679/2010: Alltag: WC-Enten füttern, Gravenreuth tot, Lusthansa streikt & Ziele einer Website

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„Du wirfst bestimmt auch Brot ins Klo um die WC-Ente zu füttern, oder ?“ (TwitterTweed, User Feeechen, vor 22 Tagen)

Es fällt viel vor. Und ich fasse meinen Alltag heute wie folgt zusammen: Zuallererst sticht mir die Meldung ins Auge, dass der bekannt berüchtigte Rechtsanwalt und Abmahnkönig Gravenreuth sich mit einer Schusswaffe das Leben genommen haben soll. Sachen gips, die gips ja gar nicht.

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Die Versammlung der Wohnungseigentümergemeinschaft in Prenzlauer Berg war vor längerem vorbereitet worden. Von den siebzehn Wohnungen werden 13 von einem Wohnungseigentümer gehalten, die übrigen vier Wohnungen gehören unterschiedlichen Personen. Insgesamt sind fünf Menschen per analoger Schneckenpost zur Versammlung zu laden. Das hört sich erst einmal nicht so schwer an. Im September 2009 hatten die Wohnungseigentümer eine neue Verwalterin gewählt. Die alte Verwalterin, an Lebensjahren noch nicht, empfand Verwaltung von Wohnungseigentümern gewissermaßen nicht als ihre Kernkompetenz. Womit sie Recht hat: beruflich ist sie Architektin und selbst Tischler bleiben manchmal gern bei ihren Leisten. Nur wo man wirklich so richtig gut ist, kann man Geld verdienen.

Alles war gut eingefädelt: Gleich im Februar (2010, nicht 11) soll eine Erstversammlung der neuen Verwalterin erfolgen. Ein neuer Wirtschaftsplan mit einem anderen Ansatz der Instandhaltungsrücklage. Die Rücklage soll künftig ihren Namen verdienen, erhöht werden.  Herr Dr. C. aus München (* Name geändert) war mit dem Termin am 22.02.10 um 18 Uhr zunächst einverstanden. Er ist auch zugleich einer von zwei Verwaltungsbeiräten. Dann allerdings entstanden Terminkonflikte. Anderntags berufliche Verpflichtungen im Münchner Großraum. Ergo lautet sein Vorschlag, die Versammlung anstatt um 18 Uhr um 15 Uhr stattfinden zu lassen. Alle übrigen vier Wohnungseigentümern wissen Bescheid. In der letzten Woche verschickt die Verwalterin ein Einladungs-Update: Das ist ein Update, dass die Ursprungseinladung punktuell abändert, beispielsweise die Uhrzeit von 18 auf 15 Uhr. Am Samstag geht eine Email von Herrn Dr. C. aus München ein. Alles war schick, und nun streikt die Lusthansa (* Name geändert, deutsche Fluglinie), der Flug fällt aus.

Herr Dr. C. aus M. schlägt vor, die Versammlung abzublasen. Stattdessen sollen die vorgesehenen Tagesordnungspunkte schriftlich abgestimmt werden gem. § 23, 3 WoEigG. No problem: Es ist eine kleine WEG, es darf und kann sicher damit gerechnet werden, dass sämtliche -sämtliche!- Wohnungseigentümer erstens antworten und zweitens deckungsgleich -deckungsgleich, also nicht unterschiedlich- abstimmen, also zustimmen. Schriftliche Beschlussfassungen sind wie DDR-Zeiten: Das Politbüro tagt zwar nicht, aber alle Beschlüsse werden allstimmig einstimmig gefasst. Insgesamt und ohne jede zulässige Ausnahme. Wenn das klappt, klappen kann, kein Problem. Ist nur ein einziger Wohnungseigentümer schreibfaul und antwortet nicht: Operation Pustekuchen. Ist nur ein (ggf. weiterer) Wohnungseigentümer dagegen, dafür zu sein: Operation Hirngespinst. Erfreulich aber das sich zum Montag hin öffnende Zeitfenster, frische Luft kann hereinziehen und Kapazitäten werden frei. Denn Versammlungen dauern länger. Herr Dr. C. aus M. bleibt in München und wir in Berlin-Zehlendorf, und alle anderen am Prenzelberg, wo kein Politbüro tagt.

Flugzeug mit Gesichtspunkten

Flugzeug mit Gesichtspunkten

Inzwischen hoffen alle, dass sich die Wettermeldungen bewahrheiten: es ist für Freitag was von Plus 11° Celsius angesagt. Abwarten. Dass sich einige Menschen gut benehmen können, ist bekannt. Woher sie das haben auch: Sie haben den Knigge vermittelt bekommen. Gute Umgangsformen stecken an. Dass aber Alexander Freiherr Knigge als direkter Nachfahre seiner Ahnen inzwischen einem Online-Knigge beratend zur Seite steht (oder auch nur als Namensgeber?), wissen die Wenigsten. Rechtsanwalt ist Freiherr von Knigge von Beruf und knigge.de lautet die Website des Online-Ratgebers fürs gute Benehmen. Ob wir eine Gruppensitzung via Videochat mit einzelnen Wohnungseigentümern buchen, überlegen wir noch.

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Eine des Lesens dieser Website kundige Frau aus Berlin-Pankow stört sich (weiterhin) an der Vorlesen-Funktion dieser Website über das Modul von ReadSpeaker. Ich nach wie vor nicht. So absurd die Computerstimme beim Vorlesen klingt, ist sie doch hilfreich. Sie hilft Menschen mit Handicap (Hören statt Sehen), die Seite inhaltlich abzugreifen. Außerdem ist sie sogar geeignet, Rechtschreibfehler ausfindig zu machen. Ich gebe zu, sie ist nicht ideal, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung, Websites auf verschiedenen Wegen durchzuforsten. Ich lass die Funktion weiterhin drin. Das kann alles nur besser werden.

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Die Twitter-Wochenschau ist seit einigen Wochen testweise ebenfalls eingebunden. Die Idee dahinter ist die wöchentliche Zusammenfassung aller relevanten Aktivitäten. Wir lassen es im Auge des geneigten Lesers, zu entscheiden, welche Inhalte ihn interessieren. Ob es Fotos sind, die eingebunden wurden oder sogenannte Foto.Podcasts, eher Schnappschüsse unterwegs, mit dem Fotohandy erstellt und eins zu eins an diese Website geposted, mag jeder selbst entscheiden. Die Website gesichtspunkte.de verfolgt nicht nur das Ziel, interessante Texte anzubieten. Gleichberechtigt sind auch andere Inhalte, nicht zuletzt wurden immer wieder auch Musik- und Videoangebote veröffentlicht. Die Macht des Besuchers ist unendlich und per Mausklick durchsetzbar. Alle Inhalte zusammen ergeben ein gewisses Etwas, dass die Seite haben soll. Dies schlägt sich (bislang) in steigenden Besucherzahlen nieder. Für die große Anerkennung sind wir dankbar.

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Man sagt, eine Wohnung ist das Spiegelbild eines Menschen und (Plattitüde) „My home ist my castle“. Inzwischen ist die Homepage ein ähnliches, zumindest wenn sie aufrichtig, tagesaktuell und kontinuierlich, engagiert geführt wird. „Wo gehobelt wird, fallen Späne“, sagt ein anderes Sprichwort. Gut möglich, dass nicht jeder erschienene Beitrag auch in den Augen der Readers Digest-Redaktion durch gewunken werden würde. „Die Freiheit nehm ich mir!“

Heute ließ ich einen fliegen. Nein, nein, gleich mehrere….und danke für deine Treue!

Weblotse

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