1981/14: Positionen: Von Gesichtspunkten ernsthafter Erörterung und den Folgen entglittener Gesichtszüge

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gesichtspunkt.Erstaunen.Sokrates

Wenn man eine zur Ernsthaftigkeit neigende Erörterung an einem fest zu umreißenden Aspekt fest macht, so nennt man dieses „einen Gesichtspunkt“. Ist der Diskurs schon absolut entglitten und bar jeder vernünftigen Form und lassen wir im Ergebnis die „Gesichtszüge“ entgleiten und der Mund steht vor Verwunderung offen, bzw. vor Sprachlosigkeit, dann nennen wir dies nicht „einen Gesichtspunkt“. Sondern „ein Gesichtskomma“. (Ich selbst, heute)

Wenn mich schon niemand zitiert: mache ich das eben selbst. Und im Ernst. Manche Dinge muss man wegschreiben, um sie festzuhalten. Sie sind so unglaublich, dass sie einem sonst nie wieder einfallen würden.

Jetzt was ganz anderes machen….nur da nicht länger drüber nachdenken. Es ist aufgeschrieben. Das reicht.

 

1774/13: Positionen: Was Pablo Picasso über seine Kindheit erinnerte…

Pablo.Picasso.Kuenstler

„Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.“

Wenn mich eines Tages die Wirklichkeit verhaften sollte, werde ich als Überlebenskünstler in die Geschichte der Welt eingehen. So in etwa könnte das Bonmot fortgeführt werden, das von Pablo Picasso, dem genialen Malerkünstler stammt. Mit Feder- und Pinselstrichen malte er gegen die Wirklichkeit an, um sie einzufangen und ganz anders abzubilden. So wie er sie sich dachte. Allerdings nicht so surreal wie sein spanischer Kumpel Salvador Dali. Naja, beiden fiel es nicht schwer, sich zeitlebens als Künstler darzustellen, beide lebten „La dolce vita“. Der Weg dahin war schwer. Dali warf sich immer wieder eine Treppe hinab, um sich zu spüren, erzählt er. Aber dann entzündete sich der Funken und es gab laute Kunstknalle überall auf der Welt. Die Kunstbegeisterten rissen sich um ihre Machwerke.

Ganz so sehr mit Ruhm kann sich heute kaum noch jemand bekleckern. Mit kühnen Farb- und Tintenklecksen. Die Farbe ist ausgetrocknet und die Tinte virtuell. Wir sind im Web 2.0 angekommen. Das allein ist längst noch nicht alles. Wir müssen uns das Kind im eigenen Herzen bewahren, sonst ist es noch unmöglicher, Künstler zu sein. Das gilt fortan für alle Zeiten. So wusste es auch Pablo Picasso zu erzählen. Weiter arbeiten, am eigenen Gesamtkunstwerk namens „Leben“.

1590/12: Zitat des Tages: Was Malermeister über ihre Bücher zu schreiben wissen!

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Er schreibt:

Nach Durchsicht unserer Auftragslisten haben wir festgestellt, dass wir in nächster Zeit noch freie Kapazitäten im Bereich Maler-, Fliesen- und Trockenbauarbeiten haben. Über entsprechende Auftragserteilungen von Ihnen würden wir uns freuen.

Nach Durchsicht unserer Auftragsbücher haben wir festgestellt, dass unser derzeitiger Handwerkerbestand nicht von Pappe ist und immer wieder Anschlussaufträge generiert.

1588/12: Zitat des Tages: Der historisch komplett korrekte Vergleich! Was es mit der Eigentümerversammlung auf sich hat

Ausschilderung des Versammlungsraums

Ausschilderung des Versammlungsraums

Gerhard Mosbach sagt:

„Mein Opa war in Stalingrad, ich auf einer Eigentümerversammlung!“ 🙂

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen! Schönes Wochenende!

(Danke, Gerhard Mosbach, via facebook)

1417/11: Positionen: Er hat uns Handlungsmaximen fürs lesegereichte Schreiben aufgegeben aus Gründen der Selbsterkenntnis

Ein weiterer Schriftsteller sagte dies:

„Du brauchst nur einen einzigen wahren Satz zu schreiben. Schreib den wahrsten Satz, den du kennst. Schließlich gelang mir ein wahrer Satz, und von dort ging es weiter. Damals war es einfach, denn es gab immer einen wahren Satz, den du kanntest oder gelesen oder von jemandem gehört hattest. Wenn ich anfing, kompliziert zu schreiben oder wie einer, der etwas bekanntmachen oder vorführen will, erkannte ich, dass ich die Schnörkel oder Ornamente ausmerzen und wegwerfen und mit dem ersten wahren einfachen Aussagesatz anfangen konnte, den ich geschrieben hatte.“ – etwa: „Neue, alte Redaktionsstatuten für weltweite Blogkanuten“

Dieser weitere Schriftsteller war Ernest Hemingway. Das Zitat halte ich hier mal fest. Ist sozusagen „Anspruch & Realität“ in mir selbst, ewiger Kampf. Uneitel und schnurzgerade zu schreiben oder verschachtelt und pseudointellektuell. Die Zeit schleift einen. Der alte Mann, ich will mehr. Werde Müller, mahle Wort: arbeite in Gebetsmühle. Artig. Die Sätze werden wieder kürzer. Gefällt mir.

 

(EP)

1387/11: Historische Sprüche: Was Kurt Tucholsky über die Deutschen sagte wenn sie hinfallen…

Historische Sprüche: "Schadenersatz" (by Kurt Tucholsky)

Ohne weisere Worte.

Sie ruft an und sagt, ihre Mutter wohnt im Haus. Ob da hinten im Gartenhaus eine Wohnung frei sei? Das wüssten wir nicht, sage ich, das sind Eigentumswohnungen. Die Eigentümer sagen uns als Hausverwaltung nicht: „Du, da ist jetzt meine Wohnung frei und ich suche einen Mieter.“ Wir können da nicht helfen. Sie fragt immer weiter, sagt jetzt, ob im Vorderhaus vielleicht eine Wohnung frei ist? Irgendwann sage ich im vierten, fünften Anlauf: „Hören Sie! Ich bin Verwalter der WEG und ums Gemeinschaftseigentum bemüht. Es interessiert mich nicht, ob jemand vermieten will oder nicht!“ Sie sagt nun, nachdem sie das scheinbar wirklich begriffen hat, mit spitzem Zungenschlag: „Gut zu wissen!“ Im Kern ist sie jetzt sauer auf mich. Ich kann ihr nicht geben, was sie von mir verlangt. Sie sagt spitz: „Gut zu wissen!“ -Sie hat meine Hilfe erwartet, ich habe sie abgelehnt, da es nicht meine Aufgabe ist, Mieter zu rekrutieren. Und ich denke: Genau. #unbefriedigte Erwartungen

(EP)

1361/11: Zitat des Tages: Was ist eigentlich ein Blödmann? US-Botschafter in Berlin klärt es! Murphy´s Gesetz bekommt andere Bedeutung!

Ich bin Ausländer überall!

Er sagt:

„Ein Blödmann ist jemand, der Menschen, die anders sprechen, sich anders kleiden, mit einer anderen Hautfarbe oder Augenform geboren wurden, keinen Respekt entgegenbringt“ – US-Botschafter Philip D. Murphy

Und damit löst der Mann das alte auf: Murphy´s Gesetz wird ab heute so lauten, wie wir es zitiert haben! Was wir noch überlegen: Wie man in Zukunft das alte mit dem neuen gegeneinander und voneinander abgrenzt, ohne das alte „auszugrenzen“. Bzw. wie man sich diesbezüglich um sprachliche Klarheit bemüht. Wir überlegen das noch!

Weblotse

1297/11: Positionen: Das Zitat des Tages kommt von Wohnexpertin Tine Wittler und betrifft die Stil- und Konzeptionslosigkeit der Leute

© RTL, Eigenüberarbeitung

„Viele Leute wollen zu viel auf zu wenig Platz. Zu viele zu klobige Möbel, zu wenige Lichtquellen. Man darf die Räume nicht zu voll stellen. Ein Raum muss atmen können.“ (Tine Wittler im Interview mit Merkur Online, Lesetipp, Link unten) – Wozu der Berliner Milieuprofi Heinrich Zille übrigens meinte: „Man kann einen Menschen mit einer Axt erschlagen, aber man kann ihn auch mit einer Wohnung erschlagen.“ Nur dass das fremdbestimmt gemeint war, also übergestülpt. Im Unterschied dazu kassiert Tine Wittler sozusagen das Eigenverschulden untalentierter Lebensleute.

Sie ist die zarteste Versuchung, seit es missglückte Wohn- und Schlafzimmereinrichtungen gibt und kommt nur noch in wirklich krassen Fällen.

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747/2010: Linktipp und Zitat des Tages: Das Kraftfuttermischwerk über PEBE, Lego des Ostens

Das Kraftfuttermischwerk, ein Blog über „Liebe, Freiheit, alles! und Musik“ sagt am 17.03.2010:

 Während im Westen fleißig Star Wars Zeug gelegot wurde, bauten wir den Schützenpanzerwagen “SPW 152″, den Mannschaftswagen “Ural”, das Kofferfahrzeug (mit Schwunglaufwerk) und Reihenhäuser. Im Grunde genommen alles wie Drüben, nur nicht schöner.“

Dem ist wenig hinzuzufügen. Und auch nicht unsere Kernkompetenz.

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