1824/13: Zitate: Was Martin Walser über „Fachleute“ dachte, erlaubt nachdenklich zu sein

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„Und ein Fachmann ist ein Mensch, der seiner Phantasie nur Vorstellungen erlaubt, die sein Verstand in Wirklichkeit verwandeln kann. Also wird nur noch das Allermöglichste gedacht. Das Nicht-sofort-mögliche ist das Unmögliche. Und das Unmögliche zu Denken ist dem Fachmann lächerlich.“ – Martin Walser, Ehen in Philippsburg, Rowohlt, Reinbeck b. Hamburg 1963, Seite 40

Genau.

Und der Fachmann bzw. die Fachfrau lässt Intuition vermissen, Einfühlung ins Innere eines Vorgangs. Häufig. Nicht immer. Aber oft.

1820/13: Zitate: Ein Gedicht #Berolinismus

Berolinismus_Nachtigall

Anonym

Ick sitze da und esse Klops.
Mit eemal kloppt’s.
Ick kieke hoch und wundre mir,
Mit eemal jeht se uff die Tür.
Ick stehe uff und denk nanu,
Jetzt is se uff, erst war se zu.
Ick jehe hin und kieke:
Und wer steht draußen? Icke!

Unbekannt

Quelle: dieses Gedicht stand auf einem Zettel, der um 1930 in Berlin auf der Friedrichstraße gefunden wurde

1774/13: Positionen: Was Pablo Picasso über seine Kindheit erinnerte…

Pablo.Picasso.Kuenstler

„Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.“

Wenn mich eines Tages die Wirklichkeit verhaften sollte, werde ich als Überlebenskünstler in die Geschichte der Welt eingehen. So in etwa könnte das Bonmot fortgeführt werden, das von Pablo Picasso, dem genialen Malerkünstler stammt. Mit Feder- und Pinselstrichen malte er gegen die Wirklichkeit an, um sie einzufangen und ganz anders abzubilden. So wie er sie sich dachte. Allerdings nicht so surreal wie sein spanischer Kumpel Salvador Dali. Naja, beiden fiel es nicht schwer, sich zeitlebens als Künstler darzustellen, beide lebten „La dolce vita“. Der Weg dahin war schwer. Dali warf sich immer wieder eine Treppe hinab, um sich zu spüren, erzählt er. Aber dann entzündete sich der Funken und es gab laute Kunstknalle überall auf der Welt. Die Kunstbegeisterten rissen sich um ihre Machwerke.

Ganz so sehr mit Ruhm kann sich heute kaum noch jemand bekleckern. Mit kühnen Farb- und Tintenklecksen. Die Farbe ist ausgetrocknet und die Tinte virtuell. Wir sind im Web 2.0 angekommen. Das allein ist längst noch nicht alles. Wir müssen uns das Kind im eigenen Herzen bewahren, sonst ist es noch unmöglicher, Künstler zu sein. Das gilt fortan für alle Zeiten. So wusste es auch Pablo Picasso zu erzählen. Weiter arbeiten, am eigenen Gesamtkunstwerk namens „Leben“.

1588/12: Zitat des Tages: Der historisch komplett korrekte Vergleich! Was es mit der Eigentümerversammlung auf sich hat

Ausschilderung des Versammlungsraums

Ausschilderung des Versammlungsraums

Gerhard Mosbach sagt:

„Mein Opa war in Stalingrad, ich auf einer Eigentümerversammlung!“ 🙂

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen! Schönes Wochenende!

(Danke, Gerhard Mosbach, via facebook)

1443/11: Gedichte: Kurt Tucholsky schrieb 1927 das Gedicht „Das Ideal“

Historische Sprüche: "Schadenersatz" (by Kurt Tucholsky)

Kurt Tucholsky muss man dem geneigten Leser kaum noch en detail vorstellen. Aus dem Jahre 1927 stammt dieses Gedicht, an das uns heute eine liebe Kundin erinnert.

Das Ideal
Kurt Tucholsky 1890 – 1935

Ja, das möchste:

Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstrasse;
mit schöner Aussicht, ländlich – mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehen –
aber abends zum Kino hast du’s nicht weit.

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1442/11: Personen: Er ist für mich Häuptling Der Die Edle Feder Führt #Dirk Labusch – Laudatio auf einen begnadeten Chefredakteur

Zu spät ist schlecht, und zu früh ist auch nicht immer gut. Supermarktketten bieten ihre Weihnachtswaren meist doch wieder erst im Oktober an, denn die Erwartung, dass sich Konsumenten im August mit Spekulatius eindecken, hat sich nicht erfüllt. In unserer Branche kam Jahresendstimmung noch später vor. Am 7. November wünschte uns Thomas Daily viel Glück für 2011. Endlich! An diesem Tag wies uns auch das Team von „Immobilien weekly“ auf die besinnliche Weihnachtszeit hin, verbunden mit dem Appell, einmal auf das Erreichte zurückzublicken. Das war pro aktiv. Das war stark. Das war Timing. (Dirk Labusch, Chefredakteur, Editorial 12.11, Link unten)

Halten wir noch einmal fest: Die Welt ist (leider) nicht mehr sehr indianisch. Sonst wäre Jörg Kachelmann „Der Durch Den Wind War“ bzw. „Der Der Jetzt Wieder Mitten Im Wind Ist“, also im Wetter-Strömungskanal. Oder wie Olaf Maske  „Der Vor Dem Wind Wohnt“. Alternativ Kachelmann jetzt wieder „Der Uns Den Frosch Gibt“ oder der hingeschiedene Diktator Kim Jong Il „Der Uns Mit Krieg Bedrohte“. Häuptling „Der Die Edle Feder Führt“ ist ein Bekenntnis, ein Mashup. Mich hatte der Geschäftsführer einer Berliner Kommunikationsagentur, die in Sachen Werbung Zepter und Krone aufhat ungefähr so bezeichnet. Ich führe eine „edle Feder“. Daraus wurde der indianische Beweihräucherungsbeweis oben, nicht ohne Ulk und feine Selbstironie. Kurz gesagt findet man „Edle Federn“ da draußen nicht viele, weil´s heftig windet. Eine Ausnahme ist für mich der Chefredakteur Dirk Labusch vom Printmagazin „Immobilienwirtschaft“.

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1417/11: Positionen: Er hat uns Handlungsmaximen fürs lesegereichte Schreiben aufgegeben aus Gründen der Selbsterkenntnis

Ein weiterer Schriftsteller sagte dies:

„Du brauchst nur einen einzigen wahren Satz zu schreiben. Schreib den wahrsten Satz, den du kennst. Schließlich gelang mir ein wahrer Satz, und von dort ging es weiter. Damals war es einfach, denn es gab immer einen wahren Satz, den du kanntest oder gelesen oder von jemandem gehört hattest. Wenn ich anfing, kompliziert zu schreiben oder wie einer, der etwas bekanntmachen oder vorführen will, erkannte ich, dass ich die Schnörkel oder Ornamente ausmerzen und wegwerfen und mit dem ersten wahren einfachen Aussagesatz anfangen konnte, den ich geschrieben hatte.“ – etwa: „Neue, alte Redaktionsstatuten für weltweite Blogkanuten“

Dieser weitere Schriftsteller war Ernest Hemingway. Das Zitat halte ich hier mal fest. Ist sozusagen „Anspruch & Realität“ in mir selbst, ewiger Kampf. Uneitel und schnurzgerade zu schreiben oder verschachtelt und pseudointellektuell. Die Zeit schleift einen. Der alte Mann, ich will mehr. Werde Müller, mahle Wort: arbeite in Gebetsmühle. Artig. Die Sätze werden wieder kürzer. Gefällt mir.

 

(EP)

1387/11: Historische Sprüche: Was Kurt Tucholsky über die Deutschen sagte wenn sie hinfallen…

Historische Sprüche: "Schadenersatz" (by Kurt Tucholsky)

Ohne weisere Worte.

Sie ruft an und sagt, ihre Mutter wohnt im Haus. Ob da hinten im Gartenhaus eine Wohnung frei sei? Das wüssten wir nicht, sage ich, das sind Eigentumswohnungen. Die Eigentümer sagen uns als Hausverwaltung nicht: „Du, da ist jetzt meine Wohnung frei und ich suche einen Mieter.“ Wir können da nicht helfen. Sie fragt immer weiter, sagt jetzt, ob im Vorderhaus vielleicht eine Wohnung frei ist? Irgendwann sage ich im vierten, fünften Anlauf: „Hören Sie! Ich bin Verwalter der WEG und ums Gemeinschaftseigentum bemüht. Es interessiert mich nicht, ob jemand vermieten will oder nicht!“ Sie sagt nun, nachdem sie das scheinbar wirklich begriffen hat, mit spitzem Zungenschlag: „Gut zu wissen!“ Im Kern ist sie jetzt sauer auf mich. Ich kann ihr nicht geben, was sie von mir verlangt. Sie sagt spitz: „Gut zu wissen!“ -Sie hat meine Hilfe erwartet, ich habe sie abgelehnt, da es nicht meine Aufgabe ist, Mieter zu rekrutieren. Und ich denke: Genau. #unbefriedigte Erwartungen

(EP)

1361/11: Zitat des Tages: Was ist eigentlich ein Blödmann? US-Botschafter in Berlin klärt es! Murphy´s Gesetz bekommt andere Bedeutung!

Ich bin Ausländer überall!

Er sagt:

„Ein Blödmann ist jemand, der Menschen, die anders sprechen, sich anders kleiden, mit einer anderen Hautfarbe oder Augenform geboren wurden, keinen Respekt entgegenbringt“ – US-Botschafter Philip D. Murphy

Und damit löst der Mann das alte auf: Murphy´s Gesetz wird ab heute so lauten, wie wir es zitiert haben! Was wir noch überlegen: Wie man in Zukunft das alte mit dem neuen gegeneinander und voneinander abgrenzt, ohne das alte „auszugrenzen“. Bzw. wie man sich diesbezüglich um sprachliche Klarheit bemüht. Wir überlegen das noch!

Weblotse

1316/11: Zitat des Tages: Es geht um den Handwerker, italienischen Schaumwein und ungarisches Rotgemüse in Büchsen

Letzscho gibt´s im www.ossiladen.de

Letzscho gibt´s im www.ossiladen.de

Er ist oft in Italien, dort hat er ein Haus. Um abseits von Berlin-Schöneberg, wo er sonst wohnt, die Sonne zu putzen. Sind auch viele andere Deutsche da in der Gegend, sagt er. Peinlich ist das, sagt er. Stellen sie sich vor, ich bin im Supermarkt da unten in Italien und da brüllt der Mann durch die Lebensmittelregal-Reihen:

Schatz! Denk bitte unbedingt an den Pro Setscho!

Ich stutze. Pro Secco, ach so. Mir fällt spontan Mario Barth ein, durch die Presse ging: „Nichts reimt sich auf Uschi!“ Wobei: Wir hatten hier den Gegenbeweis schon angetreten. Das Wort „Sushi“ eben. Und dabei an einen Gin Frizz gedacht. Frizz Feick gehuldigt, einem bemerkenswerten Sänger aus Bückeburg. Nichts reimt sich auf Bückeburg.

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