1305/11: Alltag: Dies & das beschäftigt uns: das iPhone, die Softwareindustrie, facebook, google+ und devote Rechtsanwälte

Aster in Blüte in Berlin-Zehlendorf

Aster in Blüte in Berlin-Zehlendorf

Erfreulich: die Astern stehen in voller Blüte und sehen gar nicht mal so schlecht aus.

Weniger erfreulich: iTunes und das dazugehörige iPhone von Apple, das ist keine Blüte, sondern eher ein Früchtchen, bzw. ne Marke. Die ganze Firmenpolitik von Apple nervt und reglementiert deren User. Wer sich einige Zeit schon mit open source und anderen Systemlösungen befasst ist, ist eher verärgert über die äußerst strenge „proprietäre“ Handhabung von Daten auf Apple-Geräten. So schön die Geräte auch sein mögen, lassen sich Mobiltelefone dieses Herstellers bedauerlicherweise nicht einmal sinnvoll synchronisieren. Was aus dem Windows-Bereich als „drag & drop“ überraschend einfach bekannt ist, Pustekuchen, wenn es um Apple-Endgeräte geht. Die Frage ist, ob man sich das gefallen lassen muss? Muss man eben nicht. Gerätewechsel stehen an, zu prüfen ist Google Android.

_seitentrenner Flugzeug

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Kroatien 2011: Im Garten eines Kraken möchte ich sein! (via Youtube) 

Wir sind edv-technisch nicht im Garten Eden, sondern eher im Garten verschiedener (Daten-)Kraken. Google ist die älteste „Datenkrake“. Das Unternehmen besitzt den Vorzug, der Erste gewesen zu sein, der das Such- und Bewegungsverhalten von Internetnutzern gezielt auswertet, filtert und kommerziell in Verwendung bringt. Apple ist inzwischen zu einer Datenkrake geworden. Durch den Erfolg der Gerätepolitik, die Schaffung von iTunes und später auch iPhone wurde es möglich, weitere, neue Daten, wie z.B. Standort- und Bewegungsdaten von Menschen auszuspionieren. Eine Technik, die sich inzwischen sogar die Polizei zunutze zu machen weiß. Handyortung ist eine Lappalie. Glasnost, Freunde. Mark Zuckerbergs Facebook fasste dieses alles noch zusammen und komprimierte sogar den Anschaffungszeitraum für veritable, unglaubliche Datenmengen. In der Industrie der Dosentomaten ist mithin Facebook das Tomatenmark. Inzwischen sehnen sich wieder erste Internetuser nach leckeren, italienischen Antipasti. Sie möchten das Unmögliche möglich machen: dem Tomatenmark und der gemeinen Dosentomate das Wasser wieder entziehen und „getrocknete Tomaten“ der EDV-Industrie ihrem Schicksal überlassen.

Trocknende, bald getrocknete Tomaten

Trocknende, bald getrocknete Tomaten

facebook bekommt nun Konkurrenz in spürbarer Form von google+ und was wir bislang „like“-ten, wird nun verstärkt geplust, also mit +1 gekennzeichnet. Ob dies ähnlich besitzergreifend wird wie facebook, bleibt abzuwarten. Erste Gehversuche mit google+ fallen positiv aus; im Moment erscheint uns google´s schöne, bunte Welt als ein Stück sachlicher, übersichtlicher und leichter zu handhaben. Was vor allem gefällt: man muss nicht erst Informatik studieren, eine Vielzahl von Foren und Meinungen nachlesen und recherchieren, um selbstverständliche „default-Einstellungen“ für sich einzusetzen, die über das Gewollte hinausgehen. Ein abschließendes Urteil ist noch nicht möglich. Wir testen google+ mit Spaß.

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Sesamstrasse Kermit der Frosch – Im Garten eines Kraken! (via Youtube)

Rechtsanwälte stellen große Textbausteinbibliotheken auf, mit Hilfe derer sie ihre ReNo-Gehilfinnen (Rechtsanwalts- & Notargehilfinnen) anweisen, Post wegzuarbeiten. Dabei fällt heute der irgendwie „devote“ Textbaustein auf, mit dem ein Rechtsanwalt bittet, seitens seines Herrn „Anweisung“ zu erhalten, die Zwangsvollstreckung zu beginnen. Aus der Sicht des Rechtsanwalts ist das eigentlich geschickt, denn wenn der Mandant nicht weiß, was er ihm darauf erwidern möchte, muss er erst einmal nichts tun. Im Grunde genommen ist der Textbaustein überflüssig. Ein Mandant, der eine Titulierung von Räumungsansprüchen durch „seinen Dienstleistungssklaven“, den Rechtsanwalt erwirken lässt, möchte nichts sehnlicher als die Zwangsvollstreckung. Denn der in Zahlungsverzug befindliche Schuldner (Mieter) hat ohnehin schon mindestens sechs Monate (Berliner Fristenlage) zu lange nicht gezahlt. Währenddessen war der Mandant in ständigem Kontakt mit seinem Rechtsanwalt.

Screenshot Rechtsanwalt-Textbaustein "Zwangsvollstreckung"

Screenshot Rechtsanwalt-Textbaustein "Zwangsvollstreckung"

Seit wann muss man einen Rechtsanwalt anweisen, wie er aus einem Urteil zu vollstrecken hat? #Sinnfragen

Dass der Titel nun vollstreckbar vom Gericht ausgefertigt wurde, dauert erstens nachweislich bereits wiederum viel zu lange. Das muss man dringend ändern  und Gläubigern vertragsbrüchig gewordener Schuldner das Leben erleichtern und nicht erschweren. Nun auch noch viel weiteren Schriftverkehr ins Feld zu führen, hat etwas Rechthaberisches. Interessant ist aber, wie die Formulierung ist: irgendwie devot, unterwürfig und nicht frei von S/M-Gedanken: „Ich bin dein Sklave, weise mich an!“ – So ein Quatsch.

 

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