3059/15: Nachruf: Pierre Winnetou Brice ist umgezogen ins „Tal der Toten“

Nachrufe

Trauerkerze

Pierre.Brice_Winnetou


Winnetou „End of Winnetou“

Pierre Brice, eigentlich Pierre Louis Baron Le Bris, (* 6. Februar 1929 in Brest; † 6. Juni 2015 bei Paris) war ein französischer Schauspieler, der vor allem durch die Darstellung des Winnetou in den Karl-May-Verfilmungen der 1960er Jahre bekannt wurde.

An den Plitvicer Seen (Kroatien) drehten während der Sechziger Jahre des vorigen Jahrhundert Filmleute unter Horst Wendlandt und Regisseur Harald Reinl ein paar Westernfiction-Verfilmungen. Karl May, der große Geschichtenerzähler, wenig von dem, was er sich ausdachte, hat er wirklich erlebt. Fake durch und durch: Das tat dem internationalen, jahrzehntelangen Erfolg keinen Abbruch. Denn die Geschichten waren stimmig. Ein kroatisch umherirrender, französischer Apachenhäuptling namens Winnetou auf Winnetour: So wenig an dieser Geschichte richtig ist, so überzeugend spielte der beste, jemals tätige Apache Pierre Brice die Rolle seines Lebens. Um hernach immer wieder mit ihr verglichen zu werden. Die Reinkarnation des Guten.

Pierre Brice, schlangenledergekrönte Indianerrothaut, Vorbild, Sanftmut, große Weltsicht und wenn es nötig war, ein erfolgreicher Kämpfer für die gerechte Sache, unterstützt in richtiger, ehrlicher Männerfreundschaft mit Old Shatterhand, seinem Blutsbruder Lex Barker, der Johnny Weißmüller als Tarzan nachgefolgt war und Indianerrollen gespielt hatte, um dann als großer, weißer Mann mit Schmetterfaust an der Seite von Winnetou zu reüssieren. Das Dreamteam der Sechziger Jahre. Keiner hat diese Filme nicht gesehen, niemand nicht heimlich oder unheimlich Winnetou gespielt. Winntou eröffnete Kindern das große Kopfkino, viele Spielgeschichten und unterstützte die jüngsten Menschen redlich, später bessere Erwachsene zu werden. Ob das gelungen ist? Nun ist er abgeritten zu seinen Ahnen, die Silberbüchse hat er mitgenommen, und wir müssen heute, anstatt uns Adern zu ritzen und Blutbrüderschaft zu begehen, eine Tränenbrüderschaft -mit Brüdern und Schwestern- gewissenhaft  in Erwägung ziehen.

Danke, Pierre Brice, für alles.

1957/14: Lied des Tages: Paco de Lucia ist tot, mit ihm stirbt die Hausmusik zuhaus nicht aus! Die Welt wird nur ärmer. #Nachruf

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Paco de Lucia – Pula 01.07.2006

2006 in Pula, Istrien, Kroatien: Paco de Lucia gibt ein großes Gitarrenkonzert. Im Berliner Speckgürtel.

Sucht man hier nach diesem namhaften Gitarristen, ist die Suche nicht vergeblich. Spanien allerdings ist nicht prioritär. Gitarre spielen gehört zu den Königsdisziplinen der Hausmusik im bewohnten Mehrfamilienhaus. Manch Vollidiot hat sich lustig gemacht über das Musizieren, es verulkt als Lagerfeuermusik.  Es „Klampfen“ zu bezeichnen handelt von der Niedertracht des Menschen. Wer PdL kennt, weiß besseres. Der spanische Großmeister verstarb in Mexiko am Strand an einem Herzinfarkt.

Als PdL 2006 am Südzipfel Kroatiens in Pula dies Konzert gab, wurde es mitgeschnitten. Ihm zu Ehren ist es hier! Ruhe in Frieden, großer Meister der spanischen Gitarre, Motivator für mehr gewissenhaft ausgeübte Hausmusik überall. Inzwischen soll Erdogan (Türkei) seinen Sohn bitten, noch schnell das Geld beiseite zu schaffen… – tja, man wird „spanisch“ auf „türkisch“ abändern, sich ungestörter dem Eindruck hingeben, die göttliche Musik eines PdL käme einem „spanisch“ vor. Das sei angenehm. Danke, PdL, für diese Erweiterung unseres Gesichtsfelds! Dass es uns spanisch vorkommt, ist gar nicht mal so schlecht.

1301/11: FotoPodcast: Andere Länder, andere Sitten oder: Wie Regenfallrohre in Kroatien aussehen können, aber nicht müssen!

Regenfallrohr in Kroatien - Sonderkonstruktion

Regenfallrohr in Kroatien - Sonderkonstruktion

Interessant und offenbar durchaus eine Dauerlösung. Vor einem Jahr angesehen, dieses Jahr nachgeschaut mit Hausverwalterblick. Ist alles unverändert. Also eine Art Dauerlösung. Oder ein Provisorium. Was wiederum für ein Provisorium spricht: die halten bekanntlich am längsten. Hoher Spaßfaktor.