1463/12: Trends: Die Trends vom 04.01.2012 sprechen eine derbe Sprache: Es geht um Trennungsgeschichten

Gegenwärtiger Stand der Fischereipolitik: Schwäne auf Ostsee!

Gegenwärtiger Stand der Fischereipolitik: Schwäne auf Ostsee!

Schrecklich immer diese Trennungsgeschichten. Jetzt, so Anfang Januar, denken wir darüber wieder einmal nach. Hinter uns liegen Trennungen, private und geschäftliche Trennungen.

So wie die Trennung von Maxima und Peter (* Namen geändert), die schon fünf Jahre zurückliegt. Aktuell haben die beiden noch eine gemeinsame Immobilie im Berliner Speckgürtel, von dem die Leser hier wissen, er liegt außerhalb der ehemaligen Stadtgrenzen. Ist bald richtig Winter, Speck anfuttern ist eigentlich angesagt. Und doch werden im Speckgürtel die Menschen tendenziell Belastendes derzeit lieber los.

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Maxima ist mit einem neuen Göttergatten, ihrem Jugendliebe-Traum aus Österreich, mit diesem nach dorthin ins Ausland verzogen. Peter sagt, er kann ja nichts dafür, dass Maxima ihre Kinder immer mit einem neuen, anderen Mann gemeinsam aufziehen möchte. Er habe das nicht gewollt. Es sind seine Kinder. Maxima hat den Wegzug aus der Nachbarstadt im Speckgürtel klammheimlich eingefädelt. Nichts gesagt.

Nur Andreas (* Name geändert), der neue Lebenspartner und Ehemann von Maxima hat es Peter gesteckt. Vertraulich. Er sagt zu Peter, sie zögen jetzt weg ins Ausland und dass er das nicht wissen solle, das finde er nicht in Ordnung. Maxima beschwichtigte noch: So ca. alle zwei Monate kämen sie mit den Kindern zu Peter in den Speckgürtel zu Besuch. Damit er seine Kinder sieht. Das ist jetzt schon 8 Monate her. Seither war Maxima nicht einmal da. Auch die Kinder nicht. Wenn das so weiter geht, verlieren sie die Beziehung zum Vater. Gebetsmühlenartig sagt Maxima immer, er kümmere sich nicht um die Kinder.

Maxima hat immer so geredet, gesagt, dass Peter sich nicht einmal um die Kinder kümmere. Sie braucht immer irgendwelche funktionierenden Wahrheiten. Diese sind immer ad hoc und so, wie es die Situation erfordert. Einmal hat ein gemeinsamer, alter Freund ihr ins Gesicht gesagt, sie solle endlich aufhören. Sie könne doch nicht immer, wenn es der persönliche Leidensdruck erfordere, die gesamte, gelebte Geschichte so umformen, dass etwas Passables allein für sie dabei herauskomme. Seitdem hat Maxima sich bei dem alten, gemeinsamen Freund nicht mehr gemeldet.

Gute Freundschaften halten berechtigte Kritik aus. Andere wiederum gehen gleich in die Brüche, wenn der verbindende Anlass wegfällt. Eine Paarbeziehung kann ein verbindender Anlass sein, aber auch ein trennender, die Freundschaft beendender. Weil der alte, gemeinsame Freund einen unbestechlichen Blick auf die Gegenwart hat. Schade.

Es war ein Bruch. Eine zweite Trennung: Maxima und Peter trennten sich und auch die alte, gemeinsame Freundschaft barst in zwölftausend Glassplitter. Von jeder Trennungsgeschichte bleiben unterschiedliche Gesichtspunkte als Gesichtsnarben im Gesichtsfeld der Trennungsbeteiligten. So wie hier. Letztlich ist der Mensch nicht unverletzlich.

Peter hat seit fünf Jahren das gemeinsame Haus im Speckgürtel „an der Hacke“, muss alle Kosten allein tragen. Maxima ist weit weg. Sie hat die Sache geistig moralisch so hingedreht: Sie habe jetzt ja keinen Hartz IV-Anspruch, weil Peter ihr den versaut habe. Das Amt hätte ja das Haus und die Lebenssituation gewürdigt, angerechnet, dass noch die umfassende Hilfebedürftigkeit nicht vorliegt. Peter hätte seit fünf Jahren Miete erzielen können, im gemeinsamen, von ihr verlassenen Haus. Mindestens 30.000,- EUR Schaden hätte das verursacht, dass er es nicht vermietet habe. Umformung. Bruch. Sich lossagen vom gemeinsamen Gestrigen, dem Hauskauf je zur Hälfte, den spätgeborenen Kindern, ihrem solistischen, unerwarteten Weggang. Auszug, Wegzug, schließlich Ausland. Dabei waren sie vorher mehr als zwanzig Jahre zusammen, sie waren ein symbiotisch erscheinendes Paar, auch für enge Freunde.

So wie der große Wulff für viele mal der perfekte Bundespräsident war. Jetzt sagen einige, es sei „der große Blulff“ gewesen, ein verballhorntes „großer Bluff“.

Jetzt geht es noch um den Verkauf des gemeinsamen Hauses. Irgendwie ist jetzt die Fassade ab. Der Lack ist abgeblättert von Maxima. Sie zeigt ihr Gesicht. Winter adé – Scheiden tut weh. Für alle Beteiligten. Normal ist das nicht.

Amtsgericht Königs-Wusterhausen, Wohngeldprozess

Anfang Dezember 2011: Der alte Dr. T. aus Düsseldorf hat in den letzten Jahren gesundheitlich einiges wegstecken müssen. Darüber ist sein Vermögen in Verfall geraten. Jetzt steht er als beklagter Geschäftsführer einer untergehenden Gesellschaft mit begrenzter Hoffnung vor dem Wohngeldrichter. Zuvor waren einige wirre Schriftsätze bei Gericht eingereicht worden von ihm. Zunächst habe er das Wohngeld zu schulden komplett anerkannt. Dann hat er das widerrufen. Der Richter will nun wissen: „Ja, was denn nun?“

Die Sache ist ganz eindeutig, findet Dr. T.. Er habe alle seine Wohnungen im Umfeld vom Golfclub Motzen verkauft. Seine Gläubigerin, eine Bank aus Köln-Bonn, sei beauftragt, aus den Kaufpreisen die Wohngeldschulden zu tilgen. In Wahrheit hätte sich die Verwalterin längst mit der Bank geeinigt. Sie bekäme ja für jedes Wohngeldverfahren ein Extra-Honorar, darum versuche sie nun zu Unrecht, ihn des Wohngeldes wegen zu verklagen. Sie sei sowieso nicht mehr berechtigt, das Wohngeld einzuklagen, denn schließlich sei sie zum 31.12. des (Vor)Jahres das Verwalteramt los.

Es ist ebenfalls die Geschichte einer Trennung.

Dr. T. aus D. wird irgendwie rausgeworfen aus der Wohnanlage, an der er zuvor mehr als 65% aller dortigen 82 Wohnungen besaß. Das Wohngeldverfahren sieht so ein bisschen aus wie ein Scheidungsverfahren. Er wirft dem ausscheidenden Verwalter noch Schlamm hinterher. Möchte noch einmal nachtreten.

Das Scheidungsurteil ist ganz eindeutig: Dr. T. muss Wohngeld an die WEG bezahlen, die zugrunde liegende Forderung ist nunmehr rechtskräftig. Die allerletzte Amtshandlung des ausscheidenden Verwalters ist ein Zwangsvollstreckungsauftrag in alle noch „offenen“ Grundbücher. Sicherheitshalber.

Denn wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.

Was bleibt? Nichts außer einem schalen Nachgeschmack. Beide Geschichten spielen in der Vergangenheit und haben in der Gegenwart ihren finalen Ausklang. In Moll.

 (EP)

 

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