1355/11: Fotowelt: Im Juni fand nur ein eingeschränkter Winterdienst statt. Der Wassersport-Tourismus wurde komplett entsorgt.

...genug zu haben von dieser Braunen Soße!

Es ist Wahlkampf in Berlin 2011: Einige Plakate hängen höher als andere. Man wünscht sich, dass sie selbst hängen und nicht ihre Plakate. Deutscher Wutbürger 2011. Grund genug für einen kritischen, distanzierten Blick auf alles, was uns noch bevorsteht. Womit sich hier manche um öffentliche Ämter bewerben, da wird einem schlecht. Das Foto des Tages belegt, dass es Alternativen zu merkwürdigem Gedankengut wie „Gute Heimreise“ und Sprüche dieser Art gibt. Ganz neue Denkperspektiven werden sichtbar. Es ist notwendig, dass wir Demokraten Stellung beziehen. Damit uns niemand die positiven Seiten unseres Lebens gezielt kaputtmachen kann.

Dauerbeschilderungen sind eine Frage der Praktikabilität. Sie werden durchgeführt, um zu erreichen, dass niemand mehr über sie nachdenken muss. Verwitterungsresistent.

Vandalismusresistent sind nur wenige Schilder. Und einige Schilder sind nicht einmal gegen eine grundlegende Überprüfung ihrer Sinnhaftigkeit bzw. Notwendigkeit gefeit. Wir hatten andernorts schon auf die so genannte „Haftungsfreistellung“ hingewiesen. So wie „Eingeschränkter Winterdienst“-Schilder von öffentlichen Verwaltern gern in den öffentlichen Straßenraum aufgehängt werden, um zu erreichen, dass niemand mehr dem Senat oder dem entsprechenden Bezirk überhaupt noch irgendeine Art von funktionierender Leistung zutraut.

_seitentrenner Flugzeug

NPD-Wahlkampf 2011: An der höchsten Laterne aufgeknüpft!

NPD-Wahlkampf 2011: An der höchsten Laterne aufgeknüpft!

Ich kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier! #Songzeile aus „Ich glotz TV“, Nina Hagen (1978)

Ja. Bunt ist die Welt. An der Oberschleuse am Landwehrkanal essen einem die Spatzen aus der Hand. Die Tauben halten Sicherheitsabstand: Sie sind auf dem Dach oben. Die Spatzen sind unten verlinkt, die Tauben nicht. Niemand hat die Absicht, die Öffentlichkeit fett zu füttern.

Die Haftungsfreistellung „Eingeschränkter Winterdienst“ ist zu sehen, im Juli 2011 auf dem unten eingefügten „Foto des Tages„. Und es ward Sommer, das erste Mal im Leben. Die Winterschuhe haben wir dem Schilde zum Trotz nicht angezogen, die Welt hat sich unter den drückenden Temperaturen ein bisschen verzogen.

Die Berliner Stadtreinigung hat den kritischen Punkt überschritten. Es mutet ein bisschen wie eine Kompetenzüberschreitung an, wenn die FDP den Mitarbeitern der Ordnungsämter einen Wechsel zur Berliner Stadtreinigung empfiehlt. Das hatten wir gestern mit geeignetem Bildmaterial unter Beweis gestellt. Link unten.

Es mutet ferner wie eine Kompetenzüberschreitung der orangefarbenen Säuberlinge an, wenn sie anstatt Probleme zu lösen, gleich den gesamten Wassersport-Tourismus entsorgen möchten. Und es nimmt Wunder, dass man den Eindruck erweckt, ein auch nur annähernd aufgeblasenes Schlauchboot hätte Platz in einer solchen 240-Liter-Mülltonne. Erst recht ein beachtliches Motorboot von vielleicht 10 Meter Länge?  Oder gar ein ganzer Ausflugsdampfer. Nein, dann müsste man sie schon zuvor in Brand setzen und zu Aschestaub zermahlen.

Gib Nazis keine Chance!

Gib Nazis keine Chance!

Doch ist eine Brandstiftungswelle auch nur annähernd geeigneten Ausmaßes gegen den nationalen Bootsverkehr in der Presse bislang nicht berichtet worden. Noch nicht. Während einige ähnliche Tonnen für „den gesamten Berliner Senat“ wünschen, sagen wieder andere, dass die NPD in die Entsorgung gehört. Zu diesem Zweck hängt man die Wahlplakate der NPD dieses Jahr ein beachtliches Stück höher an die Straßenlaternen und knüpft sie so unfreiwillig auf: die NPD. Dass gesichtspunkte.de überparteilich ist, gehört sich dabei von selbst. Kindermund tut Wahrheit kund, oder wie ein Vater im Dialog mit einem Sohn gestern angemessen überlegte zu reagieren:

„Papa, kann man die NPD wählen?“ – „Hmm, man darf!“ – „Da sind doch diese Neonazis drin, oder Papa?“ „Ach, Sohn, weißt Du, die Deutschen sind inzwischen zu schlau, die wählt eigentlich niemand.“ -„Warum hängen die Plakate von denen so hoch?“ – „Das ist in Ordnung, Sohn, die NPD gehört genau da aufgeknüpft. Da sind sie auch gut sichtbar. Schlimm ist nur, wenn sie da wieder runterkommt!“ #Vater-Sohn-Dialog, gestern, Berlin-Zehlendorf – Und dadurch, quasi, wippt in einem dieser Gedanke noch auf und ab und beruhigt sich erst durch zünftiges Niederschreiben! Der Gedanke legt den Weg direkt zur Tat. Wir knüpfen die Ideen der NPD einfach auf: Tod durch den Strang!

Dackel-Animation

Natürlich könnte man der NPD auch einen solchen Dackel zur Seite stellen, der die „ausgehängte Brut“ dem Herrchen stante pede wieder zurückbringt.

Der Ordnungsfanatismus der Berliner Stadtreinigung treibt auf unfreiwillige Art Blüten voll Fantasie: Einmal im Leben möchten wir sowas sehen, eine Art „Entsorgungspunkt für zu rechtslastige, unverdauliche, ja unerträgliche, politische Splitterbrötchen“, deren Mindesthaltbarkeit längst überschritten ist. Dass das in eine Art allgemeinen gesellschaftlichen Konsens führt, worüber sich alle einig sind. Und zur deutschlandweiten Einführung einer weiteren Unwertstofftonne (die es begrifflich bislang nicht gibt). Ja, was Fotograf Rüdiger Lange mit klarem Blick dort stehen sehen hat, verdient ohne jeden Zweifel die Auslobung bzw. Preisprämierung als „Foto des Tages“.

Foto des Tages: Entsorgungspunkt für Wassersport-Tourismus (Rüdiger Lange)

Foto des Tages: Entsorgungspunkt Wassersport-Tourismus (Rüdiger Lange)

Der ganz oben aufgeknüpfte NPD-Slogan „Wehrt Euch“, dem kann man eigentlich nur Folge leisten. Wir sind nicht damit einverstanden, dass die NPD Ausländern einen schönen Rückflug wünscht. Wir wollen weiterhin die Freiheit besitzen, italienisch, persisch, griechisch, orientalisch und südhamudistanisch essen zu gehen, so oft wir wollen. Wir lassen uns nicht verbieten, von hier wohnenden Ausländern zu lernen, mit ihnen zusammen zu arbeiten, ihre vielfältigen Erkenntnisse und Lebensbräuche mit uns gemeinsam in harmonischer und friedfertiger Weise zum gegenseitigen Nutzen in Gebrauch zu nehmen. An der Oberschleuse vom Landwehrkanal denken wir darüber nach, ob sich Kanalratten eigentlich vernünftig ertränken lassen?

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 Gib Nazis keine Chance! (via Youtube)

Gestern fragte mich eine Türkin, die in Düsseldorf lebt, ob sie eigentlich ein Foto von vorbeiskandierenden Nazis, aufgenommen aus ihrem Wohnzimmerfenster und mit Blick auf die Straße, ins Internet stellen dürfe? Ich pflichtete ihr bei, es sei nicht nur legal, das zu tun, es sei sogar geboten, so lange derartige Pulks in Deutschland mangels ausreichender Bildung und Herzenswärme noch an ihrem Fenster vorbeiziehen. Man wünscht sich die braunen Horden wie Alka-Seltzer: sich auflösend. Und am Ende keine Kopfschmerzen.

Alka-Seltzer: Hilft gegen den täglichen "braunen Kopfschmerz"

Alka-Seltzer: Hilft gegen den täglichen "braunen Kopfschmerz"

Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten! #Karl Kraus

Ein Entsorgungspunkt für dieses offensichtlich ungelöste Problem, das könnte sich die Berliner Stadtreinigung ja mal einfallen lassen. Um es eindeutig zu machen, fügt sich so der „Gelben Tonne“ (grüner Punkt) und der „orange Box“ noch eine weitere zu: fälschlicherweise hat man jedoch den Biomüll schon braun gefärbt, diese Tonnen müssen grün werden. Dann ist „braun“ wieder frei und wir können die „braune Sauce“ dorthinein….und ob wir es wollen oder nicht: Wir haben keine andere Möglichkeit, als uns exakt zu positionieren! Erledigt! Plakativer ausgedrückt, könnte das Statement auch beispielsweise so aussehen!

 

Ich bin Ausländer überall!


Weblotse

 

 

 

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