1974/13: BGH: Die Entscheidung mit Urteil vom 06.06.13 – VII ZR 355/12 zu Winterdienstverträgen auf Grundlage von Werkvertragsrecht

Bundesgerichtshof

Bundesgerichtshof

Leitsatz der Entscheidung

BGB §§ 631, 633, 634

a) Verpflichtet sich der Unternehmer, eine bestimmte Fläche von Schnee- und Eisglätte freizuhalten, ist Werkvertragsrecht anwendbar.
b) Eine solche Leistung ist grundsätzlich nicht abnahmebedürftig, so dass es gerechtfertigt ist, das Mängelrecht der §§ 634 ff. BGB anzuwenden, wenn der Unternehmer die Leistung in Erfüllung seiner gesamten Verbindlichkeit erbracht hat.

BGB § 307 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Nr. 1 Bg, Cf

c) Eine Formularbestimmung, wonach der Vertragspartner des Verwenders die-sem eine Frist zur Nacherfüllung setzen muss, auch wenn eine Fristsetzung gemäß § 323 Abs. 2, § 326 Abs. 5, § 636 BGB entbehrlich ist, benachteiligt den Vertragspartner des Verwenders entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen, weil sie von wesentlichen Grundgedanken der gesetzlichen Regelung abweicht.

BGH, Versäumnisurteil vom 6. Juni 2013 – VII ZR 355/12 – LG Berlin
AG Wedding

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1971/14: Video: Eine Dokumentation über einen Mann, den die Bräute gerne küssen!

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Logo der Schornsteinfegerinnung

(Logo der Schornsteinfegerinnung!)

Manch Schornsteinfeger irrt. Mancher ist verwirrt. Frei sind sie jetzt alle.  Einer für alle, alle für einen. Haben das die Toten Hosen für die Schornsteinfeger geschrieben? Eine Auftragsarbeit?

Im Mai 2010 wurde von einer sehr netten Französin diese Dokumentation über den Alltag eines Berliner Schornsteinfegermeisters ins Netz gestellt. Schornsteinfeger Skrobek sagt das. Dass sie sehr nett gewesen sei. Einer für alle, alle für einen. Diese Tradition sei auch ein Stück Lebenswirklichkeit, sagt Norbert Skrobek, der Kreuzberger. Schön gemachtes, kurzweiliges Video über den Berufsalltag oben auf´m Dach.

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1915/13: Pro & Contra: Streit um die Altglas-Sammlung in Berlin – Vom Argumente fischen gehen! Eine Zusammenfassung.

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Gone fishin‘- Bing Crosby & Louis Armstrong-Ed Ruth Menezes (via Youtube)

I’ll tell you why I can’t find you every time I go out to your place
You gone fishin‘ well, how you know?
Well, there’s a sign upon your door

Gone fishin‘ I’m real gone man
You ain’t workin‘ anymore could be?

Textfragment aus „Gone Fishin“ – Louis Armstrong & Bing Crosby

In Berlin wird um die Frage gestritten, ob und wie das Altglas weiter organisiert werden soll? Daniel Buchholz, SPD-Abgeordneter (nicht links oben, sondern weiter unten) hat die Diskussionspunkte wie folgt zusammengefasst, dafür danke.

Heftiger Streit um die Zukunft der Altglas-Sammlung in Berlin.

Er sagt: „Das Duale System (DSD) will uns die Hoftonnen wegnehmen, stattdessen sollen wir hunderte Meter zum nächsten Glasiglu tappern. Das bedeutet weniger Komfort, weniger Umweltschutz und höhere Kosten für die Mieter. Die SPD spricht sich eindeutig für den Erhalt des bewährten Berliner Modells mit Hoftonnen in allen Bezirken aus!“

(Daniel Buchholz, via facebook)

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1903/13: Positionen: Unerträgliche „Wassermusik“ in der Warteschleife der Wasserbetriebe

Wasser (Quelle: BWB)

Wasser (Quelle: BWB)

Positives Marketing für den kritischen Kunden: „Ist die Größe des Wasserzählers im Anschluss noch angemessen? Gerne prüfen wir das kostenlos für Sie. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Serviceteam unter 0800.292 75 87 oder schauen Sie auf unserer Internetseite unter www.bwb.de nach.“ (Standardbrief-Mitteilung zur Vermeidung von zu großen Hauswasserzählern, heutzutage, Quelle: Brief der BWB) – Wir berichteten.

Bei den Berliner Wasserbetrieben eine Frage zu stellen, soll ätherisch sein, sozusagen leichtflüssig. Oder leichtfüßig?

In der Warteschleife hören wir eine Musik, die uns wie die perfekte Corporate Identity vorkommt: Die Wassermusik von Händel.

Nur dass uns die Warteschleife trotz Musik nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass wir warten müssen. Warten, warten, warten, die Harten kommen in Garten.

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1880/13: Benchmarks: Monitoring „Kundenzufriedenheit“ der Axa Versicherung

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Zwei Stühle eine Meinung

Zwei Stühle eine Meinung

In Berlin-Wilmersdorf war das Klo im dritten Obergeschoss verstopft. Hinterher wurde die Schadenlage angesehen und alles, was zwischenzeitlich durchgelaufen war durch mehrere Stockwerke, weggetrocknet. Mit Trocknungsgeräten. Zwischendecken mussten raus, Mieter mit Ersatzwohnraum versorgt werden, ….und eine Firma im Auftrage der Versicherung beauftragt werden, die wir vorher gar nicht kannten.

Anruf aus Hamburg, Vorwahl 040 – rrrrring

Büro Gotthal?

Ja, hallo, Axa Versicherung. Wir führen ein Monitoring Kundenzufriedenheit aus. Darf ich Sie etwas fragen?

(genervt) Ja, bitte.

Sie haben einen Schaden gehabt. Die Fa. triptychon Vatro (* Name geändert) hat den Schaden bearbeitet. Waren Sie zufrieden?

Nein, mit der Firma nicht.

Warum?

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1870/13: Positionen: Dass der liebe Herrgott den Sonntag als Ruhetag definierte, gilt nicht für Schornsteinfeger

Positionen

Heilige Messe durch Schornsteinfeger

Heilige Messe durch Schornsteinfeger

Vorbildlich oder nicht? Der Schornsteinfeger will am Sonntag kommen. Vor 14 Tagen.

Man kann ihn einen guten Mann sein lassen oder zur Sonntagsmesse in die Kirche aufbrechen. Gott sieht alles. Als am 30. Oktober 2013 der zuständige Schornsteinfeger den „Messetermin“ mitteilt, ist aber nicht „alles frisch“. Und gerät durcheinander.

Auf telefonische Nachfrage stellt sich raus: Er war nicht betrunken, sein Computerprogramm hat auch gewissenhaft gearbeitet. Ein Eingabefehler: Anstatt 13.11, wie es richtig ist, trägt er 13.10 ein, ein Sonntag. Niemand kontrolliert den Postkartendruck, der pflichtbeflissen bei uns eintrifft Anfang November.  Da liegt der anvisierte Termin aber schon 14 Tage zurück, wie man sieht. Erinnerungen an Jethro Tull und das Album „Living In The Past“ werden wach.

Weiter arbeiten.

1864/13: Redensarten: Was bedeutet ‚Larifari‘ eigentlich?

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Im Berliner Speckgürtel, also in „Zwiggau“ (in Saxon) erfahren wir:

„Larifari ist wie Wischiwaschi, Kokolores, Humbug, Firlefanz, Kladderadatsch oder Mumpitz. – In Zwickau nennen die Bewohner die Stadt auch „Zwigge“. Und wenn jemand mit den Bewohnern der Stadt nicht zurecht kommt, sitzt er bestimmt in der Zwiggmühle. Am rauschenden Bach.

Das sagt zumindest Wikipedia. Also wird es wohl stimmen. Das berühmte Stangenbohnen-Fotomodell Zwiggy kommt von dort. David Howie besang einst den Zwiggie Stardust. Wie war´s nochmal genau? – In Saxon (genauer Zwiggau) hat jemand trotz Bitten immer wieder „Larifari“ geredet, aber die Fragen nicht beantwortet.

Klara Fall und wer -bitte schön- trägt die Konsikwenzen? Genau.

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Heizkostenabrechnung durch TECHEM

1855/13: Positionen: Heizkostenabrechnungen, Kugelkopfschreibmaschinen, Kostenmeldungen und #Techem

Positionen

Heizkostenabrechnung durch TECHEM

Heizkostenabrechnung durch TECHEM

Der Mensch ist immer ein individueller. Eventuell ein Guter. Oder auch nicht. Was TECHEM angeht, so nimmt dieser Tage „die übliche Übung“ der Heizkostenablesungs- und Abrechnungsprofis“ Wunder. Wundersam die dortigen Vorstellungen, wie gute Zusammenarbeit funktioniert. Okay, wir geben zu, dass wir nicht ganz „die übliche Übung“ veranstalten. Wir machen uns Sorgen um die Richtigkeit von „extern ausgelagerten Abrechnungsaufträgen“.

Anders als andere Hausverwaltungen haben wir immer die Idee verfochten, selbst „vollkompetent“ zu handeln und die Heizkosten- und Warmwasserkostenabrechnungen auf der Grundlage der Heizkostenverordnung selbst anzufertigen. Eins ist klar: Das Verteilen von solchen Kosten ist nicht schwieriger, als das Verteilen der im Übrigen angefallenen Wohnkosten eines Wirtschaftsjahres. Man muss ein wenig Fachwissen über die HeizkostenVO besitzen und das war´s.

Was ist anders als in der „ganzen, üblichen Branche“?

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Aerosole im Zaume halten

1849/13: Positionen: Die „neue deutsche Härte“ im Kaltwasser, Aerosole, Legionellen und Geschmäcker vom Trinkwasser

Wasserprüfeinrichtung GESAMTHÄRTE

Wasserprüfeinrichtung GESAMTHÄRTE

„Frauen riechen besser als Männer, sie merken schneller, wenn etwas stinkt. Das ist wissenschaftlich erwiesen.“ (zur Trinkwasseraufbereitungsanlage in Berlin-Schöneberg) – Anruf einer Eigentümerin

Die Eigentümerin wendet sich beschwerdeführend an die Verwalterin. Was der Wasserinstallateur der Fa. Sünder (* Name geändert) da schrieb, kann nicht sein. Er schrieb: “ bezüglich des Wasserproblems wird es an den verbauten Rohren bzw. sonstigen Materialien bei Frau Lecker (* Name geändert) liegen. Wenn es die Enthärtungsanlage wäre hätten alle Bewohner dieses Geruchsproblem. Die Wartung der Enthärtungsanlage erfolgt in Kürze direkt durch die Fa. Grünbeck“.

Das offene Emailen von Meinungen und Gegenstatements ist eine gefährliche Sache. Denn allzu schnell kommt es aufgrund von ungeschickten, psychologisch angreifbaren Formulierungen zu Verärgerungen. Wie in diesem Fall.

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Drehstrom-Wohnungszähler

1842/13: Positionen: Was Vattenfall nicht weiß und der Verwalter auch nicht. Vom Erbsen zählen und kwH!

Erbsenzähler: Die Öffentliche Anfrage!

Aus einem Textbausteinschreiben von Vattenfall: „Falls wir in den nächsten drei Wochen nichts von Ihnen hören, gehen wir davon aus, dass Sie als Eigentümer zu den Konditionen der Grundversorgung unser Vertragspartner sind. Die Unterlagen zum Vertrag senden wir Ihnen in diesem Fall mit separater Post zu.“ (Vattenfall-Text, am Ende des Standardtextes)

Worum es aber beim Haushaltsstrom für irgendeine Wohnungsstrom-Zählertafel von Vattenfall geht, ist dies hier. Die berichterstattende Verwaltung ist auf Mehrfamilienhäuser in Form des Wohnungseigentums spezialisiert. Nun hat Vattenfall „Unklarheiten hinsichtlich des Vertragspartners für den Stromliefervertrag“, schreibt das Unternehmen dem Hausverwalter. Wir seien „Eigentümer/Verwalter dieses Objekts“.

Und weiter:

„Besteht/bestehen beziehungsweise bestand/en für das Objekt ein oder mehrere Mietverhältnis/se, geben Sie uns bitte Auskunft.“ – Aber was, wenn nicht einmal irgendein Mietverhältnis bestand?

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