1418/11: Fotowelt: Es ist wieder Zeit für Grünkohl mit Pinkel #Foto des Tages

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Die Menschen ist fast Gesamtdeutschland machen jetzt wieder ihre Badewannen startklar. Kohl waschen. Auf dem saisonalen Speisenplan steht jetzt der Grünkohl und noch bis kurz vor Weihnachten. Zelebriert werden wird er. Gründlich gewaschen muss er werden. Ein paar Berliner aus Dahlem, die ursprünglich aus dem Norden der Republik herkommen, haben am Freitag den Geburtstag des Familienvorstands gefeiert. Und da gab es ihn schon: Grünkohl satt. Die Besonderheit, sagt Arno: „Mit Olivenöl!“ Richtig. Normalerweise wird er mit Schmalz zubereitet und dann, so Arno, „musst du ein paar Klare mehr einpfeifen.“ Grünkohl mit Pinkel, einer Grützwurst aus dem Nordischen, gehört zum Gehaltsvollsten, das du essen kannst. „Es trägt dich!“, erst isst du es auf und dann, oh Gott.

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Grünkohl mit Pinkel #Foto des Tages

Grünkohl mit Pinkel #Foto des Tages

Regional wird er auch Braunkohl (beispielsweise in Braunschweig, Hannover, Magdeburger Börde und Bremen), Hochkohl, Winterkohl, Strunkkohl oder Krauskohl oder auch nur Kohl genannt. In der Schweiz trägt er den Namen Federkohl, ist aber vergleichsweise wenig bekannt und als Speise kaum gebräuchlich. In Ostwestfalen-Lippe trägt er den seinen Wuchs umschreibenden Namen Lippische Palme, weiter nördlich Oldenburger oder Friesische Palme.  Insbesondere die Bezeichnung Braunkohl sorgt für teils abenteuerliche Erklärungen der Namensherkunft. Nicht ganz ernstgemeinte Vorschläge stellen z. B. einen Bezug zur Braunkohle her. Braunschweiger hingegen verkünden voller Stolz, der Braunkohl komme aus Braunschweig und trage daher seinen Namen. Umstritten ist auch die Erklärung, dass die Namensgebung Braunkohl etwas mit der Verfärbung des Kohls nach mehrmaligem Aufwärmen zu tun haben könnte. Falsch ist auch die Erklärung, der Kohl verfärbe sich nach Frost bräunlich. (aus Wikipedia. Grünkohl)

Im großen Topf auf dem Herd steckt ein übermannsgroßer Kochlöffel aus Holz. Um ihn durch den Grünkohlsumpf zu bewegen und eine Art Rührbewegung zu initiieren, muss der Ungeübte beide Hände nehmen, das Rührgerät fest umfassen und beherzt losrühren. Drin schwimmen die Würste.

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Die Jacos, „Grünkohl“ („Good Bait“) (via Youtube)

Die Jacos, früher Jaco de Musio, singen „Grünkohl“, eine Hommage an das typisch Oldenburgische Gericht. Die Originalmusik „Good Bait“ ist von Tadd Dameron/Count Basie, das Arrangement von Peder Karlsson (The Real Group) und der deutsche Text von Britta Dinkelbach. Sopran Olivia Kuhnert, Alt Britta Dinkelbach, Tenor Scott Townsend, Bariton Patrick Völker, Bass Oliver Herbolzheimer. (Klappentext zum Video auf youtube)

Die Vorfreude der Gäste ist groß. Ja, wie man sieht, beflügelt er sogar die künstlerischen Emotionen von Sängern und Sängerinnen. Traditionell wird nämlich zum Grünkohl-Essen auch gesungen, man snackt platt, bänkelsängert und es gibt ein großes Angebot an Grünkohl-Texten. Irgendwas muss dran sein, am grünen Kohl. Made Mutter sogar schlich, aus der Küche, das war schlecht, sie sagte: „Drüben gibt es frischen Kohl, den ich hol, so leb denn wohl!“ (Heinz Erhardt, Die Made)

Tatsächlich wird Grünkohl saisonal in mehreren Gegenden Deutschlands gegessen. Beispielsweise in der Ostprignitz essen die Menschen ihn als Bestand von „Knieperkohl“, dazu Wikipedia:

Knieperkohl ist ein dem Sauerkraut ähnliches Sauergemüse aus der Prignitz. Er besteht aus Weißkohl, blauem Markstammkohl (oder Blättern von Rotkohl) und Grünkohl zusammen mit Wein- und Kirschblättern.

Hat man oder hat man nicht: gesichtspunkte im Glas

Grünkohl ist Bestandteil einer geschichtsträchtigen, traditionellen Küche im Verbund von Gemüse (Kohl), Fleisch (Pinkel, Kassler) und Kartoffeln, eignet sich also für Vegetarier kaum, ist für „Flexitarier“ oder Fleischesser hingegen eine saisonal zur Verfügung stehende, nahrhafte Ernährungsquelle mit abschließendem Charakter: hinterher ist man „pappsatt“. Und obwohl Schnaps ernährungstechnisch eigentlich nachgewiesenermaßen gar nicht hilft, gehört es zum Usus, hinterher welchen zu trinken. Bzw. welche, also Schnäpse! Ausnahmsweise. Man gönnt sich ja sonst nüscht.

 (EP)

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