1031/10: Lied des Tages: Telefonterror von SPLIFF, 1984 – Entscheidung war geheim und wurde nie veröffentlicht!

Rrrrring! Guten Tag! Ich wollt nur Bescheid sagen, ich habe ihnen eine Email geschickt. Ich brauche so einen Vollmachtvordruck. Okay, danke, ich werd es dann beantworten. Vermutlich erst nachmittags, hier ist was los. Na, ich wollt nur Bescheid sagen, die Email haben sie! Danke, ich bekomme Emails in Echtzeit, ich weiß immer sofort Bescheid, wenn ich zufällig gerade am Tisch….Ach so, na dann, danke!  (aufgelegt)

Die Entscheidung unserer Website-Redaktion gesichtspunkte.de war sonnenklar und nicht das erste Mal genau so getroffen worden. Doch die Fantasie war uns durchgegangen. Nein, es ziemte sich nicht, derartiges zu tun. Niemand hätte Verständnis dafür, jeder hätte es frech gefunden und alle wären im Grundtenor einer Meinung: „So etwas tut man nicht.“ Doch die Redaktionssitzung heute Morgen fiel überraschend einmütig aus. Der Bloggwart als Chefredakteur berichtete allen anderen und auch Alter Ego, der weitere Mitarbeiter dieser Redaktion, kam zum selben Schluss. Man sollte einen Anrufbeantworter, den man benützt, mit einem zutreffenden Inhalt besprechen, am besten in einer Art und Weise, die dem Anrufer unmissverständlich weiter hilft. Nur wenn Anrufbeantwortertexte echte Mehrwerte böten, dürfe man sie einsetzen. Sonst gingen sie nach hinten los, seien letztlich Rohrkrepierer der dritten Art. Vor mehr als 25 Jahren war die Saat gesät worden, die nun aufkeimte.


_seitentrenner Flugzeug


SPLIFF -Telefonterror (via Youtube)

Doch Leute, nun Klartext: Während es aus berechtigten Gründen nach wie vor erlaubt ist, die Hausverwaltung anzurufen, kommen dieser Tage aber etliche nutzlose, schlicht überflüssige Anrufe hinzu. So als gälte es, dieser Tage das Krisenmanagement für den Ernstfall zu erproben, wird angerufen, was das Zeugs hält. Chefredakteur Bloggwart von Hockwart (Rechtschreibung nicht überprüft) äußerte denn auch wenig Verständnis für die Salmonellen seiner Anrufer:

Schnee fegt man am besten, wenn es kalt ist. Unterlässt man das länger, als es nach den Umständen des Einzelfalls geboten ist, riskiert man arbeitslos zu werden. Denn mit beginnender Schneeschmelze drängt sich die Frage der Existenzberechtigung auf, zumindest was die neuen Winterdienstverträge angeht. Dies mal unvollständig zu Ende gedacht in den Raum hinausposaunt, in den Öffentlichen.

Ja, die Beschwerden nehmen schon wieder überhand! Der geflissentlich dienstbeflissene Verwalter muss nun ordentlich eingearbeitet und gut vorbereitet sein. Denn die Warteschleifen der eingekauften Dienstleister für den Winterdienst sind lang, endlos lang. Fast so, als hätte jeder von denen früher, ca. 1984, dem Song „Telefonterror“ der ehemaligen Nina-Hagen-Band SPLIFF gelauscht. Der Text ist einprägsam und wir haben ihn nie vergessen. Heute gilt er auch für eine Vielzahl von unseren Anrufern. Denn einmal angerufen, so die Vermutung, reicht schon aus, die Hausverwaltung hat inzwischen aufgegeben, den Winterdienstleister noch anzurufen. Reineweg schriftlich ist das Beschwerdemanagement ausgerichtet. Beschwerden verschickt man am besten per Fax. Denn man weiß von den Firmen nicht, wie sie ticken. Ob sie modern gestrickt sind? Lesen sie Emails täglich?

Gute Kommunikation? Telefon

Gute Kommunikation? Telefon

Der Text des Liedes des Tages geht wie folgt:

Es ist egal, was du machst,
oder dir vorgenommen hast,
hak’s ab,
denn es ist schon zu spät.
Ein kleiner Wicht will das nicht
was du auch tust, er unterbricht,
er steht versessen in der Ecke rum und bläht:
Ruf doch mal nicht an!!!

Laß den Telefon-Terror
ruf mich bitte nicht mehr an,
es gibt gar nichts auf der Welt,
was jetzt so wichtig sein kann.
Wenn ich dich brauch’, greif ich auch mal
zum Telefon und wähl’ deine Nummer,
doch dann gehst du nicht ran.
Dein Automat ist am Draht
und informiert mich knüppelhart,
dass du jetzt Ruhe brauchst und gibt mir einen Rat:
Ruf dochmal nicht an!!!

Laß den Telefon-Terror… (Spliff, 85555)

Ein Gedanke zu „1031/10: Lied des Tages: Telefonterror von SPLIFF, 1984 – Entscheidung war geheim und wurde nie veröffentlicht!

  1. Pingback: Twitter Wochenschau: 2010-12-12 | gesichtspunkte.de – Hier bloggt der Verwalter…

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