626/2010: Lied des Tages: Supermax – Love Machine (1978) – foreign affairs: We all sitting in one boat


SUPERMAX – Lovemachine (1978) – via Youtube

 We can not allow that every does as he pleases. In my land, Baden-Württemberg we all sitting in one boat. (Günter Oettinger)

Hinterher ist man immer schlauer. Im Nachhinein betrachtet ist das Stück Lovemachine eines deutschen Studiomusikprojekts namens Supermax ein One-Hit-Wonder gewesen. An den Riesenerfolg des Songs konnte Supermax nicht mehr anknüpfen. Der Song ist international einer der (wenigen) deutschen Discostücke gewesen, die auf keiner europäischen Tanzfläche jener Tage fehlen durfte. Ahooga…Mastermind Kurt Hauenstein zieht später nach Jamaica und gerät in Vergessenheit. Überliefert ist die Selbsteinschätzung des Musikers mit folgendem Spruch: „Ich bin der, wo in der Ecke sitzt, seinen Whisky trinkt und aus.“

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Keep it under control!

Keep it under control!

Ganz anders heute Morgen in Berlin-Wilmersdorf. Es sind internationale Beziehungen, die sich ankündigen per Email. Frau Häkkinen (* Name geändert, nicht Ehefrau des gleichnamigen Formelpiloten namens Mikka) führt Beschwerde gegen ihren „Obermieter“, der zwei Etagen über ihr wohnt. Sie schreibt:

 Good Morning, I’d like to get the address of the owner of the apartment in Susi-Wong-Strasse 14, 5. OG, rechts, where Herr Habermehl (*alle Angaben geändert)  lives. He keeps having loud parties (twice this week already, until 3 am and 4 am) and I cannot sleep. I’d like to complain to the owner about the situation.
Best regards, Mikka Häkkinen (* Name geändert)

So weit, so gut. Nach einer kurzen Recherche, wer wohnt 5. OG rechts und meint sie das von der Straße aus oder von der Treppe her (links-rechts), ist es die Wohnung im 5. OG links, von der Straße aus gesehen. Eigentümer ist eine Italienerin, womit sich Land Numero Zwo in unsere Vernetzungsüberlegungen einschleicht. Der Anruf bei der Italienerin, die in Berlin lebt und arbeitet, beginnt mit der Frage, ob sie englisch auch verstehe? Sie sagt, es wäre besser in Deutsch. Gut, eine kleine Simultanübersetzung wird fällig. Sie sagt nun, das könne sie sich nicht vorstellen. Der Mieter sei noch sehr jung, gehe auf eine Europäische Schule unmittelbar umme Ecke (berolinisch für ganz in der Nähe). Ihr Mieter könne ganz sicher nicht mehrmals die Woche wilde Partys feiern. Dafür fehlt ihr jegliche Vorstellung. Wir einigen uns auf eine Kontaktaufnahme informeller Art. Sie soll ihren Mieter anrufen und ihn dazu befragen. Der Antworttext an unsere Finnländerin, die sich nach unserer Einschätzung korrekt verhält, wenn sie den Weg über uns zunächst sucht, wird abgestimmt. Im besten Schulenglisch (…) fällt die Stellungnahme der Verwalterin aus, Zitat:

 Good morning, Mrs Häkkinen, I made a phone call to Mrs Dr. Frantinelli (* Name geändert) and we talked about it. She said, that he is a nice, young guy, who’s not able to let the party goin on for some times, for example twice a week. If so, please do the direct way to him, give him a ring at his flat door and interact directly to him. She will phone him and ask him about the thing, You described to me. And this will maybe clear the situation. Please feel free to contact me again, if we can help You to find the right way to troubleshooting in case of emergencys like that. Have a nice day, Mrs. Häkkinen!“

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Nein, ich schrieb ihr nicht: ‚Give him a headnut and don’t worry to schubs him down the Kellertreppe.‘ Für sprachliche Höhenflüge wie diese ist dieser Tage Günter Oettinger (weiterführend hier) zuständig, und der wohnt nicht in Berlin. Sondern so -etwas reduziert- dürfte es für heute erst einmal richtig sein. Richtig ist aber auch: wir behalten die Sache unter Kontrolle. Keep him under control, und wenn er jetzt tatsächlich Feten feiert mit lauter Disco Technomusik, werden wir aktiv werden. Heute noch nicht. Schließlich haben sich die Zeiten geändert, und statt Disko müssen wir nun Techno ertragen. Wobei es nun Gott sei Dank allerdings auch mit den unerträglichen Falsettgesängen der Bee Gees (Saturday Night Fever) endgültig vorbei ist. Kurt Hauensteins Supermax war damals viel besser zu ertragen, doch das ist eine andere Geschichte.

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