Die alte Dame ist jetzt in Betreuung in einer sozialgeriatrischen Einrichtung. Es war schon lange nicht mehr richtig sauber. Im Grunde genommen war es das Gegenteil. Die Hausbewohner nahmen es stoisch hin. Es war nicht zu ändern.
Der Sohn muss jetzt den Weg finden, Mutter begreiflich zu machen, dass sie es alleine nicht mehr kann. Dass sie Hilfe braucht und Hilfe annehmen muss, auch wenn sie das nicht für erforderlich hält. Sie ist alt, läuft nur noch gebeugt wie ein Fragezeichen als schmutziges Gespenst durch die Gegend. Niemand gibt ihr die Hand.
Die Polizei hat tatsächlich gesagt, es gäbe ein Recht auf Verwahrlosung.
Ich habe nachgeschaut: Und tatsächlich. Darüber wird noch zu sprechen sein.
Dass sich die Menschen neben ihrem Arbeitsbildschirm einen zweiten halten, auf dem sie in der Parallelwelt surfen, ist inzwischen teils auch in Arbeitgeberkreisen nicht mehr unbedingt verpönt. Man ist über Facebook in Echtzeit erreichbar. Lässt das soziale Netzwerk nebenbei laufen.
„Du bist wohl immer auf facebook.“ Was wie ein Schuldvorwurf klingt, ließe sich indes auch nützlich einsetzen für gute Kommunikation, die Wege dieses Herrn sind unerfindlich.
Neu in Mode gekommen ist seit kurzem das Sammeln einer als ausgestorben geglaubten Spezies Dateiformat. Die Rede ist von gif-Dateien, kleinen animierten, bewegten Bildern, die bewegen. Sie sind zu nichts nütze, machen aber Spaß. Um sie zu teilen, benötigt man einen Internetserver, der die Abbildung von bewegten Bildern unterstützt. Facebook gehört nicht dazu. Das macht es erforderlich, die niedlichen kleinen Animationen von anderswo her einzubinden mit einem gesetzten Link.
Wie beispielsweise dieser Wackeldackel, den Veronika im sozialen Netz geteilt hat und der jetzt auf gesichtspunkte.de niedlich aus der Wäsche schaut. Inzwischen haben viele die eigene Festplatte voll, weil sie sich die Verweilorte dieser kruden, rauen Dateiformatchen nicht merken möchten. Sie wollen sie vielmehr individuell jederzeit anderswo einsetzen.
Gutmensch ist sprachlich eine entweder ironische, sarkastische, gehässige oder verachtende Verdrehung des eigentlichen Wortsinns „guter Mensch“ in eine Verunglimpfung. Der Ausdruck gilt als politisches Schlagwort mit meist abwertend gemeinter Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen („Gutmenschentum“). Diesen wird vom Wortverwender eine Absicht bzw. Eigenschaft des – aus Sicht des Sprechers – übertriebenen „Gutseins“ oder „Gutseinwollens“ unterstellt, wobei diese angebliche Haltung unterschwellig als übermäßig moralisierend und naiv abqualifiziert und verächtlich gemacht wird. In der politischen Rhetorik Konservativer und Rechter wird Gutmensch als Kampfbegriff verwendet. (Zitiert aus Wikipedia zu „Gutmensch“)
Und weil soviel passiert, steht kaum zu befürchten, dass der Begriff weiter mäandern könnte. Edgar Froese (Tangerine Dream) ist tot. Aus der Traum. Lemmy Kilmister ist tot. Jack Daniels bekommt eine Weltwirtschaftskrise. David Bowie ist tot. Was soll jetzt noch gut sein? Nichts.
Gutmenschen werden über kurz oder lang aussterben. In Istanbul werden Menschen weggebombt und in Syrien Journalisten geköpft, Kulturschätze geraubt bzw. zerstört werden. Und vieles mehr: Der Gutmensch ist geächtet.
Aus allen möglichen anderen Gründen: Mit der Verbannung des Worts Gutmensch wird endlich Ordnung geschaffen im fest vorgezeichneten Weltuntergang. Die Berliner HipHop-Band KIZ singt passend: Hurra, die Welt geht unter.
Der Schweizer Cartoonist Johannes Borer hat den Gutmensch gezeichnet, hier….
Schwarzfahrer von Pepe Danquart ist ein ebenso unterhaltsamer wie nachdenklich stimmender Film zum Thema Ausländerfeindlichkeit, der mehrfach auf Festivals ausgezeichnet wurde. Aufgrund seiner zielsicheren und vielschichtigen Darstellung eignet er sich zum Ausgangspunkt einer Diskussion über Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile.
Der Film Schwarzfahrer wurde 1993 in Berlin gedreht. 1994 gewann der Regisseur Pepe Danquart mit diesem Kurzfilm einen Oscar für den besten Kurzfilm, weltweit.
Heute ist der Film aktueller denn je. Wir hören bspw. großes Medienrauschen um die Ereignisse am Kölner Hauptbahnhof. Aber auch und insbesondere Volkes Mund, doch tut er Wahrheit kund?
Was weiß sich der Leser selbst mit Mitteln des Scharfblicks und eines entsprechenden Lesegeräts zu beschaffen darüber? Was plappert er nach? Welche Konsequenzen die Menschen aus den Vorkommnissen zu ziehen beabsichtigen, nehmen wir wahr. Im sozialen Netzwerk brunzt der deutsche Hirsch oder ist es der deutsche Kleinmichel? Ein zutreffender Leserbrief an „Die Zeit“ ist oben aus Gründen zutreffender Argumentation aufgeführt.
Auch wenn der Kurzfilm von Pepe Danquart längst Geschichte ist, denn woraus lernen wir Deutschen denn, wenn nicht aus der Geschichte?
Zweimal geisterte es äußerst unpräzise durch die Berliner Medien. Wir haben das Thema nochmal recherchiert, weil es von hohem Interesse für die immobilienverwaltende Wohnungswirtschaft ist. Hier der aktuelle Stand, der aus Kontakten ins Berliner Abgeordnetenhaus resultiert: Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen.
Die Beratungen zum Thema Rauchmelder sind noch nicht abgeschlossen. Unter den Fachpolitikern gibt es bereits seit Jahren intensive Gespräche, da sie zwar den Sicherheitsvorteil sehen, aber die unterschiedlichen Regelungen in anderen Bundesländern und die mitunter erheblichen (auf die Mieter abwälzbaren) Kosten sehr kritisch sehen. Mit anderen Worten: Wie immer, wenn der Gesetzgeber Maßnahmen ergreift, fährt ein wie ein Wärmebus zu verstehender Rundumversorgungsaspekt in Sachen Kostentreiberei und Gewissenlosigkeit los.
Freie Radikale: Noch sind die Radikalen frei, das ist das Ergebnis des Jahres 2015, in dem sie gewütet haben, mehr als in den paar Vorjahren, seit wir sie erfassen, nachrichtendienstlich, allumfassend und mit digitaler Genauigkeit. Beschlossen betulich: Das Büro der obigen Hausverwaltung wird wie jedes Jahr geschlossen, ein Wechsellink zur Hausverwaltung hier, um mehr zu erfahren.
Aber es tritt auch eine Art Schreibfrieden ein. Wie jedes Jahr: Das Blog nutzt die Zeit bis zum neuen Jahr, um zu schweigen. Sollen freie Radikale doch kraweelen, das Büro macht zu. An dieser Stelle nehmen wir einen Menschen aus dem Berliner Speckgürtel auf Kimme und Korn. Der in Karlsruhe ansässige Musiker und Komponist Thomas Bierling wird uns zwei Körperinnenwelten-Ausstellungsstücke präsentieren und wenn wir mögen, hören wir uns in seine luftigen, klassisch-jazzig geprägten Kompositionen hinein. Denn wir haben ja Zeit, in uns hineinzuhören, in diesen Tagen. Und das geht so.
Was man nicht kann, kann man auch nicht verlernen?
Nun ja, beispielsweise Empathie mit einem Opfer. Der fiese Stalker, die lächelnde Fratze des Permanentterrors. Das Thema Stalking ist hier verschiedentlich Thema gewesen, eine Artikelsammlung kannst du über diesen Suchlink aufrufen.
Wir wissen, es gibt bereits gesetzliche Grundlagen, um sich gegen Stalking zur Wehr zu setzen, häufiger aber bleiben Stalkingopfer allein und werden gar nicht erst richtig ernstgenommen. Richtig: Von Polizeibeamten, die über fehlende Empathie nicht recht klagen können. Ihnen ist der Begriff an sich schon fremd. Nun haben Sie sich mal nicht so. Oder so ähnlich.
Was Markus Fetter (auf facebook hier) sehr gekonnt beim Bundeswettbewerb Gesang 2015 vorgetragen hat, trifft insofern den Nagel auf den Kopf.
Harald Karas (SFB) – Kennedy-Besuch Berlin 1963 – Einleitung Übertragung
Seine journalistische Tätigkeit nahm er 1952 beim Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) in West-Berlin auf. Er gehörte zudem zu den ersten Fernsehnachrichtensprechern und Reportern (Rund um die Berolina) des Senders Freies Berlin (SFB). Karas war darüber hinaus seit dem 1. September 1958 der erste Moderator der Berliner Abendschau und wurde 1960 auch Leiter dieser vorabendlichen regionalen Nachrichtensendung. Er blieb dies bis 1984 und moderierte anschließend noch einige Jahre weitere SFB-Formate (unter anderem Stadtgespräche), bevor er 1991 in den Ruhestand wechselte. Harald Karas lebte im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. (Quelle: Wikipedia deutsch, über Harald Karas)
88 Jahre alt ist er geworden, der Mister Abendschau Berlins. In Erinnerung blieb er vielen als „Karras“ mit doppeltem, rollenden „r“, aber Karas lautete sein richtiger Name.
Nun ist er gegangen. Wir aber erinnern uns einen kleinen, schönen Moment an diesen Mann, der nicht wenigen die Kindheit prägte und uns oft eine Vorstellung davon gab, dass Westberlin seinerzeit nicht nur eine Insel des alliierten Friedens gewesen ist. Wir erfuhren in schönster chinesischer Tradition, dass Berlin(West) eine der ganz wenigen Weltprovinzstädte sei, die durch und durch mit einer funktionsfähigen Stadtmauer vor Angriffen aus dem Umland geschützt war. Es war eine der funktionsfähigsten überhaupt.
Auch wenn sie teils Panzern gegenüber standen, wie am Checkpoint Charlie und manch Bürgermeister übertrieb: „Schaut auf diese Stadt.“ Karas hat uns diesen politischen Wahnsinn immer verständlich erklärt, so wie der Kennedy-Besuch genau abgebildet, eingezeichnet und genau vermaßt wurde für die Berliner. Mit Relaisstationen, die man so nannte, um zu begründen, dass es für die Alliierten einen Einsatz eines immer mitfliegenden Nachrichtenhelikopters aus Sicherheitsgründen in einer dichtbesiedelten Stadt wie dieser nicht geben konnte, weil es nicht akzeptabel gewesen wäre. So jedenfalls die offizielle Begründung.
Ein syrischer Flüchtling kocht für Obdachlose in Berlin – heuteplus | ZDF
Veröffentlicht am 01.12.2015 Alex Assali will Danke sagen und selbst helfen. Weil die Menschen in Berlin ihn so freundlich aufgenommen hätten, kocht er dort für Obdachlose – bezahlt von seinem Asylgeld. Die sind begeistert und die Berliner sprachlos. (Heute +-Beitrag)
Das vielfach zu hörende Dummgeschwätz von besorgten Wutbürgern über die Flüchtlingssituation in Deutschland wird einmal gehörig auf den Kopf gestellt: Mit einem Vorzeigesyrier, der uns in Sachen Herzensbildung die Schamesröte ins Gesicht treiben kann. Der Mann tut was.
Allerdings ist in dem Beitrag von 450,- EUR pro Monat die Rede. Dies hat die Redaktion nachträglich richtiggestellt: Es sind gerade 350,- EUR, die ein solcher Flüchtling erhält.
Gut, wenn man rechnen kann, und auch damit zurecht kommt. Der Mann ist für mich der Berliner des Jahres. Von hieraus das Chapeau!