1400/11: Foto des Tages: Was gut ist, kostet Geld! Tulpentruppen-Ergebnisse, Tiny Tim & Philosophiefragen zum Geld ausgeben!

Es ist ein Glücksfall und gerade nicht Pech, wenn sich in Wohnanlagen Eigentümer bereiterklären, freiwillig und ehrenamtlich das Gemeinschaftseigentum zu hegen und zu pflegen. Es ist demzufolge auch mindestens ein Gebot der Höflichkeit, einem solchen Kundenkreis gegenüber, besonders offene Ohren zu haben und diesen Menschen -aus Dankbarkeit für ihren Einsatz- genauer zuzuhören, wenn sie Vorschläge haben, die man nüchtern und auch aus distanziertem Blick als „für das Allgemeinwohl“ förderliche, konstruktive Verbesserungen anzusehen hat.

Unser Gespräch ist kurz, sachlich und ergebnisorientiert. Frau Vierer (* Name geändert) aus Berlin-Wilmersdorf hat ein Konzept entwickelt. Dazu hat sie eine hölzerne Tulpe an ihr Klingelbrett geheftet. Denn sie hat den Vorsitz geführt, oder besser: sie hat die Gruppe irgendwie angeleitet. Die Gruppe, das ist die „Tulpentruppe“ der Wohnanlage. Das Konzept ist fertig. Der Verwaltungsbeirat hat sich schon dazu geäußert. Gegenüber dem Verwalter. Nicht gegenüber Frau Vierer. Das ist der Sinn des heutige Gesprächs: Der Verwalter hat sich das durchgelesen, was die Tulpentruppe zur künftigen Pflege der Vorgärten ausgeheckt hat.

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1383/11: Operation Aushang: Mit dem Hausaushang werden Außenanlagen-Arbeiten angekündigt und „Fahrrad-Messis“ vertrieben!

Aktion: Aushang für die Ewigkeit

Aktion: Aushang für die Ewigkeit

Kommt immer wieder vor: Jemand hortet tatsächlich immer mehr Fahrräder. Kann keins abgeben, will keins loswerden. Irgendwann sind fünf, sechs Fahrräder da, die überwiegende Anzahl davon bereits verschlissen oder Schrott. Wer sagt dem Mann nun, dass dies rücksichtslos ist ggü. den übrigen Hausbewohnern? Vielleicht ein Hausaushang? Na ja, sicher auch noch ein persönliches Gespräch. Es geht darum, generalisierende Lösungen für die Zukunft zu treffen, zu sagen: Bis jetzt war das okay, aber jetzt ist das nicht mehr okay. Es ist Zeit, dass sich was dreht.

Aushang & Hausmitteilung zur ‚Bauarbeiten, Fahrräder und Hausordnungsfragen‘

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten als Verwalterin mitteilen, dass an den Außenanlagen in Kürze Handwerkerarbeiten erfolgen werden. Die Maßnahme beruht auf Beschlüssen der Wohnungseigentümergemeinschaft und ist von langer Hand vorbereitet. Die Firma XY (* Name geändert) ist ausgewählt, zur Ausführung gelangen: Garten- und Landschaftsbauarbeiten zur Neugestaltung der Vorgärten sowie Neugestaltung des gemeinschaftlichen Fahrradstellplatzes im Hof. Dazu ist es notwendig, dass ab dem 10. Oktober 2011 die Fahrräder vom vorhandenen Fahrradständer entfernt anderweitig abgestellt werden, damit der neue Ständer installiert werden kann.

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1382/11: Due Diligence: Was man vor dem Ankauf eines Mehrfamilienhauses besser beachten sollte! #Tipps & Tricks

Wissen ist Macht: Due Diligence (Quelle: gotthal.de)

Mehrfamilienhäuser sind in der Regel bewohnte Häuser, in denen Mieter gegen Entgelt wohnen. Oder Eigentümer, die ihre Wohnung erworben haben. Die Wenigsten machen sich hingegen klar, wie viele weitere Bewohner so ein Haus hat. Je älter das Haus, desto größer die Gewissheit, dass neben den „Offiziellen“ auch jede Menge Inoffizielle im Haus leben. Manche davon mit drastischen Folgen für die Offiziellen. Bis zum Auszug der Offiziellen, weil das ganze Haus saniert werden muss. Zu prüfen, wie viel Sanierungsbedarf bzw. Entwicklungsmöglichkeit in einem Haus steckt, kann man „Sorgfalt“ nennen, oder auch „Due Diligence“. Weil die Zeiten einfach so modern sind. Und wir uns damit beruflich befassen. Manchmal.

Kurz gesagt ist bereits diese Überschrift irreführend: Jeder Ankauf eines Mehrfamilienhauses ist eine ganz unterschiedliche Sachlage. In jedem Hause atmet ein persönlicher Geist, der jedem, der zu vieles heißt, von hinten in den Allerwertesten beißt. So könnte man rüttelreimend auf den Berichtstrip gehen und sagen:  Jedes Haus ist anders und in jedem Haus musst Du andere Sachen „ankieken“. Vorsicht ohne Nachsicht ist die Rücksicht auf die Gesamtsicht:  Sie ist das Gegenteil von Naivität, Einfältigkeit und Blauäugigkeit und die Mutter der Porzellankiste. Due Diligence ist der moderne Begriff, den ein jeder Immobilien-Tycoon gern verwendet, den aber kaum einer richtig versteht. Wir Berichterstatter und Leser natürlich ausgenommen.

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1328/11: Kritik: Der Guttenberg-Aspekt einer Fällung von Saalweiden in Berlin-Schöneberg #Skandale

Merke: Eine Ulme ist keine Saalweide. Und umgekehrt. #Gärtnerwissen

Es ist richtig, dass schon seit Jahren das Bemühen der öffentlichen Verwaltung dahin geht, holzfreies Papier zu verwenden. Rettet die Bäume! Und doch ist „holzfreies Papier“ hart und nicht „alt wie ein Baum“. Die Saalweide im Hofe des Mehrfamilienhauses in Berlin-Schöneberg einer Wohnungseigentümergemeinschaft steht da schon seit Jahren dumm rum. Eigentlich ist es ein ansehnliches, schönes Stück, aber es wächst. Flachwurzler oder Tiefwurzler? Keine Ahnung.

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1297/11: Positionen: Das Zitat des Tages kommt von Wohnexpertin Tine Wittler und betrifft die Stil- und Konzeptionslosigkeit der Leute

© RTL, Eigenüberarbeitung

„Viele Leute wollen zu viel auf zu wenig Platz. Zu viele zu klobige Möbel, zu wenige Lichtquellen. Man darf die Räume nicht zu voll stellen. Ein Raum muss atmen können.“ (Tine Wittler im Interview mit Merkur Online, Lesetipp, Link unten) – Wozu der Berliner Milieuprofi Heinrich Zille übrigens meinte: „Man kann einen Menschen mit einer Axt erschlagen, aber man kann ihn auch mit einer Wohnung erschlagen.“ Nur dass das fremdbestimmt gemeint war, also übergestülpt. Im Unterschied dazu kassiert Tine Wittler sozusagen das Eigenverschulden untalentierter Lebensleute.

Sie ist die zarteste Versuchung, seit es missglückte Wohn- und Schlafzimmereinrichtungen gibt und kommt nur noch in wirklich krassen Fällen.

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1295/11: Ornithologie: Hausverwalter sind gut zu Vögeln, Artenschutzgutachter geben Quartiere frei!

Der schräge Vogel!

Der Artenschutzgutachter an unserem Bauvorhaben Wärmedämmfassade Wedding teilt zum Betreff  „Freigabe von Quartieren“ mit:

An der gesamten Brandwand sind nun keine Quartiere mit aktuellen Brutgeschehen mehr vorhanden, sodass aus ornithologischer Sicht keine Bedenken mehr gegen eine Durchführung von Bauarbeiten an der Fassade bestehen. (Brief des Artenschutzgutachters vom 21.06.11 an den Bauherrn, vertreten durch die Verwalterin)

Das bedeutet: Wir haben keinen Vogel mehr. Die Fassade ist vogelfrei. In Kürze werden auf dieser Giebelfassade 38 Ersatzquartiere, Vogelbehausungen, Brutstätten, eingearbeitet. Dann haben wir wieder einen Vogel oder mehrere. So lange es keine Brutstätten für deutschnationale Kräfte sind, kein Bedenken! Die leben jetzt gefährlich: Der Landesvorsitzende der NPD wurde zusammengeschlagen. Soll uns das freuen? Wohl kaum. Die Rechten verkloppen, weil man selbst links ist? Kloppe ist keine Lösung. Die haben auch nen Vogel, wenn nicht mehrere.

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1236/11: Bild des Tages: Güllemann! Kein Scheiß, Mann! Gesund war gestern! #EHEC

 aufgrund verwirrender Nachrichtenlage: Nun sind´s die Gurken aus Spananien! Hasta la vista! Und weg damit in den Müll! Hoffentlich sind es nicht (auch) die Spreewälder Gewürzgurken. Man muss ja wirklich höllisch aufpassen! Unter der Oberbaumbrücke in Kreuzberg haben militante Salatschützer eine 250 kg-Bombe aus Protest gegen die tendenziöse, gemüseverachtende Berichterstattung im Zusammenhang mit EHEC versteckt, die gerade entschärft wird. Seit 1945 lag sie unbemerkt da. #Tagesnachrichten

Es geht ein Gespenst um in Deutschland: ein kleiner, ekelhafter Virus. Güllemann war auch ein Virus und verbreitete sich ungeheuer schnell via Internet.  Er wurde uns erst kürzlich näher bekannt: er ist der Anachronist in dem Internethit „Keks, alter Keks“ (Ist der mit Ohrsand?).

Und nun gibt es eine einzigartige Verbindung zwischen Virus Güllemann und EHEC, dem Virus, dass sich auf Grünzeugs wie Blattsalaten, Salatgurken und Tomaten voraussichtlich länger hält, als die Mindesthaltbarkeit. So wird aus erlesenen Gemüsen (vorzugsweise aus dem norddeutschen Raum) Sondermüll, den man verklappen sollte, aber nicht fressen. Wieder mal sind die Kühe an allem schuld. Erst sind sie der Grund für die Klimakatastrophe und nun für die Ungenießbarkeit von Gesundgemüsen aller Art.

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1234/11: FotoPodcast: Ein Grenzstein, ein Maschendrahtzaun und eine ganze Tüte Vergangenheit!

Ein Grenzstein (Berlin-Lankwitz)

Ein Grenzstein (Berlin-Lankwitz)

Ein Grenzstein (mitunter auch Markstein) ist ein Eckpunkt, Knickpunkt oder Knotenpunkt einer Flurstücksgrenze. Grenzsteine sind die so genannte Abmarkung von im offenen Gelände liegenden Grenzpunkten, die in der Regel mit einer mittleren Lagegenauigkeit von einigen Zentimetern gesetzt werden. Sie sollen sich frostsicher – das heißt mindestens 60 cm tief – im Boden befinden. (Aus Wikipedia)

Am Grenzstein in Berlin-Lankwitz, direkt an der Kante des eingefriedeten Grundstücks. Wir erfahren, dass Herr Rusch (* Name geändert) seit 1961 hier wohnte. 1971 hat der Eigentümer des Hauses ihn gefragt, ob er das Haus übernehmen wolle? Ein Kauf auf Rentenbasis. Es hat praktisch zwanzig Jahre weiter gezahlt, so lang lebte die Frau des Eigentümers noch. Und dann starb sie und Herr Rusch war redlicher, ehrlicher Eigentümer geworden. Er war Richter in Berlin, kein Job mit reichlich Apanage, sagt er, man muss rechnen. Heute sei das anders geworden. Er ist jetzt über 80 Jahre alt. Die Gegend hier war früher ein Villenviertel, sagt er.

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1233/11: FotoPodcast: Bio ist gut! #Trends

Müllabfuhr in Berlin-Lankwitz - BioMüll

Müllabfuhr in Berlin-Lankwitz - BioMüll

In Berlin-Lankwitz entsorgt die BSR (Berliner Stadtreinigung) heute die Biomülltonnen. Bio = gut! Ha ha, der Zeitgeist….

Infolge der immer weiter voranschreitenden Mülltonnen-Diversifizierung splittert die Anzahl der bislang aufgestellten Exemplare immer weiter auf. Es gibt Mülltonnen für jeden denkbaren Entsorgungsgrund. Vor einigen Jahren führte die Berliner Stadtreinigung die Biomülltonne ein. Und nun steht sie da. Hinzu gesellt sich seit neuestem die Orangebox, wir berichteten. Ob das auch gesamtökonomisch gut ist, weiß vermutlich die BSR als städtischer Entsorger. Sie wird die Rechnung geführt haben, ob die vergleichsweise große Vervielfältigung von Müllentsorgungstouren mit nahezu täglich wechselnden Müllentsorgern dem Stadtklima immer noch besser tut, als eine zusammengefasste, allerdings bewohner- und umweltverträgliche Entsorgung, bspw. einmal die Woche, so wie früher.

1209/11: Berolinismen, einfach erklärt: Was ist der Unterschied zwischen einer Tulpen- und einer Gurkentruppe?

Berolinisch für Anfänger: Heinz Buschkowsky

Berolinisch für Anfänger: Heinz Buschkowsky

Das Berolinismus-Magazin gesichtspunkte.de hat sich gestern Abend und heute mit zwei weiteren wichtigen sprachlichen Unterscheidungen befasst. Wie die Überschrift verrät, ist zu unterscheiden:

  • Wenn sich in Berlin-Wilmersdorf eine Dame gereiften Alters davon zurückziehen möchte, die drei Blumenrabatten (Vorgärten) vor den drei Hauszugängen der Wohnanlage wie ein „eigen Gartenland“ gärtnerisch zu unterhalten, es regelmäßig zu gießen und zu hegen und zu pflegen, muss man eine „Tulpentruppe“ installieren. Hierbei handelt es sich um ein neu zu wählendes Gremium von Wohnungseigentümern, die mit der Absicht gewählt werden, fortan drei Rabatten gärtnerisch zu unterhalten. In der Regel ist diese Tätigkeit ehrenamtlich, allerdings dürfen die freiwillig Agierenden bei gewissenhafter Ausübung ihres Mandats eine gewisse Dankbarkeit der Übrigen erwarten. Ihrer Tätigkeit steht insbesondere nicht im Weg, dass andere Eigentümer derselben Anlage von Gartenarbeit wenig halten, auch wenn sie bspw. zugeben, inzwischen das Wässern mittels eines Gartenschlauchs erlernt zu haben. Von Bedeutung ist der Identifikationsfaktor der ehrenamtlich Tätigen dabei fürs Gemeinwohl aller übrigen Wohnungseigentümer.  #Nachgedanken einer Eigentümerversammlung
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