3255/18: Positionen: Du, ich und der Sitzrasenmäher!


Rainald Grebe & die KdV – aufs Land

Das Leben in der Großstadt, Großstadt.
Was macht es aus? Das Leben in der Großstadt.
Das Leben in der Großstadt, Großstadt.
Was macht es aus? Was sind die Phänomene?
Extrem viel Auswahl und Rückenprobleme.
Extrem viel Auswahl und Rückenprobleme

Und Anonymität, Anonymität.

Die Plakate von heute sind heut schon überklebt.
Die Plakate von heute sind heut schon überklebt.
Die Plakate von heute sind heut schon überklebt.
Die Plakate von heute sind heut schon überklebt.

Anonymität, Anonymität.

Jeder zweite hat ’ne Galerie.
Jeder zweite macht ’ne Therapie.
Viele machen beides.

Guten Morgen, Deutschland!

Guten Morgen, Deutschland!

Anonymität, Anonymität.

Wer macht was, hab ich was verpasst?
Wer macht was, hab ich was verpasst?
Ich hasse das. Ich hasse das. Wer ist in?
Wer ist out? Wie du bist nicht online?
Welches Gebäude wird da gerade gebaut?
Alle haben Burnout, Burnout, Burnout.

Anonymität, Anonymität.

Die Straße ist gesperrt für die Rollschuhdemo.
Die Straße ist gesperrt für die Rollschuhdemo.

Anonymität, Anonymität.

Ich kann mich nicht entscheiden
Ich kann mich nicht entscheiden
Entscheidung ist ein Massenmord
Ein Massenmord an Möglichkeiten

Anonymität, Anonymität.
Anonymität, Anonymität.

Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai Latte Latte Latte Latte Latte Latte Latte Latte Latte …

Ich will aufs Land, aufs Land, aufs Land.
Raus aus der Stadt, raus aus der Stadt.
Ich will hier raus. Ich steige aus.
Ich wünsch mir so sehr, so sehr:
Du, ich und der Sitzrasenmäher.
Ich will ein Gehöft, ein Gehöft, Gehöft.
Wo der Hirtenhund kläfft.
Ich hab‘ Sehnsucht nach Fell, Hundegebell.
Meine Katze legt mir Mäuse vor die Tür.
Maulwurfshügel, Igel.
Kikeriki, der Hahn ist die Uhr.
Ich will zurück zur Natur.

Jetzt bin auf’m Land, auf’m Dorf, in der schönen Natur, in einer Bauernhofhälfte. Morgens kräht der Hahn und die Trecker fahren, fahren und Tomaten im Garten.
Nee ist ok, ist ok, ist ok, ist super ok.
Doch die Tomaten im Garten sehen verkümmert, total verkümmert aus.
Blattlaus, Blattlaus. Was weiß ich.
Total verkümmert aus. Ich kenne mich halt nicht aus.
Ich will doch ernten. Verstehste? Ernten, ernten.
Brauch Ergebnisse, brauch Ergebnisse.
Sonst lasse ich mir ne Kiste, Kiste Bio Tomaten aus Berlin hier her schicken.
Nee ist ok, ist ok, ist ok, warn Spaß.
Doch meine Freunde aus der Stadt, die kommen nicht.
Die sagen immer: „Ja klar, wir besuchen dich.
Muss ja paradisisch sein, der Garten Eden.
Haben schon so viel Gutes gehört.
Nee wir kommen dich, wir kommen dich besuchen. Auf jeden.“
Und da kommen sie nicht.
Die kommen nicht, die kommen nicht, die kommen einfach nicht.
Nee ist ok, ist ok, ist ok, ist ok, ist ok, ist ok.
Stattdessen diese Dorfdeppen.
Ich kriege dauernd Besuch von diesen Dorfdeppen
Diesen Bauern, dieser Landbevölkerung.
Alle 5 Minuten winkt hier einer durchs Fenster und will reden.
Übers Wetter, übers Wetter, übers Wetter, über irgendein Scheiß.
Jeder weiß was der andere macht und schließen doch nicht die Türen ab.
Die schließen hier die Türen nicht ab!

Ich will Anonymität, Anonymität.

Hier hängen noch Plakate von der Schaumparty 2007 .. sind einfach hängen geblieben.

Anonymität.

Und dann diese Töpferin, diese Trulla, diese dicke, dicke Töpferin, aus Göttingen.
Walle, walle, walle.. Wenn ich die schon sehe.
Die töpfert Teeschalen, Teeschalen für ihren Kräutertee.
Sie will mich auf ihre Seite ziehen.
Lästert immer ab über die Dorfdeppen.
Der einzige Grund nicht aufs Land zu ziehen, ist doch die Landbevölkerung, sagt sie
Die haben so ein schäbiges Verhältnis zur Natur
Die nehmen die Natur gar nicht wahr.
Aber sie, aber sie, aber sie ist hier um Natur also wahrzunehmen, also wahrzunehmen
Wenn die Dorfdeppen sagen, dass sie Unkraut jäten
Muss sie weinen, dann muss sie weinen.
Das sind doch keine Unkräuter. Das sind doch bei Beikräuter.
Unkraut allein das Wort das klingt ja wie Untermensch.
Und das ist gar nicht lange her.
Nein Beikräuter, Beikräuter, Beikräuter.
Ich denk, bye, bye Trulla. Bye, bye Trulla.
Geh doch töpfern, mach doch Tassen, mach doch Teller
Geh an deine Scheibe. An deine Scheibe. Hau ab.

Anonymität, Anonymität.

Natur, Natur, die ist zu meinen Nutzen da.
Ich will sie nutzen, verstehste? Dafür ist sie da.
Natur, das ist ’ne Flasche Rotwein und ein schönes Panorama.

Anonymität, Anonymität.
Anonymität, Anonymität.

Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Mach mir noch ’ne Chai-Chai Latte to go
Latte to Latte to Latte to Latte to go go

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