Linktipp: Im Beichthaus werden Beichten abgelegt – Vergebung wird niemandem versprochen

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Jeder hat schon einmal etwas getan, an dem er schwer trägt. Sei es, er hat die Nachbarn geärgert, und sei es, er habe seine Pflichten als Hundehalter nach dem Hundegesetz nicht genau beachtet. In der katholischen Religion gibt es für diese schweren seelischen Schuldzustände die Einrichtung des Beichtvaters, bei dem sich der in diesem Sinne Schuldige Erleichterung schaffen kann, getreu dem Motto: Ist gut, das wir mal drüber geredet haben. Hierfür gibt es in Zeiten des Internet eine Website. Und sogar in gedruckter Form erschien eine Printausgabe „Das Beste aus 5 Jahren – Als ich meine Mutter im Sexshop traf“, herausgegeben von den Initiatoren der Website. Rund 14.500 Beichten sind auf der Website derzeit registriert. Genug Stoff für heimelige Winterabende, während man die Printausgabe wohl „ideal in Bus und Bahn“ lesen dürfe, so die Eigenwerbung. Die Internetseite ist in komplettem Deutsch abgefasst, wenngleich wohl der Betreiber sich selbst in Bangkok, Thailand impressumstechnisch verortet.

gesichtspunkte.de wurde auf diese Website aufmerksam, auf der man „anonym beichten, Sünden lesen, helfen und kommentieren und vergeben“ kann. Der Grundgedanke ist gut, ein Besuch ist zumindest erst einmal kurzweilig und ein Vergnügen. Ob man alle geschilderten Abgründe selbst auch als tief einstuft, muss jeder Besucher selbst für sich entscheiden. Mal besuchen, aber nicht heute, denn heute ist Samstag und Einschulung. Zusammenfassend handelt es sich dabei aber um eine gute Idee, auch wenn man einzelne der niedergelegten Beichten selbst ein bisschen abwegig finden mag.

Bei der Suche nach dem Begriff Stalking, der uns dieser Tage sehr beschäftigte, wurden wir auf der Website auf den dortigen Eintrag Nr. 26.650 vom 12.07.09 aus Bad Aibling (wo ist denn das?) aufmerksam. Es scheint auf dieser Website eine Menge von Beichten zu geben, die grenzwertige Lebenssituationen betreffen und die man sich selbst eher nicht zu Eigen machen möchte. Der Leser sollte distanziert bleiben. Eine eigene, anderslautende Meinung hat noch niemals einem Menschen geschadet.

Weiterführender Link

Beiträge auf gesichtspunkte.de zum Thema Stalking

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