3240/19: Linktipp: Wenn Worte meine Sprache wären, wäre der Bergmannkiez weniger mit Straßenmobiliar vollgestellt…

Kreuzberg - eine Oase der Beschaulichkeit!


Ideal – Eiszeit 1982

Seinen Scheitel zu schütteln, also den Kopf, angesichts dessen was gerade in der Bergmannstr. läuft: Bzw. probiert wird. Das Brainstorming hat bereits begonnen. Es sieht zwar nicht gelungen aus, aber dafür erinnert uns jetzt vieles wieder an Geschiebegemergele in Urstromtälern in und um Berlin: Kreuzberg entdeckt den Findling. Das steht doch schon seit Jahren still. Kein Mensch, mit dem ich reden will. Mit mir beginnt die Eiszeit.

Das waren noch Zeiten, als Kreuzberg vom gleichnamigen Bezirksamt eine Oase der Beschaulichkeit genannt wurde. Jetzt ist das anders: Aktuell probiert das Bezirksamt in der Bergmannstr. längs der Automagistrale Bergmannstr., vorbei an der Marheineckehalle, Findlinge aufs Pflaster zu nageln. Ferner gibt es Straßenmobiliar, um Oasen der Betunichtkeit (gibt es das Wort?) zu schaffen. Wenn aber Worte meine Sprache wären, dann hätte ich sogar Lust, meine Meinung dazu zu sagen.

So aber lass ich es dabei, auf ein Blog zu verlinken, das mir persönlich zu viele Worte macht. Wenn man eine Sache so wortreich erklären muss, werde ich die nächsten Misswahlen wohl gewinnen. Die Miss Trauisch steht im September 2019 wieder an. Wohl bekomms.

Panzerschrank aus Diamant: Kombination unbekannt.

Eiszeit, mit mir beginnt die Eiszeit. Minus 90 Grad. Endlich.

Weiterführend

* Leiser Bergmannkiez: Wie man das alles erklären könnte, wäre es weniger heiß
* Wem es zu warm ist: Cultured Pearls – Underwater

Gedenkkerze für Astrid North, Sängerin, Berlin

(RIP – Astrid North – Cultured Pearls – Sie starb am 25.06.2019 an Krebs – Nachruf)

3239/19: Positionen: Von Deutschland und der Verwüstung der Servicewüste, vom Eurofighter, Elvis und Aretha F.

Deutschland - Servicewüste #Internetmem #Elvislebt #QuelleInternet #1forthemoney #gesichtspunkteDE

Deutschland – Servicewüste #Internetmem #Elvislebt #QuelleInternet #1forthemoney #gesichtspunkteDE


Aretha Franklin „Respect“ LIVE Rockpalast 1968

Es geht ein Ruck durch Servicedeutschland: Am anderen Ende von Hotlines sitzen jetzt nicht mehr Menschen, um uns zu helfen, sondern Maschinen, die uns teils halbe bzw. ganze Stunden lang mit viel Lärm um nichts in Schach halten. Wir können weder auflegen, noch etwas anderes tun, währenddessen. Also rufen wir gar nicht mehr an und schreiben Emails, die niemand mehr liest. Es ist zum Verzweifeln. Von wegen Service- und Dienstleistungspyramide.

Wer Kunden gewinnen will, tut dies klugerweise auf einer ganz anderen Telefonnummer.

Die Überleitung in den Customer Service erfolgt immer nach dem Vertragsabschluss. Wenn die Tinte trocken ist, werden per unbestelltem Newsletter die Servicenummern mitgeteilt. Der neueste Trend: Wir schaffen alle Servicenummern ab. Nächster Trend: Emails ist tot. Wir schaffen Emails ab. Im Grunde genommen richtig, kennen wir das schon eine Weile: Es kommen Emails von einer Adresse namens noReply@. Man könnte ja im Strahl kotzen. Was erlauben?

Wer sich dieses Internetmeme ausgedacht, dem gebührt Respekt. So in der Tradition von Aretha Franklin, nur ganz anders.

Wir gedenken eines in verschiedenen Landesteilen niedergegangenen Militärfliegers. Die Diskussion in den sozialen Kanälen zeigt wieder mal ein Maximalmaß an Empathie der Discotanten. Von „recht so, geschieht denen recht“ bis „Ich hasse das Militär“ reichen die Kommentare. Man möchte meinen, von der Wiege bis zur Bahre.

Respect: „Just A little bit. Just A little bit.“ Hurz. Der Wolf, das Lamm….

3238/19: Ly-La-Lyrik: Von Robert Gernhardt über Folgen der Trunksucht

Phil Collins - Jesus - he knows me...and he knows, I'm right! (Grafikworx mit freundl. Genehmigung von blackbirds.tv)

Phil Collins – Jesus – he knows me…and he knows, I’m right! (Grafikworx mit freundl. Genehmigung von blackbirds.tv)


Phil Collins, Musiker – Da kommt noch was – Not dead yet Markus Lanz

Robert Gernhardt
Folgen der Trunksucht

Seht ihn an, den Texter.
Trinkt er nicht, dann wächst er.
Mißt nur einen halben Meter –
weshalb, das erklär ich später.

Seht ihn an, den Schreiner.
Trinkt er, wird er kleiner.
Schaut, wie flink und frettchenhaft
er an seinem Brettchen schafft.

Seht ihn an, den Hummer.
Trinkt er, wird er dummer.
Hört, wie er durchs Nordmeer keift,
ob ihm wer die Scheren schleift.

Seht sie an, die Meise.
Trinkt sie, baut sie Scheiße.
Da! Grad rauscht ihr drittes Ei
wieder voll am Nest vorbei.

Seht ihn an, den Dichter.
Trinkt er, wird er schlichter.
Ach, schon fällt ihm gar kein Reim
auf das Reimwort „Reim“ mehr eim.

Wer hat schon zu viel Zeit und guckt sich auch noch Lanz an? Leute, hallo? Freunde, was los? Phil Collins wohnte jahrelang im Berliner Speckgürtel: Das Haus in der Schweiz hat er heute noch.

Die Sendung ist allerdings, im Unterschied zu vielen seinerseits schön gelungen. Ins Auge haut der Gastgeber auch hier wieder nicht. Ich bin ambivalent: Natürlich will ich ihn nicht schelten, die ganze Zeit lang. Er macht doch nur seinen Job. Eben. Ich kann seine Art nicht leiden und dieses Mister Fairlight sein. Zu leicht, zu seicht, wie abgehangenes Spargelwasser. Hiergegen kann man den bekennenden Nichttrinker Stuckrad-Barre verpfänden, der gelungen reklamiert. Er hat Phil Collins als Counterpart herausgefordert, stellt richtige Fragen, versucht vernünftige Vermutungen und teilt selbst ständig eine Zumutung nach der nächsten aus. So geht Unterhaltungs-Teewieh! Nicht so Markus, Gott wie Lanz. Markus, hast Du das jetzt?

Phil Collins erzählt, er ist seit drei Jahren clean und weg vom Alkohol. Die Sendung stammt aus dem Jahre 2016. Gerade war er nochmal hier, 2019, mit Stadiontour und einem richtigen Weihnachtsmann am Bass, dem bässten Leland Sklar. Eine Art Naturwunder. Und Sohn am Schlagzeug, 18 Jahr, als Phil Collins merklich viel mehr Haar. Und beim Drumsintro von In The Air tonight alle so Yeah! Phil Collins hat im Beatles-Film A Hard Days Night mitgespielt, wo genau wird in der Sendung gezeigt.

Haar haar: Das war jetzt aber ein gelungener Friseurwitz, oder?

Nächste Woche wern‘ die Hesse heftisch Temperature messe…

Weiterführend

Die obige Gebrauchsgrafik stammt von der Website www.blackbirds.tv

3237/19: Lyrik: Ein Gedicht zum Einschlafen zu sagen (aus: Das Buch der Bilder)

Schulklo-Lyrik

Ich möchte jemanden einsingen,
bei jemandem sitzen und sein.
Ich möchte dich wiegen und kleinsingen
und begleiten schlafaus und schlafein.
Ich möchte der Einzige sein im Haus,
der wüßte: die Nacht war kalt.
Und möchte horchen herein und hinaus
in dich, in die Welt, in den Wald.
Die Uhren rufen sich schlagend an,
und man sieht der Zeit auf den Grund.
Und unten geht noch ein fremder Mann
und stört einen fremden Hund.
Dahinter wird Stille. Ich habe groß
die Augen auf dich gelegt;
und sie halten dich sanft und lassen dich los,
wenn ein Ding sich im Dunkel bewegt.

Rainer Maria Rilke

Wir widmen unsere guten, besten Gedanken jenen, die gerade in schwierigen Lebenssituationen stecken, die sie meistern müssen.

Als Meistersänger, Claqueure und Eleven des Glücks, von dem nur Reste noch vorhanden sind. Nicht viele.

(Quelle: Grit Maroske)