Joerg´s Zwiegespräche mit sich selbst

3046/15: Positionen: Zwiegespräche mit Gott #FotoDesTages

Positionen

Joerg´s Zwiegespräche mit sich selbst


Ahne: Zwiegespräche mit Gott – Ein skeptischer Sympathisant

Damit Joerg hier nicht an den Pranger gestellt wird, habe ich mir erlaubt, dies fotografische Bildschirmungetüm noch digital nachzubearbeiten. Wir bitten um Entschuldigung: Aber wir sind weder sozial inkompetent noch ….

Das soziale Netzwerk ist hier und da asozial. Weil es indiskret ist und die größten, denkbaren Banalitäten ausplaudert. Doch das ist alles nur Software. Dass sich hinter einer Neuigkeit nichts Neues verbirgt, ist eine Binsenweisheit. Und dass die Amis gern auf der Oberfläche schliddern, auch.

Mit Timelines und News Boxen aber kann man Menschen auch in Verruf bringen. Etwa wenn aus Gründen einer funktionierenden Werbewirtschaft im Seitenbanner erklärt wird: Thomas Gotthal mag Romika-Schuhe. Und wer weiß, vielleicht bevorzugt er Elefantenschuhe? Gar nichts stimmt. Alles falsch.

3041/15: Fotowelt: Ein Museumsbesuch und die unabsehbaren Folgen für das allgemeine Empfinden von Hochkultur

Icon fotowelt

Museumsbesuch_Foto

Es ist verwirrend: Ein Problem ist, dass wir nichts mehr wissen. Ein anderes: Dass wir nichts mehr nicht wissen. Wir schlagen kurz nach, was wir nicht wissen. Und glauben, Antwort parat zu halten. Online. Doch das ist nur eine Oberfläche, auf der kein Tiefgang blüht: Auf einige der drängendsten Fragen haben wir trotz alledem keine vernünftige Antwort. Zum Beispiel zum Thema ‚Information overflow‘, zu Ablenkung und Denkdiffusion.

Der Museumsbesuch findet bildungsbeflissen statt. Ein jeder dieser Schüler schlage soeben nach im mobilen Wikipedia. Dort stehen Antworten auf Häufig gestellte Fragen, FAQs. In Wirklichkeit war diese Geschichte vollkommen anders, denn das ist nur die Oberfläche. Ertappt: Dass die Schülerinnen und Schüler sich für den Museumsbesuch an sich gar nicht so sehr interessiert haben, ist wahrscheinlich. Smart ist das nicht. Generation Smartphone!

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3039/15: Nachruf: Ein kurzer, persönlicher Nachruf auf Günter Grass (1927-2015)

Trauerkerze

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Wegzehrung

Mit einem Sack Nüsse
will ich begraben sein
und mit neuesten Zähnen.
Wenn es dann kracht,
wo ich liege,
kann vermutet werden:
Er ist das,
immer noch er.
Aus: „Fundsachen für Nichtleser“, 1997

Dass Kinder unterm Rock ausgetragen werden, konnte ich auch früher schon vermuten. Genauer gesagt war mir neu, dass sie auch im Flucht- und Versteckversuch unterm Rock entstehen,  zuweilen. So in etwa beginnt das Leben von Oskar Matzerath. Und Günter Grass hat´s so erzählt. Überhaupt: Die ganze Menschwerdung beginnt im Canale grande, im Geburtskanal von Muttern. Auch in Pommern bzw. Gdansk. Lange bevor Solidarnosz Werftpredigen hielt, war es im Osten schon bedrohlich zu leben. Viele Große kamen von dort übers Deutsche Haff. Und wurden im Ergebnis des Weltkriegs Zwo Westdeutsche.

Der kleine und beeindruckend gellende Oskar Matzerath hat es mir wie keine andere Figur angetan und so schwebt er noch bis heute etwas über mir. Und ist tief in mir verwurzelt. Günter Grass war seit dem für mich immer ein großer deutscher Schriftsteller mit Bedeutung. Sein gesellschaftliches Engagement werde ich in Ehren behalten. Sein Tod ist ein Verlust für Deutschland, wenn auch ein erwartbarer. Schön langes Leben und nein, nicht überraschend gestorben. Der Pfeifenraucher Günter Grass, und ein letztes Wölkchen Seele von Mensch. Die Grasscloud wird noch lange über Deutschland hängen. Und der Wind wird uns sein Lied erzählen. Chapeau, Günter Grass. Ich verneige mich.

Gute Kommunikation? Telefon

3023/15: Alltag: Das Telefonat mit dem Büromöbelergonomiespezialisten

Icon Virales Marketing

Gute Kommunikation? Telefon

Gute Kommunikation? Telefon

„Guten Tag, ich heiße Müller von der Fa. Scharlatan in Düsseldorf. Wir bieten ergonomische Bürostühle an.“ – „Hust, kein Interesse.“ – „Sie wissen doch gar nicht, was….“ Krrrrkkkkssss, aufgelegt. #‎Spamcall‬

Seit langem beabsichtige ich, ein kluges Szenario für den Fall solcher Anrufe zu entwickeln. Meine Lösung heißt: „Moment! Ich verbinde.“ Dann verbinde ich zu meiner speziellen Spam-Durchwahl, einer Hotline für aggressive Telefonmarketingfritzen. Dort wird ihnen etwas vorgelesen aus Charlotte Roches „Feuchtgebiete“, eine besonders eklige, ausschmückende Version ihrer Texte über Analfissuren. Das käme meinem Hass besonders entgegen. Ja, ich hasse diese Nervtöter. Ich würde sie gern an ihrem verwundbarsten Punkt treffen, dem G-Punkt – dem Gesichtspunkt.

Heute kam via Facebook noch dieser schöne Fragebogen als Lösungsansatz herein. Ja, auch nicht schlecht. Allerdings, was mich betrifft, zu zeitraubend. Danke, Jens.

Weblotse

3007/15: Unwort des Jahres: Verdammte Presse

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„In früheren Jahren verzichteten die politischen Sammlungsbewegungen (Sekten) auf diese Praxis, um nicht auf den letzten Metern vor der Wahlurne die Stimmung der Wähler unwortmäßig zu beeinflussen.“ – 2015 hat sich das Blatt gewendet.Verdammte Presse! #Projektionen

Das Unwort des Jahres heißt „Lügenpresse“. Alles was gedruckt da steht, ist gelogen. Verdammte Presse. Die es benutzen, gehen teils in Dresden auf die Straße und reden Unsinn, so Dinge wie „Wir sind das Volk“. Die Wahrheit: Gerade auch diejenigen, die nicht mit auf die Straße ziehen, sind das Volk. Zahlenmäßig in der Überzahl. Die da laufen, mobben die Presse und die polyglotte Glückseligkeit der Bunten Republik Deutschland. Nicht mit uns. Verdammte Lügenpresse.

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Chapeau! Demnächst!

3005/15: Video: Selbstliebe als Deckungsbeitrag zum Weltfrieden

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Charlie Chaplin – Selbstliebe

Wer angesichts der Vorkommnisse in Paris vom 07.01.15 in die öffentlichen Reaktionen hineinhört, entdeckt viel Hass, Aggressionen, Unverständnis und dergleichen. Ich bin verstummt und habe den Tag in tiefe Trauer und Sorge eingehüllt verbracht. Das hat mich gefangen genommen. In bin über alle Maßen traurig, so wie am 11. September 2001. Nicht einmal Katastrophenbegriffe sind vorherzusehen: ‚Nine Eleven‘ hat sich eingebrannt, und nun ‚Charlie Hebdo‘ bzw. #JesuisCharlie. – Unmöglich, den nächsten Katastrophenbegriff vorauszusagen…

Noch Öl ins Feuer gießen Brandschwätzer, nützen die Situation aus als „Argumentationsglückfall“ für ihre Selbstdarstellung, pfui Deibel. Nur irgendwas herbeireden, das wie eine Lösung aussieht. Sich laut redend in Sicherheit zu bringen, um nur ja nicht fühlen zu müssen. Es geht um nicht weniger als die Liebe. Was mit Leselupe nicht zu sehen ist, schaffen gute Mikroskope: Veränderung fängt bei uns selbst an. Wenn wir uns selbst lieben, können wir gut zur Welt sein. Wir können das Glück verströmen, das uns selbst geschieht. Sonst nichts.

Lieben wir uns nicht bzw. nehmen uns nicht liebend an bzw. haben wir nie gelernt zu lieben, scheitert die gerechte Weltverteilung der Liebe. Es ist ein transportlogistisches Problem: Es gilt für alle Rassen, sämtliche Nationen, Andersdenkende, Religionen, sexuellen Gesinnungen und für Frau und Mann.  Es gilt sogar für Erika Steinbach. Was wir weitergeben ohne jede Liebe, ist ganz und gar erbärmlich. So wie es in Paris gestern gewesen ist.

#JesuisCharlie – dass Charlie Chaplin in seinem Leben kluge Dinge gesagt hat: In „Der große Diktator“ (hier). Oder zu seinem siebzigsten Geburtstag (oben). Selbstliebe, nicht Selbstverliebtheit, könnte ein Schlüssel zur Überwindung von Hass, Zwietracht und eiferndem Wahnsinn sein. Chapeau, Charlie. Charlie Brown sitzt da und weint…. – wer nicht?

Chapeau! Demnächst!

Chapeau! Demnächst!

Hauptstadtrocker

3004/15: Hintergrund: Rock, Höllenengel, Meredith Hunter und das Ende der symbolischen Unschuld

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Hauptstadtrocker

Hauptstadtrocker


Udo Lindenberg – Ich bin Rocker

Wer Hells Angels ist oder werden will, müsse einen monatlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 110 bis 130 Euro zahlen, bar und pünktlich zum Ersten eines Monats, berichtet Kassra Z. den Ermittlern. Jedes neue Mitglied werde per E-Mail allen Clubs weltweit bekannt gegeben. Der Besitz einer Harley Davidson sei Pflicht, „das ist eine Weltregel“, sagt er. Denn: „Als Hells Angels fährt man nicht Bahn oder Bus.“ Es gebe Schriftführer, Logistiker und Schatzmeister. Der „Sergeant at Arms“ sei zuständig für Waffen. Die Bibel der Hells Angels, in der die Regeln der Rockergruppe geschrieben stehen sollen, nennt Kassra Z. schlicht: „das Buch“.

(Quelle: Wiebke Ramm, 02.12.14 – yahoo – hier)

Ich bin Rocker, ich bin Rocker
doch ich steh‘ nicht auf Gewalt
ich bin nicht so ’n primitives Schwein
und schlag ’nem Schwachen die Fresse ein
wir sind Rocker, wir sind Rocker
doch ohne amputiertes Gehirn
und wenn man uns nicht dumm
von der Seite anquatscht
dann kann auch nichts passieren…!
(Aus: Ich bin Rocker – Udo Lindenberg)

Collage "Triptychon" der #Dreifaltigkeit

3001/15: Foto des Tages: Vom Terrazzo machen, Wonneproppen, Naturburschen und Knutschkugeln

Collage "Triptychon" der #Dreifaltigkeit

Collage „Triptychon“ der #Dreifaltigkeit

Mach nicht so´nen Terrazzo!

Mach nicht so´nen Terrazzo!

Mach bitte nicht so´nen Rabitz.

Für irgendwas müssen unterwegs aufgenommene Schnappschüsse ja dienen. Denn immerhin waren sie seinerzeit „in den Augen ihres Betrachters“, des Fotografen. Für beide Bildumsetzungen wurden die Fotos im Februar 2014 in Berlin-Zehlendorf in einem kleinen Reihen-Einfamilienhaus „am Fischtal“ angefertigt. Dort gibt es Terrazzo en masse auf Fußböden verarbeitet und an den Wänden Dekore von schlichter Schön- und Bescheidenheit, wie jene, die „Wonneproppen“, „Naturbursch“ und „Knutschkugel“ zu sein assistieren. Doch hinter den Fotos steckt auch ein fotografisch-pedantischer Exakteur, dessen Menschsein sogar so weit geht, auf den Socken korrekte „L“ und „R“-Beschriftungen zu verwenden. Bitte: Wer trägt denn so was?

Heizkostenabrechnung durch TECHEM

2094/14: Konfuzius spricht: Von Textbausteinmonstern, Callcentern, Sprachsekretär-Systemen und Email-Auto-Replies #techem

_Konfuzius_Textbausteinmonster

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Um Ihnen eine Auskunft erteilen zu können, benötigen wir noch Ihre Liegenschafts- oder Kundennummer. Nur so ist es uns möglich, Ihre Anfrage schnellstmöglich zu bearbeiten.
Alternativ können Sie uns auch die vollständige Anschrift der Liegenschaft nennen. Vielen Dank. Haben Sie noch Fragen? Unsere Kundenbetreuung steht Ihnen von Montag bis Freitag in der Zeit zwischen 8.00 Uhr und 18.00 Uhr gerne persönlich zur Verfügung.

Der Text kommt freundlich daher. Doch das ist ein Irrtum. Denn der Text sagt: Du bist zu doof, verständliche Daten anzugeben, wenn Du uns eine Email schickst. Hast Du noch Fragen? Dann ruf an. Ist doch einfach.

Was die Fa. TECHEM schreibt, stimmt so nicht und ist ein Textbausteinmonster. Denn der „beanstandeten Email“ ging folgendes voraus, im Interesse der Vollständigkeit.

Was Konfuzius, der nickelige chinesische Philosoph ebenfalls beanstandet, war passiert: Der Kunde hatte zuerst angerufen….

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Von der Größe + Erbärmlichkeit im Exil 1933-1945

2092/14: Positionen: Von der Größe und Erbärmlichkeit im Exil 1933-1945, hier und heute und von Empathie, Umarmungen + Mitgefühl

Von der Größe + Erbärmlichkeit im Exil 1933-1945

Von der Größe + Erbärmlichkeit im Exil 1933-1945

In vielen Berichten von Menschen über Menschen haben wir schon von ihnen gehört. Hinz und Kunz sind häufig anzutreffende Deutsche, jedenfalls in den Erzählungen derselben. #frequently met people (fmp)

Am Neuruppiner Schinkel-Gymnasium gibt es regelmäßig Tage der Offenen Tür und „Hinz + Kunz“ verströmt sich interessehalber dahin. Ein Wandbild, das die Überschrift trägt: „Von der Größe und Erbärmlichkeit im Exil 1933-1945“, darunter notiert persönliche Befindlichkeiten, zum Ausdruck gebracht mit Empathie. Was Exilanten wohl fühlen, denken, leben müssen? – So ging es ihnen wohl 1933-1945 oder so ähnlich.

Wahr ist, dass Exilanten jetzt bei uns auftreffen, weil sie immigrieren! Dass daher die geschichtsbasierte Zusammenstellung von Ängsten, Einschränkungen, persönlichen Befindlichkeiten 1933-1945 heute, hier in Echtzeit, anzutreffen ist. Nicht, dass wir verantwortlich wären, für das Glücksgeschmeide anderer Menschen aus aller Welt, aber dass wir ein bisschen (Häppchen) -ganz vorsichtig- versuchen, empfindsam zu bleiben und „Heimat zu geben“.  „Hug your neighbour“, umarme die Welt: Neue Heimat Deutschland. Denn wir werden immer besser, siehe oben!

Empathie von Schülern, schön empfindsam: Brainstorming auf hohem Gefühlsniveau. Das Wandbild „hat was“. Je mehr man überlegt, desto besser. Nicht gleich jeden Gedanken intellektuell ausschlagen. Sehr schön, Schinkel-Gymnasium.

Noch was: Hat Erich Fried gesagt….(Bild aus demselben Raum) – Walter Mehring übrigens hat das gesagt… – Zitate aus dem Zusammenhang.