1067/11: Alltag: O-Töne aus der Tagespost – Und was so alles gesagt wird…

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Berlin-Schöneberg – Natürlich will sich der Herr Architekt für Unannehmlichkeiten entschuldigen, die durch Renovierung entstehen. Er kümmert sich auch um den Wasserschaden in Berlin-Schöneberg, sagt er. Und, was wesentlich ist: „Sollte jemand die lärm- und staubfreie Baustelle erfinden, so bin ich der erste, der sie anwendet.“ Sagt er. Macht er. Dann. Jetzt nicht. Gut.

Zuvor hatte der Mieter dem Architekten mitgeteilt, er brauche nun wegen der Bauarbeiten nicht nur Ohrstopfen, sondern auch eine Schwimmweste. Wenigstens kann man in den eigenen vier Wänden nicht über Bord gehen, wie wir hier meldeten.

Wenn der Türschließer des Hauses, den man Diktator nennt, nicht funktioniert, empfiehlt der Hauskommissar ihn einstellen zu lassen. Nicht jeder Diktator will gleich die Welt beherrschen, weiß der geneigte Leser von uns schon seit längerem.

_seitentrenner Flugzeug

Im Oktober 2008 wurde die vermooste Kellerabgangstreppe gemeldet. Ein Kärchern wurde angeordnet. Jetzt fragt die Verwalterin nochmals nach: Muss wieder?

Nachdem das Schwyzerische Beitreibungsamt (!) mitgeteilt hat, dass gegen den Schuldner in der Schweiz nur vollstreckt werden kann, wenn eine inländische Bankverbindung (in der Schweiz!) besteht, hat die Wohnungseigentümergemeinschaft ein paar Schweizer aufgetrieben. Sie ist schon skurril, die Welt. Das bedeutet aber noch nicht, dass jetzt die Vollstreckung „rollt“. Alles dauert gemütlich, gemütlich im Kanton  Solothurn, was weiß ich….!

In Sachen Berlin-Spandau ruft irgendein unbekanntes „Alpha-Tier“ an und sagt uns stante pede, wie wir die Interessen der von uns verwalteten WEG bestmöglich verwalten. Er hat den Namen der Gläubigerin, einer Bank, die die Zwangsversteigerung einer Wohnung betreibt, erfahren und gibt nun an, er habe dort angerufen, das stimme nicht. Wie denn nun die richtige Bank sei? Mir fällt auf, dass wir uns hier in „fremdes, tiefes Gewässer“, auf telefonischen Zuruf hin, begeben sollen, meint Herr Alpha-Tier bestimmen zu können. Mir fällt ein, wie ich ihn wieder loswerde:

Machen Sie einen Termin beim Amtsgericht. Dort wird die Zwangsversteigerung durchgeführt. Dort können Sie ggf. die Sie betreffenden Teile der Gerichtsakte einsehen, das Gutachten undsoweiter.

Er sagt, wir müssten die Interessen der WEG….., ich sage, das tue ich, danke für den Hinweis. Kurz gesagt verkauft er mich für blöd. Ich dränge nun auf Abschluss dieses wenig sinnvollen Telefonats. Herr Alpha, der eine Wohnung in Spandau erwerben möchte, wird Kosten und Mühen scheuen, er wirft mir noch zu: „So interessant ist die Wohnung ja nun auch nicht.“ Ich bedanke mich dafür und kracks.

Alpha-Tiere, das sind so Anrufer, die gleich das Zepter unternehmerischen Handelns raushängen lassen. So wie die Dame, die telefonisch vorgibt, im Auftrag der TELEKOM meine Telefonrechnungen zu überprüfen. Sie befiehlt mir: „Legen Sie bitte die letzte Telefonrechnung aufs Faxgerät und her damit!“ und ich sage noch: „Gut, dann faxen Sie mir die Vollmacht der TELEKOM schriftlich zu und legitimieren Sie sich.“ Das wiederum verneint sie, das sei jetzt gerade nicht, was sie machen wolle. Ich grinse in den Hörer und sage ihr etwas Unfeines und plopp ist sie weg. Nevercome back urgent phone calls.

Berlin-Wilmersdorf: Das Schreiben des Miteigentümers aus dem Dachgeschoß vom Ende Oktober 2010 konnte noch nicht bearbeitet werden. Inzwischen ist der Herr verstorben, im Alter von gerade mal 73 Jahren. Nun hat sich das Schreiben auf finale Weise erledigt. Wir haben behalten ihn in guter bleibender Erinnerung.

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