1595/12: Zitatfilter: Über das Leben in gewohnten und ungewohnten Bahnen, die Würze des Lebens, Dirk Michaelis, Sissy und Elke

Maggi - Würze des Lebens!

Maggi – Würze des Lebens!

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head-less – Als Ich Fortging (Karussell/ Dirk Michaelis Cover) (via Youtube)

Das Schöne an meinem Leben ist, dass ich es auch genießen kann, wenn es anders läuft, als ich mir gedacht habe. (Elke, Berlin)

Das ist ja das Berauschende. Leben wie gewünscht und oft auch an Zufällen und Abweichungen hiervon entlang schrammelnd, egal wie: Ich kann es genießen. Wir gehen jetzt alle, die Blumen gießen. Damit bald neue Lebensfreuden sprießen. Bzw. ins Kräuterbett schießen! Die Stammwürze gibt´s heute mal ohne Kochschürze. In der Würze liegt auch Kürze. Zuweilen.

Cover der neuen CD "Dirk Michaelis singt"

Cover der neuen CD „Dirk Michaelis singt“

Heul doch! #Tic Tac Toe, früherer CD-Titel

„Als ich fortging“ hat Dirk Michaelis geschrieben und gesungen. Kurz bevor die DDR fortging. Er konnte es nicht wissen, der Song stammt aus dem Jahr 1987. Sie war nicht unendlich, diese DDR, sie war zu schwach geworden und im globalisierten Wettstreit der Ideen viel zu klein. Wurde geschluckt. Aufgefressen von den Gedanken der Anderen, die sich gegen sie durchsetzen konnten. Dabei war doch die Idee nach dem Ende des II. Weltkriegs nicht so schlecht. Viel davon kommt zum Ausdruck in dem Film „Einer trage des Anderen Last“ (DEFA).

Ein irgendwie gutes, intensives Gefühl, das ist geblieben. Dass wir uns alle im Grunde unseres Herzens eigentlich lieben. Also wir, die „da drüben“. Wo mal ´ne Mauer drumrum war. Sodass Gefühle im Raum sind, wo zwei „von drüben“ am Tisch sitzen und wo alle weiteren nicht mit am Tisch sitzen, gedanklich. Die Anderen, die von hüben. Ach, Standortbestimmungen. Längst haben wir sie verdrängt. Ost und West, vergessene Pest. Inzwischen kloppt sich Nord mit Süd. Wo viel geschieht.

Wie viel davon ist noch übrig? Was ist üblich? Vom bedingungslosen Guten „drüben“. Ist Restdeutschland heut vergnüglich?  – Richtig: Ein Restdeutschland gibt es gar nicht. Deutschland, du Eins wie Ketchup von Heinz. Highländerketchup: Es kann nur einen geben! –  Oder finden wir am Ende nationale Schranken? Ich pack sie ein, in eine Tüt´, ich, die Erinnerungen an die verblichene Zeit. Die Täterätätä (nach Manfred Krug) wurde BRDigt.

Vieles haben sich die (ehemaligen) DDR-Bürger bewahrt. Auch Stolz. Ein eigenes Gefühl füreinander, zueinander. Eins, mit dem die Westdeutschen teils gar nicht mithalten können. Ost und West sind ein Vogelnest. Doch das Gelege ist schon auf und davon. Mit gefliestem Bad und Balkon.

Wir wollten fortgehen und nun sind wir noch ein Stück geblieben. Haben die eigenen Pläne hintertrieben. Weil wir unsere Heimat lieben. Sieben! Sieben Sünden? Dirk Zöllner hat darüber eine Platte gemacht, vor einigen Jahren.

Irgendwo in Deutschland ist jemand bereit, sich an den Umzugsplänen von „Sissy“ (wir berichteten) zu beteiligen. Damit hatten wir gar nicht gerechnet.

  • Wird jetzt offenbar, dass dieses Schreiben am Ende doch was nützt? Dass es wohnlicher wird, behaglicher im Mehrfamilienhaus „Bunte Republik Deutschland“. Ja, Udo Lindenberg war ein Visionär, inzwischen großer Grenzverkehr. Nur die Grenzzäune von einst, die besangen ihre eigene Malesse: „Als ich fortging, fiel der Stacheldraht, nehmt´s mir nicht krumm, er ist kratzig, blutverschmiert, dick und drall. Als ich fortging hab ich mich verletzt am Grenzzaunpfostennetz, hab es durchgeschnitten, drüber weg, knall und fall….nichts ist unendlich, so sieh das doch ein, ….“ – seufz, na ja undsoweiter.

Das ganze „einen überragenden Hit“ schreiben ist Lotto King Karl verdächtig einerseits. Und andererseits eine große Prüfung des Lebens. So groß und so überragend sind solche Songs, dass sie einfach nicht mehr zu übertreffen sind. Glück, Geld, Auskommen, Existenzsicherung, denn wie teuer ist das Leben? Der Musikerwitz: „Der Arzt sagt: Sie haben nur noch vier Wochen zu leben! Und der Musiker fragt: Ja, aber wovon denn?“ ist nur für Nichtmusiker äußerst komisch. Unter Musikern ist der Witz nicht witzig, sondern infernalisch selbstkritisch, mit einer dahingehauchten Pointierung Selbstironie.

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Zeit heilt die Zeit! Dirk Michaelis (Original Time After Time) (via Youtube)

Zeit heilt die Zeit! Wir hatten gestern ausführlicher über „Sissy“ (* Name geändert) berichtet. Heute erreichten uns bereits erste  Hilfsangebote. Wir werden diese in der nächsten Woche mit „Sissy“ besprechen, versprochen. Und „versprochen heißt versprochen und wird nicht gebrochen.“

Der große überragende Hit und das Unerträgliche daran, diesen einen Hit immer und immer wieder aufführen zu sollen. Dirk Michaelis ist die Ernüchterung vielleicht selbst schon gekommen. Wer es nicht weiß: Der Mann hat mehrere Füllhörner anderer Musik schon gefüllt und u.a. gerade kürzlich eine neue CD namens „„Dirk Michaelis singt…“. Welthits von Sting, Paul McCartney, Cindy Lauper, James Blunt,  Snow Patrol und anderen  – in Deutsch.

Das Hilfsangebot für „Sissy“ ist großartig, darüber freuen wir uns. Wir freuen uns auch für Dirk Michaelis und das er mal den „Hit seines Lebens“ schrieb. Dass er heute immer noch musikalisch auf der Bühne steht. Dass am Ende -hach- die Welt sich dreht. Um mal weniger konkret bleiben zu wollen. Ich schnupf jetzt mal Blütenpollen! Die Tollen.

„Ich werd´mich jetzt trollen.“ S´ist Wochenende.

Weblotse

(EP)

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