.

Katze und Maus spielen manche „neuen Eigentümer“ und einige ältere Bestandskunden immer wieder mal mit ihrer Erreichbarkeit. Es gibt inzwischen einige, die harsche Erreichbarkeitsregeln aufstellen, die man unter gewöhnlichen Umständen nicht bereit ist einzuhalten. Weil sonst ein totaler Emailkrieg droht. Hin und Her, aber niemand versteht den anderen mehr. In einem Fall in Berlin-Lichtenberg antwortet der Herr Verwalter auf die inzwischen mehrfach vergebliche Bitte seinerseits an den Eigentümer nochmal per Email wie folgt:

Wir möchten bitte unbedingt funktionierende Kontaktdaten von Ihnen haben. Wir haben Ihre Emailadresse. Manche Dinge aber lassen sich nicht per Email erledigen. Für solche Fälle benötigen wir dringend Ihre Telekommunikationsdaten. Wirklich. Danke dafür.

Bleibt dieser „finale Rettungsschuss nur ein Schrei in die Wüste? Abwarten.

Eine Email vom 28. Februar kann nun gelöscht werden, sie beweist die Richtigkeit von Aussagen, die die technische Zuverlässigkeit von elektronischen Partnern betrifft. Man löscht solche Aussagen, um sie nicht verwalten zu müssen, es heißt:

Hallo zusammen, weil meine Mailbox komischerweise nicht automatisch abgerufen wurde und ich das erst jetzt manuell nachgeholt habe, habe ich eine Benachrichtigung von Ihnen bzgl. meiner Einzugsermächtigung für die Wohnung 05 der WEG Trunkenboldstr. 94 von Ende Januar erst jetzt abgehört. Folgendermaßen würde ich das entstandene Problem lösen: Die Hausgeldbeträge für Februar/März werden per Überweisung auf dem Konto eingehen, eine vervollständigte Einzugsermächtigung ab 1. April geht Ihnen in den nächsten Tagen zu. (* Daten aus Datenschutzgründen geändert)

Ja, genau, that´s life. Und es ist ehrlich. Das Mitzeugs funktioniert eben nicht, weil wir nicht zuverlässig sind. Es ist ehrlich, wenn wir einräumen, dass wir Fehler machen. So skurril diese auch erscheinen mögen.

Auch diese Email ist zu löschen. Dabei versuchte ich, ein auch international netter Mensch zu sein. Ich rief die Berliner Dame an und sprach auf einen Anrufbeantworter mit der Bitte um Rückruf. Ja, das ist nicht die Kernkompetenz einer Hausverwaltung. Gemeldet hat sie sich nicht. Was der Grund war, Zitat:

Hello, my Mother’s cousin may live close to you or in your building area. Her name is Irmgard Schwandt and her address is Sachtlebenstr. 47 B, (476?) 14165 Berlin Zehlendorf, Phone is 0 30 8 15 XY ZÜ (* Daten geändert).  My Mother has lost phone contact with Irmgard and I have been trying to locate her. We lost connection with Irmgard around October 2012. Could you possibly assist who the building manager is and how to locate Irmgard? I do not speak German, however, you may contact my Mother, Eva Pantaloni at 1-403-742-2871 (*Daten geändert). Or relay in English if you can to me at my email. Thank you for your time, Nancy Bacon (* Name geändert)

Fest steht. Irmgard hat nicht zurückgerufen. Löschen. Löschen auch diese Email, die wie folgt eingeleitet wird, Zitat:

Lieber Herr Gotthal, ich hoffe diese Mail erreicht Sie. Durch Rechnerwechsel ist mir ihre E-Mail-Adresse abhanden gekommen.

Ja, angekommen. Löschen.

Dieses Problem ist bis zu seiner Lösung ein Dauerbrenner in Berlin-Wilmersdorf:

vor ungefär 5 Monaten habe wir eine Eigentümerversammlung für Nissenstr 60 (* geändert) gehalten. Da haben wir diskutieren über das Problem, dass mehrere Eingentümer kein Keller haben. Sie haben gesagt, dass in die nexte Monat diese Situation gelöst wurde. Heute,nach fünf Monaten, habe ich noch kein Keller. Bitte machen Sie etwas so bald wie möglich.

Jaja, machen wir. Allerdings: Mann kauft Wohnung und kümmert sich bei Ankauf nicht darum, dass er einen Keller hat. Den hatten schon sein Voreigentümer respektive dessen Mieter. Hat ihn rausgegeben? Oder nicht? Die Verwalterin soll es jetzt richten. Irgendwo soll doch auch ein Keller sein. Aber wo? – Der Hauswart muss ran, das bei Gelegenheit klären. Wichtig: Wer bei einem Ankauf diese Frage links liegen lässt, muss sich nicht wundern, wenn die Verwalterin später einige Zeit braucht, sowas als Stellvertreter netterweise im Nachhinein zu klären.

Herr Dingsbums vom Finanzamt Schöneberg ruft soeben an. Er hat auch schon gegugelt, sagt er nach Herrn Dr. Müller-Lüdenscheid aus dem Haus Wilbertstr. in Berlin-Friedenau (* Daten geändert). Er könne den beruflich als Rechtsanwalt umtriebigen Herrn wegen einer Zustellung nicht finden. Ja, wer hilft schon gern dem Finanzamt, frage ich? Er sagt, neulich hätte sich mal einer ganz nett bedankt. Ja, es gab eine Erstattung. Man muss ja froh sein, was wieder zu bekommen. Das ist kein wesentliches Ergebnis. Wesentlich: Ich gebe keine Daten raus, das gehört sich nicht. Ich verspreche zu vermitteln. Ich rufe Herrn Dr. Müller-Lüdenscheid an, in seiner Badewanne, in der er gerade sitzt. Er ist gerade auf dem Weg zu einem deutschen Gericht, so wie es sich für einen fleißigen Rechtsanwalt gehört. Er ruft ihn an. Damit hat es für uns sein Bewenden. Weiter arbeiten…

Leute, deren Anruf niemals einging und in automatischen Journalen abgespeichert ist und deren Nachrichten niemals hinterlassen wurden auf Anrufbeantwortern schreiben auch gern mal so Sachen wie: „Leider ist in Ihrem Büro telefonisch über mehrere Tage niemand zu erreichen.“ – Das muss man immer wieder hinterfragen. Die Hausverwaltung hat feste Sprechzeiten werktags zwischen 09 und 12 Uhr und bei Bedarf gibt es für „Ausfälle“ Anrufbeantworter, damit kein Anruf verloren geht. Wenn einen solche Nachrichten nicht bzw. nie erreicht haben, kann auch die Scheu von Menschen, auf Anrufbeantwortern Nachrichten zu hinterlassen, der Fakt sein. Man muss dran arbeiten. Was nun wirklich war? Viele Menschen bevorzugen inzwischen Emails. Sie sind los, was sie loswerden wollten. #Realität

 (EP)

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