1911/14: Zeitzeichen: Vom Wutbloggen, Softwarebohei, Hilfe-Hotlines und dem Gefühl, ganz allein gelassen zu sein…

Wutgebloggt

Ich bitte um Ruhe: Wütend ist Corinna Schumacher auf die Journalisten, die die Arbeit im Krankenhaus behindern. Wütend ist Stefan Niggemeier auf Corinna Schumacher und die Presse, weil ….ist am Ende unten verlinkt

Es gibt allerdings diese goldene Erkenntnis, wonach es von Vorteil sei, eine Sache nur dann schriftlich zu bearbeiten, wenn der Rauch bzw. die Wut bereits gänzlich verflogen sei. Mit einer Art innerer Großzügigkeit an Sachen heran zu gehen, deren Abhandlung man auf eine zutreffende Art und Weise verhackstücken möchte, um es endlich einmal „klar beim Namen“ zu benennen. #Wutgebloggt

Eine solche Sache ist Lexware financial office pro und ich gebe zu, das Vorhaben, es bei herunter gekochter Wut zu schreiben, dauert mir zu lange. Das Produkt an sich ist gut und kein Billigprodukt. Es kostet „richtig Geld“ und wird mit der Anschaffung noch lange nicht endgültig bezahlt. Alles, was die Haufe- Brüder so können, tun sie mit dem Programm, aus marketingtechnischen Erwägungen und eingedenk der Tatsache, dass auch bei  Haufe niemand von „Lust und Liebe“ leben könnte. Software-Updates kosten Geld. Na klar, warum nicht?

Bloggen ist immer echte Handarbeit!

Der »Spiegeltest« ist bekanntlich ein psychologisches Experiment, mit dem die Selbstwahrnehmung von Menschen oder Tieren untersucht wird. Man konfrontiert ein Lebewesen mit seinem Spiegelbild und sucht nach Anzeichen, dass es sich selbst erkennt. Orang-Utans, Schimpansen und zweijährige Kleinkinder bestehen den Test in der Regel; Katzen, Hunde und Journalisten scheitern an ihm. (Stefan Niggemeier, unten verlinkt)

Lexware financial office pro als „eierlegende Wollmilchsau“ in betriebswirtschaftlicher Hinsicht? Wozu? – Andere Firmen, andere Fritten:

Das Programm ist modular aufgebaut und beinhaltet bestimmte Programmmodule. Man kann Lohn und Gehalt damit abrechnen und das funktioniert sogar. Schuld daran, dass dies so hundskompliziert ist, ist nicht die Haufe Verlagsgruppe, sondern der Staat „an sich“ und seine ekelhafte Gesetzgebungsfreudigkeit. Friedrich Merz wollte die Steuererklärung auf dem Bierdeckel. Und wurde aus der CDU-Führungsriege geworfen.

Mit dieser Verkomplifizierung des Lebens verdient Haufe also Geld. Und zwar viel.

Es gibt ein weiteres Modul „Buchhaltung“, das beinhaltet Soll und Haben. Man kann bspw. in Anlehnung an Datev buchen, also so, wie die Steuerberater es gern hätten.

Ein weiteres Modul heißt „Warenwirtschaft“ und ist Stein des Anstoßes. Buchführung für eine festvertragliche gebundene Kundenstruktur ohne aufregendes Tagesgeschäft mit hundertfünfzig Ausgangsrechnungen pro Monat oder gar mehr, ist wie Sozialismus und Brötchenbäckerei: fest vorhersehbares Geschäftsaufkommen. Du kannst planen, was passiert.

Eierlegende.Wollmilchsau

Wird viel häufiger beworben als in Wirklichkeit benötigt: Die „eierlegende Wollmilchsau“,  ein globalisierter Lösungsversuch, der über jedes vernünftige Ziel hinausschießt. Mit einem Zuviel an Funktionen, Optionen und Gabionen! – James Bond 007, nackig auf Stuhl, um seinem Peiniger („Casino Royale“) die Führung des Folter-Knotens zu erklären, an dessen Ende macht der Seilstrick „poff“ und „zong!“ auf die schmerzempfindsamsten Körperteile des Spions, bei dem´s piepte, und er aber sagt noch weißwächsern „Sie müssen weiter rechts“ zielen, so kann das Programm Lexware financial office pro einfachst bedient werden, übrigens: So geht „bis an den Rande des  Wahnsinns.“ – Das Selbstverständnis lautet: „We are not the problem. We are A solution to these problems.“ Oder so ähnlich, ist aber auch wurscht.

Hier schießt der geübte Bilanzbuchhalter übers Ziel hinaus und die zu große Software hat zu viele, umständlich zu bedienenden Softwaremodulklicks, die sie in sich trägt, anstatt einfach nur zu funktionieren.

Wirklich schlimm ist aber folgendes:

Die einfachsten Wege des Herrn, sich selbst gutes zu tun, sind nicht dokumentiert. Nirgend wo steht, Du kannst alles ganz einfach haben und machen. Großspurige Schulungen zeigen auf, wo es lang gehen könnte. Jaja, wie toll. Und wie blöd.

Wünschen wir uns am Ende doch alle eine funktionierende Welt, in der die Funktionen abrufbar sind, die wir dringend benötigen. Mehr aber -bitte, bitte- nicht. Grrr…..

Ein Vorbild: Stefan Niggemeier, der aus Wut was wegbloggt, genau das tue ich nämlich auch gern, ….

Weblotse

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