1314/11: Polizeiticker: Antisemitische Beleidigungen, Ruhigstellungsregeln und pupsende Würstchen im Berliner Alltag

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Verhalte dich ruhig: das ist eine bekannte Aufforderung zum Gehorsam, die den Lagerinsassen in Auschwitz auf der Sammeltoilette unter abscheulichen Bedingungen aufoktroyiert wurde.

Verhalte dich ruhig, sonst wirst du erschlagen! Verhalte dich ruhig ist 2011 eine ins Leere gehende Beschwichtigungsformel. Menschen zu sagen, dass das was sie tun, nicht akzeptiert werden wird. Unter gar keinen Umständen. Auch in einer Wohnungseigentumsanlage nicht und sowieso nicht in Berlin-Westend. Ob dies zu den geschäftlichen Obliegenheiten eines Verwalters für Wohnungseigentum gehört? Als nämlich heute folgende Nachricht aus dem Polizeiticker quoll, da kam uns der Gedanke:

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Antisemitismus in Deutschland - Polizeiticker Berlin

Antisemitismus in Deutschland - Polizeiticker Berlin (klicken!)

Ich glaube: Ja, da müssen Verwalter initiativ werden und da müssen Nachbarn der Betroffenen dem Verwalter Bescheid sagen! Würden wir so etwas in einer unserer Anlagen mitbekommen, wäre wohl eine außerordentliche Wohnungseigentümerversammlung unumgänglich. Mit drastischen, klaren Worten, die an Deutlichkeit kaum zu wünschen übrig lassen. Deutschland im Jahr 2011. Die Frage, warum der Polizeiliche Staatschutz ermitteln muss, bleibt offen. Hier geht es auch und vor allem um Zivilcourage und „zero tolerance„, einen Begriff, den New Yorks ehemaliger Bürgermeister Guiliani prägte. Keine Toleranz, null!  Gesellschaftlich einschreiten

Übrigens: Am 01.08.1944 erfolgte der letzte Eintrag im Tagebuch der Anne Frank! Sie wurde im Konzentrationslager Bergen-Belsen Anfang 1945 von den Nazis ermordet. Ihr Vater Otto Frank, als einzig Überlebender der Familie, veröffentlichte 1945 „Das Tagebuch der Anne Frank“. Simon Wiesenthal forschte 1963 Karl Silberbauer aus, der Anne Frank verhaftete und nach 1945 in Wien unbehelligt als Kriminalinspektor arbeitete! Bis heute kennt kaum jemand nicht dieses berührende Tagebuch! Warum sich nicht auch einmal schämen? Z.B. für solche Hausbewohner, wie die in Berlin-Westend, die ihre Mitbewohnerinnen antisemitisch attackieren?

Über Adolf Hitler hat Henryk M. Broder kürzlich was gesagt: Wir hatten es seinerzeit verlinkt. Nein, Hitler kann man nicht beleidigen. Zwei Hausbewohner in Berlin-Westend hingegen schon.

Anmerkung zu Hitler: das pupsende Würstchen

Weblotse

2 Gedanken zu „1314/11: Polizeiticker: Antisemitische Beleidigungen, Ruhigstellungsregeln und pupsende Würstchen im Berliner Alltag

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