1692/13: News: Das Büro Gotthal investiert in die grundsätzliche Modernisierung des Maschinenparks

Continental-Schreibmaschine

Continental-Schreibmaschine

In die Jahre gekommen: Die Schreibmaschine, hier eine mit dreifarbigem Band. Niemand benützt noch Schreibmaschinen. Ein willkommener Anlass, mal über Sinn und Unsinn des deutschen Formularwesens nachzudenken. Back to the roots: Weil niemand noch Schreibmaschinen benutzt, müssen manche Formulare heute wieder „per Hand“ ausgefüllt werden. Eingespannt wird nur der Bürger. Das Formular bleibt weiterhin unentspannt.

Jetzt erst recht. Der Papst tritt zurück aus Altersgründen. So schleicht man sich aus der Affäre. Es ist ihm zuzugestehen. Es ist einzusehen. Er hat ein „biblisches Alter“ erreicht. So wie manche Büromaschinen, veraltete Software, Rechner, kurz: Hier und da ist auf jedem Fleckchen der Welt Modernisierung angesagt, wenn man mithalten will.

Was für die Katholische Kirche gilt, können sich Hausverwalter ebenso aufs Tablett (neudeutsch tablet PC) schreiben. Das erste Mal volldigital.

Papa Was A Rolling Stone: Keith Richards als Papst

Papa Was A Rolling Stone: Keith Richards als Papst

Besonders subversive Elemente haben Keith Richards als kommenden Papst vorgeschlagen. Andere wollen Anette Schavan, die gerade verfügbar ist. Alles Quatsch. Was Keith Richards angeht: Hier wird widersinniger Weise der Idee nachgegangen, Keith Richard zum Papa zu küren!  Widersinnig: In der zutreffenden Gesangszeile von „Papa was A Rolling Stone“ heißt es: Whereever he lay down his head was his home.“ Das ist, was Keith Richard betrifft, eine zutreffende Sicht der Dinge. Ein derartiger Konformismus disqualifiziert aber Herrn Richards für das höchste Amt. Auch dass er tendenziell eher mit Denise Richards darnieder läge…., als als Pontifex „I can´t get no…(bitte selbst vervollständigen) als Ostermesse zu zelebrieren. Darüber hinaus ist durch „Paint it black“ (okkulte, schwarze Türen) zwischen „Heaven & Hell“ die Vorauswahl getroffen! Nein, das ist kein verfolgenswerter Gedanke! Eher noch wäre als Mystiker par excellence Ozzy Osbourne geeignet fürs hohe Kirchenamt. #Papstnachfolge, Grundklagenleerung (Bildherkunft: Frank Beacham, facebook, University of South Carolina, USA)

Vorbei die Zeiten, in denen der kundige Hausverwalter beim Fachhandel um die Ecke Spaltenbücher erwarb. In den Achtzigern noch gang und gäbe, vor allem bei den aussterbenden Immobiliendinos, die es heute teils gar nicht mehr gibt. Die funktionierende Stadtmauer um West-Berlin herum ist gefallen und mit ihr sind nicht weniger Immobilienverwalter-Gruftis in den Orkus der …. – doch lassen wir das.

„Nein, wir machen alles noch per Hand,“ lautete der stets etwas mürrisch-schnippische Widerhall auf die Frage, ob man die Daten von der Vorverwaltung auf Datenträger oder Band übernehmen könne? Ja, alles noch per Hand.

Und man dachte: Ihr armen Irren!

Zum Büro!

Zum Büro!

Dabei hatte gesunde Handarbeit auch etwas Ehrliches, Direktes. Beim Schreiben der Spaltenbücher (Branchenjargon: „Hausbuch“) sah der Hausverwalters sofort, bei wem keine Zahlung fristgerecht eingegangen ist. Noch wurden leere Spalten nicht mit Nullen aufgefüllt und das großartige Tipp-Ex war im Hausbuch verboten. „Buchhaltungsfälschung“ … – Tipp-Ex ging gar nicht.

Dass der Papst jetzt zurücktritt, um seiner zweiten Ehefrau (79 Jahre alt) und seinen zwei Kindern aus erster und dreien aus zweiter Ehe mehr Zeit zu widmen, ist ebenfalls ein nicht zu entschuldigender faux pas. Das haben sich irgendwelche unrecht agierenden Kirchenkritiker ausgedacht. Komplett falsch. Das ist nicht witzig.

Ist ja auch egal, verflossene Zeiten. Erinnerungen.

Heute ist alles anders, junge, glatte, gegelte Karrieretypen. Niemand stellt mehr EDV in Frage. Die noch von Hand arbeiteten, früher, seufz, wussten um manchen Fehler, den EDV in der Lage ist, anzurichten. Wer seine (fehlerbehaftete) Handarbeit auf doppelten, sicheren Boden zu stellen wusste, konnte auf mehreren Lösungswegen ans Ziel kommen: weitgehende Fehlerfreiheit zumindest versuchen. Niemand ist perfekt. Am allerwenigsten die EDV.

Jetzt träumen wir schon seit mehr als zehn Jahren vom papierlosen Büro und haben seit 2001 elektronisches Dokumentenmanagement eingeführt. In Wahrheit hat in den letzten zehn Jahren infolge übereifriger Systemadministratoren überall der Papierumfang überproportional zugenommen. Jeder „Scheiß“ (tschuldigung) wird schriftlich mitgeteilt. In sinnleeren Paraphrasierungen, mit Textbausteinen, die stets mehr als das eigentlich Wichtige enthalten. Alles ist textautomatisiert und der „Vorsorglichkeitscharakter“ jeder Phrase wird vorsorglich mit bedacht. Büroorganisation bedeutet für viele: Löse dich vom Einzelfall. Sehe das Ganze. Den Rest erleben wir: Von Versicherungen verstehen wir deren Post nicht mehr. Das Finanzamt hüllt sich wortreich in Schweigen. Und selbst die „Mülle“, die Berliner Stadtreinigung kracht vor Floskeln nur so. Dass es staubt.

Oder die Barmer Ersatzkasse. Schon mal Post bekommen? Großartig. Alles stets freundlich, aber oft verbirgt sich dahinter einfach nur wortreicher Unsinn.

Unser Maschinenpark (Foto ganz oben) wird jetzt durchgreifend modernisiert. Damit wir all diesen Schwachsinn verwalten, richtig ablegen und besser verschlagworten können. Der Umfang dessen ist überproportional gestiegen und es heißt, den Aufgabenkern wiederzufinden. Geschäftsprozesse optimieren, die Zahl zu benutzender Dokumente schneller einkreisen zu können, Floskelmist und Textbausteingedöns (auch eine „Cloud“) entkernen, entmisten, reduzieren auf das, was es wirklich ist: Eine Rechnung, eine Mahnung, eine Mängelmeldung, ein Klavier, ein Klavier….Loriot lässt grüßen!

 (EP)

 

5 Gedanken zu „1692/13: News: Das Büro Gotthal investiert in die grundsätzliche Modernisierung des Maschinenparks

  1. Pingback: 775/13: Tageslied: Das gab´s noch nie. Nur einer bekommt denselben Song gleich zweimal von uns als #Lied des Tages. Verdient. | http://blackbirds.tv – Berlin fletscht seine Szene

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