Foto des Tages: In Eigenregie ausgehängt

In Eigenregie ausgehängt - Selbsthilfe

In Eigenregie ausgehängt - Selbsthilfe

Der Aushang, der Aushang: Der Aushang ist ein probater Versuch der Verwaltung, schützenswerte Zustände herzustellen, an das Miteinander zu appellieren, wichtige Allgemeinplätze verständlich und gut darzustellen. Es herrscht aber eine Grundhaltung bei der Hausverwaltung vor. Wenn du zu viele Aushänge schreibst, dann liest „keine Sau“ die mehr. Die angedeuteten oder klar dargestellten Maßstäbe, die Aushänge versprühen sollen, dürfen sich niemals im Bereich der Belanglosigkeit bewegen. Denn wer auch immer Briefliches niederlegt, also in Schriftform, gerät in die kritische Betrachtung des Lesenden. Er liest es, wägt es ab und bildet sich eine eigene Meinung. War der Aushangschreiber etwa „ziemlich blöd“? Warum hat er nicht weiter gedacht? Wie kommt er dazu, derartiges zu generalisieren? Man darf doch wohl auch anderer Meinung sein?

Kurz gefasst ist ein Aushang auch ein Aushängeschild desjenigen, der dort seinen Senf niederlegt. Der hier abgebildete Aushang ist übrigens nicht von uns verfasst worden. Er wurde von einem sehr, sehr netten, älteren Herrn verfasst, der längst Mitte 80 Jahre alt ist. Und wie um sich Autorität zu verschaffen, unterzeichnet er „i.A. Gotthal“ (wobei i.A. im Auftrag bedeutet). Eigentlich hätte er aber schreiben sollen, i.A. Müller (* Name geändert) und dann vielleicht noch ‚für Büro Gotthal‘, und dies allerdings nur dann, wenn es mit uns so abgesprochen worden ist. So wie es jetzt da hängt, ist es zumindest missverständlich und etwas außer Form geraten. Die Verwaltung hat’s bemerkt – und sich eins geschmunzelt. Sie lässt es hängen, auch wenn wieder Andere, die den Aushang sahen, schon mal verärgert angerufen hatten. Leute, ärgert euch nicht, allein die (gute) Absicht zählt.