883/2010: Kampagnen: Stolperstein in Waltraudstr. 27, 14169 Berlin gibt Edith Müller in unsere Erinnerungen!

Stolperstein, verlegt in Waltraudstr. 27, 14169 Berlin

Stolperstein, verlegt in Waltraudstr. 27, 14169 Berlin

Edith Müller, geborene Wertheim, Jahrgang 1898, war eine freundlich lächelnde Frau mit einer grundsympathischen Ausstrahlung. Ihre grundfreundliche Ausstrahlung hat ihr nicht genützt. Heinrich Himmler gab den Befehl, Adolf Eichmann führte ihn „mit Verve“ aus und Lagerkommandant Rudolf Höß sorgte an Ort und Stelle mit Pflichtbeflissenheit für die gewissenhafte Umsetzung des Massengenozids, in diesem Falle der Juden Europas. In der Waltraudstr. 27, 14169 Berlin hatte Edith Müller zuletzt gewohnt. Ein Foto aus dem Archiv von Yad Vashem zeigt sie als Frau mit einem sonnigen Gemüt in besseren Tagen.

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Edith Müller, gestorben 1943 in Auschwitz

Edith Müller, gestorben 1943 in Auschwitz

Edith Müller, geb. Wertheim wurde am 18.03.1898 geboren. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte sie in Berlin, Germany. Während des Krieges war sie mit Transport 61 aus Drancy (Frankreich) to Auschwitz am 28/10/1943 deportiert worden (Quelle: hier und hier)

1943, da war in Auschwitz schon alles „perfekt organisiert“. Die Züge fuhren im großen Stammlager Birkenau ein, und die Menschen wurden nach links oder nach rechts geschickt. Bei Edith Müller war das eine ganz schnelle Sache. Die Deportation nach Auschwitz erfolgte am 28.10.1943, verzeichnet ist in der Opferkarte von Yad Vashem (Zentralarchiv) der Tod noch „im Oktober 1943“ – eine lange Fahrt von Frankreich, ihrem damaligen Aufenthaltsort, über Deutschland und nach Polen – dort mit kurzem Ende. Die Maschine lief gut geölt. Trafen mehr Menschen ein, wurde länger gearbeitet. Deutsche Gründlichkeit.

In San Francisco, Kalifornien, hat die Tochter von Edith Müller 1997 alle wesentlichen Angaben über den Verbleib ihrer Mutter gemacht. Edith Müller war verheiratet.

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Am 03.07.2010 erfolgt die Verlegung des Stolpersteins.

Michael Rohrmann von der Kirchengemeinde Teltow-Zehlendorf betreut im Kirchenzuständigkeitsbereich das Projekt Stolpersteine. Er sagt: „Wir haben ca. 310 Opfer im Sinne des Projekts Stolpersteine im Gebiet Zehlendorf. Für 90 von ihnen wurden bereits Stolpersteine verlegt.“ Es gibt also noch Handlungsbedarf.

Sagen wir.

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