3067/15: Lied des Tages: Arschloch – Und warum Haltung nicht verhandelbar ist

_icon Tageslied/Lied des Tages


Die Goldies – Schrei nach Liebe (Die Ärzte, Cover)

Veröffentlicht am 09.09.2015
Die Goldies
aufgenommen live und ohne Overdubs am 09.09.2015
im Plug&Play-Studio, Geldern.
Rebecca Könen – Chorleitung
Jan Gerighausen – Bass/Recording/Mix
Marcel Grothues – Gitarre
www.die-goldies.de

Die grantigen Grachteln sind auf dem Vormarsch. Viele von uns erinnern sich noch gern an den Song „My Generation“ (The Who) und dass ein paar durchgeknallte englische Rentner eine Version davon videotisch aufnahmen. Hier sind nun die Goldies, und es darf vielleicht als Remake dieser Ursprungsidee angesehen werden. Was einem zu Herzen geht, ist der generationenübergreifende Vertrag und der zum Ausdruck kommende Schrei nach Gerechtigkeit. Arschloch. Daumen hoch.

Und bitte mehr Seniorenhäuser wie diese: Deutschland braucht Haltung.

1926/14: Positionen: Die Lebenden und die Erloschenen, der Dschungel, Ziegenhoden, Straußen-Anus und Alice´s Geständnis #Zeitzeugen

Alfredo_Roger.Willemsen

Roger Willemsen: „Es gibt unter Menschen die Lebenden und die Erloschenen. Die letzteren tun das Erwartbare, sagen das Erwartbare, überfordern keinen und fühlen sich wohl in Stereotypen. Die Lebenden dagegen sind unvorhersehbar, abrupt, anstrengend.“ (Süddeutsche Zeitung, Link unten)

Direkt im Berliner Speckgürtel, also im australischen Dschungel, wurde gestern die Dschungelkönigin gekürt. Vorher gab es Schweinsrüssel und Straußenanus, Strandwürmer mit Schlagsahne und Münchner Weißwürscht.

Es gibt jetzt eine Prinzessin (Platz 2) und einen Prinz auf Platz 3. Roger Willemsen hat in der Süddeutschen dazu vortrefflich geurteilt, wie wir finden. Das ist „Catch me, I´m falling“ auf höchstem Niveau.

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1798/13: Prognosen: Es ist Glück im Unglück, denn „Nordsee ist Mordsee“ und für Holland ein Segen #Berliner Speckgürtelnews

Prognosen

Indianer 01.11: Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.

Die Sache ist tatsächlich so ernst zu nehmen, als könne man mit ihr billigen Spott treiben. Doch der Morgengedanken bricht ohne Rücksicht Bahn und spekuliert… „You´re never too young to be a dirty old fan!“ (letzte Losung vom ‚Skaichannel‘, unten verlinkt) – Korrreeekkktt!

Großes Glück. Die in Süddeutschland und in Deutschlands Osten zu bewältigenden Wasserfluten und Hochwässer in den Griff zu bekommen, das ist eine Sache von gesamtdeutschem Interesse. Großartig die Hilfsbereitschaft der Mitbürger, denen Dank gebührt. Berliner Speckgürtel Süd (Bayern) und Ost (Dresden, Leipzig, Halle). In Hamburg meldet der Autor Hollow Skai, heute das letzte Mal Frühstücksbrote zu schmieren für „Schulkind“. Dazu ist die Kunst ja da, dass sie unsere Fantasie beflügelt: Ich denke: „Wenn aus Schulkind Deichkind wird.“ Es ist Urlaubszeit. Wo die Menschen aufpassen nicht zu ertrinken und wo die Menschen im Urlaub an die Nordsee fahren. Krabben puhlen. Komisches Land, einerseits.

Großes Glück liegt in der Tatsache, dass bislang die Nordsee noch nicht in vergleichbarer Art und Weise drastisch ansteigende Wasserpegel meldet, auch nicht infolge von abschmelzenden Polkappen, ertrinkenden Eisbären zwischen zu weit auseinander liegenden Schollen des Glücks und vermehrten Regenfällen. Denn eins ist vollkommen klar. Berliner Speckgürtel Nordnordwest prognostiziert: Dann wär´s aus mit Holland.

Im Ernst. Nur mal so.

Weblotse

Lehrer Lämpel: Die neuen Leiden des jungen W.

1699/13: Positionen: Der „käufliche“ Hausverwalter, dessen Kopfhaut und das sinnlose Leben als billiger Edelmann!

Positionen

Lehrer Lämpel: Die neuen Leiden des jungen W.

Lehrer Lämpel: Die neuen Leiden des jungen W.

Ein Mensch, der um anderer willen, ohne dass es seine eigene Leidenschaft, sein eigenes Bedürfnis ist, sich um Geld oder Ehre oder sonst etwas abarbeitet, ist immer ein Tor. (aus: Die Leiden des jungen Werther) – Johann Wolfgang von Goethe

Sei doch endlich mal du selbst. Trau dich, Edelmann. Im allgemeinen, so sagt man, ist Brot Brot und sind Spiele Spiele. Die Inder mögen sagen: „Habemus papadam!“ – In Rom wird bald weißer Rauch aufsteigen. Hannibal zog elefantös über die Alpen, down to the village und die Engel sangen: „La Montanara“ und grüßten dich. Die Erde dreht sich weiter. Warten, bis der Arzt kommt? Mitnichten. Lad gleich die Ärzte ein, komplett.

Was das Brot angeht, handelt es sich um Kernbedürfnisse. Aufs Spielen kann man verzichten, zumindest eine Zeit lang. Wer sich aber mit Leidenschaft für gute Dinge engagiert, ist ein Engagierter. Oder ein Fleißiger. Entscheidend ist, dass Engagement auf fruchtbaren Boden fällt. Fehlt es daran, ist auch der dümmste Bauer irgendwann nicht mehr Herr seiner Aussaat.

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755/2010: Emailregeln 07.2010: Akzeptiere Emails als moderne Kommunikation (Lied des Tages)

Dies laut Gedachte hier geht nur telefonisch, verbietet sich aber per Email:

„Was haben wir nur für eine verrückte Zeit, in der die bekanntesten Wetterfrösche Deutschlands wegen des Verdachts einer Vergewaltigung vorübergehend als Söhne Mannheims inhaftiert werden, aber ein nachts angebrachtes Graffito bis kurz vor zwölf niemand der Hausverwaltung meldet? Ist die deutsche Nation schockgefroren oder paralysiert? (Telefonat Verwaltungsbeirat Nachbaraufgang, Verwalter – es ist „kurz vor zwölf! – im besten Sinne des Wortes!)

Die Erkenntnis des Tages ist schnell zusammengefasst. Deutschland wird heute in die Zeit „vor“ und „nach Kachelmann“ eingeteilt. Und die Frage, wer es mit wem tut, in diesem Fall per Email, in die Zeit der „älteren“ und der „jüngeren“ Generationen, sowie einen gesicherten Mix aus all diesen Ingredienzien

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724/2010: Der Aspekt Ordnungshaft: Von Zwangsgeld, Ordnungshaft und Rankünen vor Gericht

Aspekt Ordnungshaft

 Hab‘ immer mich zur Wehr gesetzt.
Von außen wurd‘ ich hart wie Stein
und doch hat man mich oft verletzt.
Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben.
Erst dann wenn ich’s nicht mehr spüren kann
weiß ich es ist für mich zu spät – zu spät zu spät.“

(Peter Maffay, Ich wollte nie erwachsen sein) 

Beschluss Amtsgericht - Zwangsvollstreckung - Ausfrierung

Beschluss Amtsgericht - Zwangsvollstreckung - Ausfrierung

Oder die folgende Frage: Was kostet einen Schuldner, eine Ordnungsstrafe abzubrummen, weil er sie nicht bezahlen will kann? Antwort: 100,- € pro Tag, hier 3.000,- €, ergo 30 Tage Haftaufenthalt. Haftgrund: Wohnungseigentümer sein. Hintergrund: Der Widerspenstigen Zähmung (Shakespeare, hier aus anderem Grund). Man merkt schon: Der heutige Beitrag ist wieder ein kulturbeflissener, es geht um „die Szene Berlin“. Die Wohnungseigentümerszene.

Langsam, langsam mahlen die Mühlen und es quietscht, knattert und gurgelt im Gebälk der öffentlichen Verwaltung, Abteilung Gerichte. So gehen die Jahre dahin. Frühling um Frühling, Sommer um Sommer, Herbst für Herbst und, was noch wesentlicher ist, Winter um Winter. Ausfrierung. Von wegen frieren: Der Winter ist schon wieder fast vorbei!

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Linktipp: Auf Inforadio hat Thomas Hollmann das Gehen entdeckt und wir die karelische Wanderschnecke

gesichtspunkte.de hat gestern darüber hier berichtet. Eine Fußgängerin kann dem langsameren Laufen etwas abgewinnen, sie empfindet es als meditativ. Menschen passen sich an die drastischen Wetterverhältnisse an. Schönwetter reden, ist der zeitweilige Trend dieser (kalten) Tage.

Stier nach Blizzard (Quelle: wikipedia)

Stier nach Blizzard (Quelle: wikipedia)

Etwas archaischer sieht es Thomas Hollmann auf inforadio heute Morgen. Haben wir am Ende ganz unbewusst einen Trend aufgespürt? Der allerdings nur von kurzer Dauer sein dürfte, denn Schnee hat etwas Vergängliches, sagen jedenfalls die Sommerexperten. Auf Radio Teddy, dem amtlichen Radiokanal für Kinder (haha, Spartenradio ist im Kommen) wird für heute ab nachmittags ein Blizzard angekündigt. Ein Blizzard? Wir haben uns sachkundig gemacht und empfehlen aufgrund der heutigen Warnungen über mögliche Blizzards sehr dringend allen Berliner Haushaltungen, die eigenen Kühe von der Weide zu nehmen. Noch in den Siebzigern bekam der Autor dieses Artikels im Geografie-Unterricht (Erdkunde) einen Einser fürs Referat über nordamerikanische Wetterlagen. Im Nachhinein stellt sich nun als Irrtum heraus, dass Blizzards allein auf Nordamerika beschränkt sind. Es heißt, Blizzards gäbe es auch in Berlin – heute. Wieder was dazu gelernt.

Was den Linktipp heute erforderlich macht, ist auszugsweise dies, und zwar wegen größerer Übereinstimmung mit unseren neuesten Trendmeldungen. Thomas Hollmann sagt auszugsweise:

 Eigentlich bin ich kein Typ für’s Gehen. Ich fahre lieber. Entweder mit dem Rad oder mit der S-Bahn. Aber das ist ja derzeit nicht möglich. Weil sich die BSR weigert, die Radwege zu räumen. Weshalb sich ein vormals vorbildliches Wegenetz in einen schier unendlichen Eisschlauch verwandelt hat, auf dem man sich zwar das Genick brechen kann, aber garantiert nicht Fahrrad fahren. Warum man nicht S-Bahn fahren kann, muss ich Ihnen, glaube ich, nicht erklären. Wobei mir schleierhaft ist, dass die Saboteure noch in keinen Gulag geworfen wurden. O.k., es gibt in Berlin keinen Gulag. Aber der müsste sich doch relativ schnell einrichten lassen.“

‚IM Angriff‘ hat mit Stasi nichts zu tun: Kurzporträt Claudia Hattitten

SPAM

Wer einen Instant Messenger (Kürzel: IM, aha!!) benutzt, der an einer Flatrate hängt, lässt diesen auch einfach mal so laufen, auch vom Abend des einen zum Morgen des anderen Tages. Dann kann sich schon mal was abspielen über Nacht. Die Stasi ist allerdings aus diesem Beitrag hier gleich wieder raus, denn ein ‚IM‘ ist nicht ein ‚Informeller Mitarbeiter‘ der ehemaligen Datenkrake, sondern ein schlicht praktisches Tool für ‚1 zu 1-Unterhaltungen‘ (Chatten) via Software. Klug beraten sind diejenigen, die den IM so einstellen, dass nicht jeder auf ihn zugreifen darf. Wer also auf die Freundesliste meines IMs geraten will, muss sich zunächst ordnungsgemäß autorisieren (lassen). Die Autorisierung bedeutet, ich erfahre, mit wem ich es zu tun habe und ich entscheide, ob ich es mit ihm oder ihr in Zukunft tun würde: chatten. Denn Chatten kann vor allem auch eins sein: ein Zeitdieb. Der Messenger zeigt mir heute morgen folgende Anfrage an:

Autorisierungsanfrage von Claudia Hattitten

Autorisierungsanfrage von Claudia Hattitten

Mein eventuell künftiger ‚Buddy‘ (englisch für Freund) mit der ICQ Nummer 435448119 möchte mich künftig als Freund bezeichnen und auf seine Kontaktliste setzen. Will ich diesen Buddy autorisieren und es ihm/ihr erlauben? Ich überlege. Eine individuelle Begründung liefert mir Nummer 43548119 mit. ‚Hallo! Was tuen deine Fotos hier?? Ich bin sprachlos! Bin entsetzt Buchstabensalat!‘ (Ende Zitat). Ich bin ein bisschen computererfahren, und als erstes stolpere ich über den angehängten Buchstabensalat. Ich rate, die Autorisierungsanfrage kommt von weit her, richtig, aus dem Ausland. Da hat jemand einen Messenger und eine andere ISO-Codierung auf dem Computer eingestellt als ich. Mein Zeichensatz ist ‚deutsch/mitteleuropäisch‘, dann ist der von Nr.  435448119 eventuell russisch, lateinamerikanisch oder sogar asiatisch? Meine Neugier ist aber nicht geweckt, weil angeblich meine Fotos bei ihr oder ihm sind, worüber er/sie sprachlos zu sein vorgibt. Als nächstes muss ich in Erfahrung bringen, wer Nr. 435448119  ist? Das ist bei ICQ-Usern möglich. Ich steuere die Website von icq.com hier an und erfahre: Sie heisst vorgeblich Claudia Hattitten und vermutlich hat sie auch welche, ist 27 Jahre alt aus Deutschland. Ich mache mir Gedanken über die deutsche Claudia, die jetzt meine Freundin werden will. Sie will chatten mit mir! Ich lerne jetzt, dass die Chatten ein germanischer Volksstamm waren und schließlich ist mir klar, dass der Gedanke die Tat vorbereitet und alles im rechten Lot ist. Claudia, das ist ein urdeutsches Phänomen und nicht umsonst sangen einst ‚Die Ärzte‘: ‚Claudia hat nen Schäferhund, den hat sie nicht ohne Grund!‘ 

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