Stalking: Hausverwalter werden von Berufs wegen gestalkt…

Stop Stalking - Nachbarn

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Der Online-Redaktion von gesichtspunkte.de wurde folgender Fall berichtet:

Ein Hausverwalter wird von einem gescheiterten Wohnungseigentümer persönlich gestalkt. Die Sache fängt sehr viel früher an – vor 10 Jahren. Der Hausverwalter übernimmt 1998 die Verwaltung eines Hauses in Berlin-Kreuzberg. In diesem Haus kommt es zu erheblichen Rechtsstreitigkeiten, weil ein Dachgeschoss-Ausbauer versucht, die übrigen Wohnungseigentümer mit einer gerichtlichen Klagewelle zu überziehen. Das allerdings gelingt ihm eher nicht.

Diesen Wohnungseigentümer nennen wir Asyl Drahtfrosch (* Name geändert). Warum er Asyl nimmt, das ist eine andere Geschichte. Wir erzählen hier die uns zugetragene Geschichte. Forderungen, die er nach Scheitern seines Ausbauvorhabens gegen die übrigen Wohnungseigentümer richtet, haben weder Hand noch Fuß. Seine Zahlungsverweigerung, Wohngeld an die Verwalterin zu zahlen, führt zu Zahlungsklagen der Wohnungseigentümer gegen ihn. Schließlich muss die Verwaltung die Zwangsversteigerung der Einheiten beantragen und sie werden unter Zwangsverwaltung gestellt.

In einer von ihm ausgehenden Klagewelle kämpft er gegen „den Rest der Welt“. Als Feinde und Gegner hat er sich alle weiteren Wohnungseigentümer der Anlage ausgesucht, aber insbesondere den Verwalter. Dieser ist der Feind in „seinem Haus“. Dabei hatte er diesen Verwalter einst ausgesucht, als die Wohnanlage mit rund 30 Einheiten mit 150.000,- Deutschen Mark Wohngeldschulden zu kämpfen hatte. Der Verwaltungsbeirat der Wohnanlage bekommt denunziatorische, vollkommen haltlose Schreiben über das verbrecherische Treiben dieses Verwalters. Die 57 Punkte einer gerichtlichen Befassung damit werden vom Verwaltungsbeirat gewissenhaft aufarbeitet: Es bleibt nicht eine Frage offen.

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Er wähnt sich in ausuferndem Schriftgut in Richtung des Verwaltungsbeirats als Opfer des Verwalters. Es fallen anklagende Bezeichnungen, „kriminelle Vereinigung“ und „betrügerische Machenschaften“, am Werk sind offenbar Verschwörungsgegner, die seinen persönlichen Ruin beschlossen haben. Hat er seinen Verstand verloren, fragen sich einige der beteiligten Wohnungseigentümer?  Er kapselt sich in der weiteren Zeit zunehmend ab, ist für klärende Gespräche nicht mehr zugänglich. Es hängen „politisch gemeinte“ Plakate an den Außenfenstern. Die übrigen Eigentümer verstehen weder Sinn noch Zweck der Agitprop-Maßnahmen. Wie wäre es mit einem zielführenden Gespräch? Wie wäre es mit „Lösungen“, Zahlungen, ggf. Anzahlungen, ggf. ratenweise, leben und leben lassen? Doch er ist stur, spricht von Rattenschwänzen und so weiter. Womit er übrigens recht hat.

Keine einzige seiner gerichtlichen Klagen hat Erfolg. Er steht täglich unter dem Einfluss von mürbe machenden Drogen und verschanzt sich in der Wohnung. Er klebt die Fenster mit blickdichten Transparenten ab. In einem Verfahren geht es um die Herstellung eines behördlich geforderten Fluchtweges über das Dach. Der Anwalt des weiteren Dachgeschoss-Ausbauers findet eine Lösung. Er geht zwar die Vereinbarung ein und verpflichtet sich zum Bau des Fluchtweges, eine Anzahlung von 5.000,- verschwindet aber, ohne dass er jemals mit diesen geschuldeten Bauarbeiten beginnt. Sein Verhalten riecht nach Betrug, einem strafrechtlich relevanten Delikt. Der geschasste Wohnungseigentümer, der den Betrag vorgestreckt hat, verzichtet auf Einreichung einer Strafanzeige. Aktuell überlegt er wieder, ob das richtig war?

Ein Elektromeister ging viel früher, Ende der Siebziger, mit einem Mitarbeiter der Verwalterin  gemeinsam zur Schule. Der Mitarbeiter der Hausverwaltung sagt über ihn, der tut ‚ihm leid‘. Ein paar Elektrikeraufträge würden ihm vielleicht helfen, sein schwieriges Leben in den Griff zu bekommen. Es ist einer dieser Aufträge, der den Kontakt zwischen ihm und dem Elektriker überhaupt erst möglich macht. Und Jahre später wird daraus eine „Koalition der Vernunft“ zwischen einem zu wenige Aufträge besitzenden Elektriker und einem  gescheiterten Dachgeschoss-Ausbauer.

Die Zusammenarbeit der Hausverwaltung zur gezielten Förderung eines Elektromeisters mit zu wenigen Aufträgen scheitert nach kurzer Zeit. Denn der Elektromeister kann Aufträge nicht gut abarbeiten. Bei jeder zweiten Rechnung  kommt es zu Beanstandungen. Die Hausverwalterin beschließt, weitere Einsätze dieser Elektrikerfirma nicht mehr zu beauftragen, weil sie das vor ihren Kunden nicht vertreten kann.

Er bekommt nun einen Anruf von diesem in Ungnade gefallenen Elektriker. Er kommt dem Elektriker klug vor,  der Elektromeister vertraut den triumphierenden, vollkommen falschen Darstellungen, wie der die Verwalterin schon „seit Jahren im Griff“ habe.  Der eine hat einen Hass in Ermangelung von Aufträgen, der andere wegen seiner nicht vorgenommenen Wohngeldzahlungen an die Gemeinschaft und der Klagen bei Gericht. Herr Elektriker ohne Aufträge hat von wirtschaftlichen Zusammenhängen wenig Ahnung. Er ist ihm intellektuell klar überlegen. Es reicht schon aus, „zu reden, was der gerne hört“, denn der ‚fällt gerne darauf rein.‘ (Zitat: Ideal, Lied ‚Schwein‘)

Ideal - Kultband der 80iger - Pressefoto

Ideal - Kultband der 80iger - Pressefoto

Zitat:
Ich spiele schüchtern und bescheiden
Sensibel auf den ersten Blick
Alle mögen mich gut leiden
Alle fliegen sie auf den Trick
Ich rede was du gerne hörst
Und du fällst gern drauf rein
Dann wart ich bis du auf mich schwörst
Dann lass ich dich allein

Er erschleicht sich das Vertrauen des arbeitslosen Elektromeisters und schließlich auch der wohlhabenden Eltern. Diese haben eigene Interessen, warum sie ihn so dringend bräuchten. Bis sie ihn nicht mehr benötigen. Und ‚dann lass ich Dich allein‘, aber das ist eine andere Geschichte.

Sie verabreden eine skurrile Zusammenarbeit:
Er, arbeitslos, Typ Kreuzberger Freak, lauter gescheiterte Prozesse, Zwangsverwaltung, Zwangsversteigerung, wirtschaftlicher Ruin, Typ „nichts mehr zu verlieren“, später geht er vorübergehend  ins Gefängnis, denn er muss eine Ordnungsstrafe absitzen. Sie, Eltern dieses Elektrikers, Typ früher erfolgreicher Unternehmer, Wohnsitz in Dahlem, umfangreichen Haus- und Grundbesitz, viel Geld in der „Kriegskasse“. Ist das eine Chance für ihn, sich eine neue tragfähige Existenz aufzubauen? Aber wie nennt sich diese Tätigkeit?

Die Kinder der Hausverwalterfamilie sagen: „Der Tatfrosch schleckt zu.

Stalking. Der Elektromeister ohne Aufträge verzieht nach Nordberlin, ins Umland. Er überlässt die Schlüssel für ein Büro im Dachgeschoss eines kleinen Zweifamilienhauses in Zehlendorf dem Kreuzberger. Vom Kreuzberger Dachgeschoss direkt nach Zehlendorf. Die Verabredung lautet: Ziehe ein, halte dich ständig auf der obersten Dachterrasse des Zweifamilienhauses auf. Feiere Partys, grille, hole Leute ins Haus, mach ordentlich Krach. Halte dich stundenlang dort auf, schau intensiv, konsequent nach unten in den Garten, 10 m über den im Garten spielenden Kindern. Den Auftrag kann er problemlos annehmen, die Höhe der Vergütung hierfür ist allerdings streng geheim: Offiziell darf er nichts mehr verdienen. Es könnte sofort weggepfändet werden. „Leistung gegen Liebe“ seiner Auftraggeber. So „wächst zusammen, was zusammen gehört.“ (Zitat von Willy Brandt, anderer Zusammenhang) – Ist die Zusammenrottung ‚eine kriminelle Vereinigung‘?

Bevor er den Auftrag durchführen kann, hat er noch eins zu erledigen: Er tritt eine Haftstrafe an, zu der er verdonnert worden ist. Gleich danach tritt er das Auftragsamt zügig an. Zunächst schreibt er der Hausverwalterin im selben Hause, er sei soeben gut erholt aus seinem Urlaub (in der Haftanstalt) gekommen, wie ja auch die Familie der Hausverwalterin selbst, und sei daher guten Mutes, nun zügig mehrere Vorhaben in die Tat umsetzen zu können. Und letztlich sei das jetzt alles auch unproblematisch, denn er habe nun die Schlüsselgewalt für dieses Haus, in dem die Familie der Hausverwalterin wohne. Im Abstand von nur wenigen Tagen geht zunächst eine Forderung brieflich ein, bestimmte Eigentümerrechte wahrnehmen zu wollen. Zwei Tage später schon die zweite. Die erste Forderung sei ergebnislos unbeantwortet, und daher müsse nun die Erledigung gefordert werden. Und wenn dies nicht binnen zwei Tagen, werde er sich mit Strafanzeigen an die Staatsanwaltschaft wenden wegen ‚Bildung einer kriminellen Vereinigung‚ (siehe oben). Er werde dann den Nachweis führen, welche betrügerischen Manipulationen die Hausverwalterin bei der Zwangsverwaltung und Abrechnung seiner zwangsverwalteten Einheiten in Kreuzberg begangen habe. Starker Tobak. Oder vollkommener Unsinn?

Die Hausverwalterin informiert die Wohnungseigentümer der Anlage in Kreuzberg  über die Situation. Der Schuldner habe sich unter der Adresse der Hausverwalterin und dem Wohnsitz von dessen Familie „eingenistet“, im Rahmen stalkingartigen Zusammenwirkens, und bedrohe nun das Büro und insbesondere die Familie der Hausverwalterin mit ständiger Anwesenheit und  obsessiver Verfolgung. Es finden in einer Woche mehrere lautstarke Partys statt, die bis tief in die Nacht gehen und die Familie der Hausverwalterin in ihrer Wohnqualität ganz erheblich beeinträchtigen.

Die Nachbarn sind informiert, es sind Fotos versendet worden, der Hintergrund wurde schriftlich dargestellt. Es sind Strafanzeigen wegen Stalkings ausgebracht. Ein Netzwerk von mehreren Menschen unterstützt die von Stalking betroffene Familie. Unter den Nachbarn sind auch Einflussreiche: sie werden es im Tennisclub erzählen.

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Die familiäre Situation der Familie des Verwalters ist angespannt: Die Kindeseltern versuchen ihren vier minderjährigen Kindern die Angst vor einem vermeintlichen Psychopathen zu nehmen, der nachts heimlich ins Haus schleicht, bis in die Puppen schläft und dann den ganzen Tag auf der Dachterrasse oben herumlungert, Musik hört, merkwürdige Substanzen raucht und zuschaut, während die Kinder unter dem Gartensprenger versuchen, ihre Schulferien zu genießen. Sie wollen sich dem da oben wirkungsvoll entziehen, seinen Blicken, seiner stoischen Beobachtung.

Die Eltern reden ausführlichst mit den Kindern, ‚kindgerechte Erläuterungen‘ zum Hintergrund der Täter, sie verweisen auf jahrelange Erfahrungen, vor allem die mit den ehemaligen Nachbarn, die ihn mit Hilfe ihres Sohns jetzt beauftragt haben. Sie haben nichts zu verlieren. Der Vater des Elektrikers hat einmal heißes Wasser über die Brüstung schütten wollen. Es wurde schon mal ein Bild von dieser Bedrohungssituation gemalt, und die Kindeseltern haben das Bild beim Landgericht eingereicht, um eine Vorstellung davon zu geben, wie sehr die Familie unter den immer währenden Querulanten-Szenarien gelitten habe. Jahrelange peinigende Situationen, Verletzungen des Familienfriedens, skurrile Situationen, die die Familie schon erlebt hat, werden in Erinnerung gerufen. Derartiges muss auch verarbeitet werden, vor allem von Kindern. Der Familienvater sagt, dafür schreibt er diesen Wahnsinn auf und erzählt ihn der Öffentlichkeit.

´Seine Frau nennt ihn nur noch den Wurm, den Stalker. Der Vater der vier Kinder erklärt den Kindern, wie es funktionieren kann, dass einer sich komplett ins Unrecht setzt und mit gar keiner Einsicht in sein fehlerhaftes, menschliches Verhalten gesegnet ist. Oder solche Wortspiele (der Kinder) mit dem Namen eines Stalkingverdächtigen. Die Täterprofile gleichen sich: Auftraggeber wie Beauftragter (Stalker) bilden eine seelische Notgemeinschaft im gemeinsamen Vernichtungskrieg gegen den Hauptschuldigen ihres persönlichen Scheiterns.

Ein Zitat aus den letzten Wochen beginnt, noch einmal sehr große Strahlkraft zu entwickeln. Es wurde gesagt:

„Es ist besser, von der Wahrheit verletzt, als mit einer Lüge getröstet zu werden.“

Das gilt wohl noch immer. Diesen Spruch fanden wir hier.