1604/12: Erfahrungshorizonte: Wenn die Nachbarverwaltung einen Dachschaden hat, muss sie das wissen! Auch wollen!

Dachdeckergerüst in Berlin-Wedding

Dachdeckergerüst in Berlin-Wedding

Termin zur Bauabnahme: Die zerschlissene Schornsteingruppe ist neu aufgemauert worden. Die Arbeiten sehen gut aus. Es ist, als hätte sich die Dachlandschaft insgesamt verbessert, alles ist aufgewertet. Im schönen Stil der gesunden Schornsteingruppen sticht heute negativ ein mehr als faustgroßes Loch in der Dachhaut eines Nachbargrundstücks auf. Das der Nachbarverwaltung zu melden, ist allerdings mehr als anstrengend. Es gehört Idealismus dazu. Dass alles besser wird!

Das (Nachbar)Haus (rechts von uns) im Berliner Arbeiterbezirk Wedding sieht im Grunde genommen, ehrlich gesagt, heruntergekommen aus. Als Verwalter des Nachbargrundstücks macht man sich Sorgen. Auch ums eigene Haus. Was ist, wenn das abfärbt, nach dem Motto: „Hach, mit der Gegend hier geht´s bergab!“

So wie wenn man im Bus säße, in den Öffentlichen. Wenn dein Sitznachbar bisschen ungewaschen daherkommt. Das Haus hat schon eine Patina. Am Kirchdach wünscht man sich welche, auf Berliner Altbauten spricht Patina Bände von Untätigkeit. „Hier wird nüscht gemacht“, bestätigt mir dann auch der erste Mieter, der mir auf mein Klingeln hin aufmacht, 1. Obergeschoss Treppenhaus links, von der Straße aus gesehen. Die hier zuständige Hausverwaltung will ich wissen, sage ich. Und das stimmt auch. Wenn Hausverwalter klingeln, so sage ich, sind sie keine Versicherungsvertreter oder Drücker für Kabelfernsehabos. Hausverwalter klingeln nie aus nichtigem Anlass. Vorausgesetzt sie sind überhaupt mal vor Ort.

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