Report: Nachbarn – Wenn’s beim Liebesspiel zu laut wird, dürfen sich Nachbarn darüber beschweren

Keep it under control!

Die Nachrichtenagentur AFP meldete heute auszugsweise folgendes:

Zitat Diese registrierten Lärmpegel zwischen 30 und 47 Dezibel. Ein Richter und zwei Schöffinnen hörten sich die Aufnahmen anschließend an. „Ich hörte eine männliche Stimme laut brüllen, was ich als sehr nervend empfand“, sagte eine der Beisitzerinnen. Ihre Kollegin bezeichnete den Lärm als „hysterisches, nahezu ununterbrochenes Schreien“. Es habe sich angehört, „als ob jemand umgebracht würde“ und sei „sehr beunruhigend“ gewesen.“ (Meldung auf yahoo-Nachrichten ungekürzt hier)

In der Tat. Es ist ein tierisches Gestöhne und viel zu laut. Für Laien: eine Anhebung der wahrgenommenen Lautstärke um +4 dbA empfindet der Mensch als gefühlte Verdoppelung der Lautstärke. Der englische Fall trifft auch, wen wird es wundern, auf bundesdeutsche Verhältnisse zu und wird Hausverwaltern durchaus des Öfteren zur Regelung angetragen. Ob in einer Art Mediationsgespräch zwischen zwei übereinander Wohnenden, das wäre noch sehr direkt.

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Völker, hört die Signale, auf zum letzten Gefecht: Die Internationale verderbt das Menschenrecht.

Rotlicht

Rotlicht

Eine Internationale ganz anderer Art ereignet sich dieser Tage in Berlin-Kreuzberg. Es ist eine Internationale fragwürdigen Zuschnitts. Und ob diese Melange von Internationalitäten das Menschenrecht erkämpft, ist zweifelhaft. Die Geschichte geht etwa so:

Es ist ein Kreuzberger Eckgrundstück. Im zweiten Weltkrieg hat die Altbebauung an der signifikanten Hauptverkehrsader so gelitten, dass sie abgebrochen werden musste. Die Bombardierung durch die Alliierten (Amerikaner, Briten, Russen) war erfolgreich gewesen. Ende der Fünfziger wurde dies Grundstück in den senatseigenen ‚Aufbauplan 1959‘ aufgenommen. Es entstanden ein Hochhaus mit 7 Etagen (plus Flachdach) und ein Flachbau (plus Flachdach) mit 3 Etagen im öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau.  Ein Kratzputz verschönerte die planebene Fassadenfläche. Es ist jetzt schon länger her, dass dort Menschen einzogen. Der Bewohnersprengel ist international, womit wir wieder beim Thema sind. Aktuell sind es Eigentumswohnungen dort. 31 Stück plus eine (türkisch betriebene) Bäckerei.

Es wohnen auch Palästinenser da, Hartz IV-Empfänger. Und Ukrainer, (Ex)Jugoslawen, nicht wenige Türken – ein paar Deutsche gibt es auch. Jeder sieht seins (Fernsehprogramm). Die Zahl der (ungenehmigten) Satellitenschüsseln ist immens, ein Wildwuchs. Und jetzt hat einer von zweiunddreißig Wohnungseigentümern seine kleine 1-Zimmer-Wohnung da verkauft. An einen Briten. Der spricht kein Wort Deutsch. Die Vertragsverhandlungen liefen auf Englisch, das Notariat auch. Der Brite, Herr Maroney (* Name geändert), hat die Wohnung erworben als Kapitalanlage. Es sind auch seitens der Wohnungseigentümer inzwischen viele, verschiedene Internationalitäten da. Eine Frau aus Kopenhagen (Dänemark) hat dort eine Wohnung, weil sie gelegentlich in Berlin ihre Freizeit verbringt. Für die Dänen sind solche Wohnungen aus ‚der Portokasse‘ finanzierbar. Berlin bildet bei den bundesdeutschen Großstädten ein preisliches Schlusslicht, es ist billig, in Berlin Wohnungseigentum zu erwerben.

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Tulpen aus Amsterdam: Wenn der Blumenbote kommt…

Virtueller Blumenstrauss

Virtueller Blumenstrauss

Nachbarn, Nachbarn - Geschichten aus dem Alltag

Berlin-Zehlendorf – 15:30 Uhr: Es klingelt an der Tür.

Ein Blumenbote möchte Blumen für die Nachbarin abgeben, die über dem Berichterstatter wohnt. Das ist unter normalen Umständen kein Problem. Aber die Nachbarn verstehen sich nicht gut. Und deswegen will der, der diesen Bericht der Redaktion von gesichtspunkte.de erstattet hat, diesen Blumenstrauß auf gar keinen Fall entgegen nehmen. Das ist verständlich, weil sich die Nachbarn nicht gut verstehen. Unter normalen Umständen kein Problem.

Der Blumenbote klingelt an einer anderen Tür. Auch dort wird ihm selbiges beschieden. Ein Blumenstrauß ist doch nur ein Blumenstrauß. Wo ist das Problem?

Das Problem, sagt die weitere Mitbewohnerin an der Tür, ist, dass sie das nicht will. Wer weiß, was dahinter steckt? Hinter jeder Blume steckt nachweislich ein ganzer Strauß bunter Möglichkeiten. Es kann der verschmähte Liebhaber gewesen sein, der seiner Vergeblichen Blumen sendet, mit Spuren von Gift. Ein Allergieschock kann ausgelöst werden. Oder der nochmalige Liebesbeweis einer Freundin, die auf diese Weise um Vergebung buhlt. Oder der Strauß wird absichtlich bei Nachbarn abgegeben, die einem nicht lieb sind und das giftige Pulver (siehe oben) bringt den Hund der Nachbarin um. Er ist doch erst zwölf Wochen alt.

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(Teil 2/3) Interview mit einem Stalkingopfer – Wie Mobbing zum Stalking wird und Norderney zum Synonym

Interview

Zitat Versteh, was ich geworden bin
Es war nicht mein Plan
Und die Leute überall
sie seufzen, halten sich für besser als mich.“

(Cranberries, Ode to my family, deutsche Übersetzung)

In Teil 1 des Interviews erzählte uns ein Stalkingopfer ausführlich die Vorgeschichte eines Stalkingfalls. In Teil 2 des Interviews schließt der Interviewer beim Interviewten (Opfer) an die weitere Entwicklung der Geschichte in ebenfalls ausführlicher, nachhakender Weise an. Teil 3 des Interviews wird sich mit den Stalking-Angriffen selbst und den Tätern auseinandersetzen. Es wird empfohlen, zum besseren Gesamtverständnis alle drei Teile zu lesen. Die Interviews wurden geführt am Ort der Handlung: auf der Nordseeinsel Norderney. Wobei Norderney nur als Synonym zu verstehen ist, denn derartiges kann sich ebenfalls auf  jeder südlich von Norderney gelegenen Insel  ereignen. Vergleiche hierzu dies hier.

(Bislang erschienen)
Teil 1 – …über die Vorgeschichte dessen (VÖ: 02.10.09)
Teil 2 – …vom Mobbing zum Stalking (VÖ: 04.10.09)
Teil 3 – noch nicht (under construction)
(Bislang erschienen)

***

Interview mit einem Unbekannten

Interview mit einem Unbekannten

Frage: Wann fing das Stalking an? Sie sagten eingangs, das wäre im September 2007 gewesen? Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das noch nicht Stalking, was bislang in Interview-Teil 1 von 3 erzählt wurde?

Antwort: Nein, das ist nicht Stalking. Was bis dahin geschehen war, nannte ich selbst Mobbing. Diese ganzen unglaublichen Vorfälle hatten das erkennbare Ziel, mich und meine Familie aus dem Haus rauszuekeln. Mit ziemlich primitiven Mitteln. Mir kam bei diesem fortgesetzten Terror im eigenen Wohnhaus zugute, dass ich mich im Haifischbecken ‚Wohnen – Mietrecht – Eigentumsrecht‘ gut auskannte. Ich konnte meine berufliche Bildung entgegensetzen. Wir konnten uns wehren. Selbst wenn die Leute über viel mehr Geld verfügten, teure Anwälte beschäftigten und dergleichen. Selbst die teuersten Anwälte waren im Vergleich zu uns Luschen, sie blieben stets zu oberflächlich und verfehlten oft den Kern des Ganzen. Demgegenüber konnten wir durch Detailkenntnis glänzen. Sie hatten ganz einfach kein Herzblut, sahen es als eine Sache, eine Akte, ein Aktenzeichen.

Frage: Sie hatten keinen Anwalt dafür?

Antwort: Doch, doch, schon hier und da. Aber im Wesentlichen brauchte ich keinen. Mein Mobbing-Nachbar  hatte zu diesem Zeitpunkt schon fünfstellig in Anwaltshonorare investiert. Ich nicht.

Frage: Stellt sich nicht irgendwann einmal die Frage, ob solche Streitereien Sinn machen?

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Operation red scorpion: Der Begriff des Fremdschämens und die Benutzung von Überstücken

Nachbarn, Nachbarn - Geschichten aus dem Alltag

Zitat Hinter dem Phänomen »fremdschämen« steht ein Einfühlungsprozess, in dem eine Person A sich an Stelle einer anderen Person B schämt. Person B ist sich der schämenswerten Situation nicht bewusst, Person A aber durchaus. Aus dieser peinlichen Berührtheit für die Situation, in der Person B sich unwissend befindet, schämt sich Person A also stellvertretend für diese. Hierbei soll der Akt des Fremdschämens nicht als eine altruistische Leistung angesehen werden. Stattdessen fühlt sich Person A eher unfreiwillig beschämt, da solche Situationen meist aus dem sozialen Rahmen fallen und erst dadurch die Fremdscham ausgelöst wird. Wichtig ist, dass das Phänomen der Fremdscham kein (teil-)automatisierter Prozess ist, so wie es bei der klassischen empathischen Einfühlung ist. Bei letzter greifen verschiedene Bewusstseinsstufen ineinander: von der rein biologischen, unvermittelten, unbewussten Aktivierung einfühlender Spiegelneurone bis hin zum bewussten internen Nachspielen von gesehenen sozialen Situationen inklusive ihrer Bedeutungsdimension. Fremdscham ist genau so ein Nachagieren, ist also immer ein bewusster Prozess, in dem Brüche zum sozial Verhandelten, dem sozial »Normalen« und damit der Norm festgestellt und deren Konsequenzen prospektiv durchlebt werden.“ (Quelle: Nadia Zaboura, Kommunikationswissenschaftlerin, Buch „Das empathische Gehirn„)

So weit, so gut. Rechtsanwalt Hoenig berichtet hier sinngemäß von folgendem:

Beispiel 1 für Fremdschämen: Ein Staatsanwalt will -summa summarum- sieben Anklageschriften verlesen und findet sechs davon nicht. Er benötigt ‚Überstücke‘, das sind Kopien der Anklageschriften, die aus organisatorischen Gründen in der roten Strafakte ‚zur freien Verfügung‘ für schusselige Staatsanwälte liegen. Unterhaltungswert des Berichts ‚Hier herrscht Ordnung‚ sehr hoch.

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Abwegig: Vermietung aus Rache ist ein niedriger Beweggrund

 Nachbarn, Nachbarn - Geschichten aus dem Alltag

Über einen Rachefeldzug eines Apothekers in Berlin schreibt Jochen Hoff aus Berlin-Wilmersdorf

Zitat Der miese Apotheker hat dann am schwarzen Brett seines Hauses einen Zettel angebracht, auf dem er nicht nur behauptete der Mieter habe seine Wohnung so schwer verwohnt, das größere Reparaturen notwendig sei, sondern er machte seine Rache auch noch vollkommen, in dem er den Namen des Mieters mit allen Vor- und Nachnamen noch einmal laut verkünden musste. Ein Arschloch-Apotheker halt.“ (Jochen Hoff, die ganze Geschichte hier)

Und was die Geschichte doch deutlich macht: Es geht um den Gesichtspunkt Rache im Verhältnis eines Vermieters zu seinem auf Abwegen wandelnden Mieter. Rache, weil einer die Miete nicht gezahlt hat, und Rache, weil das alles jetzt so lange gedauert hat, bis der Mieter „ordnungsgemäß verknackt“ war, bis der Gerichtsvollzieher die Räumung durchführen konnte. Aber die Umgebung des Apothekers ist irgendwie zivil ungehorsam. Denn was er sich geleistet hat, wertet seine Umwelt als „kackebraun“ und will ihn dementsprechend lackieren. Das sieht nach zivilem Ungehorsam aus. Dass man Menschen nicht an den Pranger stellen kann, in dem man sie in einem Hausaushang solcher Dinge bezichtigt, und das mit voller Namensnennung.  Jochen Hoff hat ein paar Vorschläge parat, über die man nachdenken kann, und deswegen empfiehlt es sich auch, den Artikel von Jochen Hoff zu lesen. Auch wenn wir hier und da anderer Meinung sind. Auslöser aber ist der Gesichtspunkt „Rache“ im Umgang von Menschen miteinander, die sich im Umfeld von Haus- und Grundstücksverwaltung zoffen.

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Serie: Nachbarn, Nachbarn – Die Wasserwerferin

Nachbarn, Nachbarn - Geschichten aus dem Alltag

Luftbild Corso Italia - (Quelle) Screenshot live.vom
Luftbild Corso Italia – (Quelle) Screenshot live.vom

Zitat Das ist die perfekte Welle, der perfekte Tag, es gibt mehr als Du weißt, es gibt mehr, als Du sagst.“ (Band Juli, Die perfekte Welle)

Schon seit gefühlten hundert Jahren gibt es im Hause Clayallee 327 in 14169 Berlin(Zehlendorf) im Erdgeschoss Gastronomie. Aktuell ist dort das italienische Restaurant Corso Italia der Familie von Aurelio Torrisi mit gutem Erfolg ansässig. Das Restaurant gilt als gutes und es gibt eine große Stammkundschaft, darunter auch bekannte Schauspieler und eine bekannte New Yorker Sängerin, die unweit mit ihren zwei Kindern und Ehemann lebt. Aus Gründen der Diskretion sagen wir nicht ihren Namen.

Jeder Berliner Gastronom kann ein Lied von den Schwierigkeiten singen, die wenigen Gutwetter-Monate des Jahres im Außenbereich gastronomisch erfolgreich zu gestalten. So genannte Schankveranden, Gastro-Terrassen bzw. Außenplätze zum Verzehr von ‚Luft und Liebe‘, Pizza oder auch Vitello Tonnato werden von den Gastronomen dringend benötigt, denn es gilt, die mageren Anfangsmonate des Jahres mit Schnee, Regen, Wind und Wetter durch umsatzstarke Außen-Essplatz-Monate auszugleichen. Wie man sich auch setzt, um an grünem Salat, Tomaten, Sellerie und Knoblauch zu knabbern, so kann ein solcher Verzehr kurzweilig sein. Die Gegend hat nach der Eröffnung der gegenüberliegenden Zehlendorfer Welle unserer Auffassung nach keine Aufwertung erfahren. Denn ursprünglich bestanden die Absicht und das Versprechen der Initiatoren, einen Ausgleich für das zuvor dort ansässige und abgerissene städtische Schwimmbad zu schaffen. An Stelle eines (neuen) Schwimmbads für „breite Schichten der Bevölkerung“ wurde nun aber im Ergebnis eine zehlendorf-innerstädtische Kommerzmeile des ungehemmten Shoppens gebaut. Der sich damit drastisch verändernde Verkehr mit Autos, Autos, Fußgängern, Fußgängern – alle in Richtung Zehlendorfer Welle zum Shopping, wird nur eine schlechte Auswirkung dessen sein. Sie haben zuvor eine „perfekte Welle“ gemacht und nun hat Zehlendorf anstatt bezahlbare, öffentliche Schwimmbadanlagen ein Sammelsurium gewerblicher Shops, Stores, Megastores und -wie in vielen anderen derartigen Malls eben die üblichen Grossisten, wie Saturn, Dm-Drogeriemarkt und dergleichen. Doch bleiben wir gerecht: Eine echte Ausnahme bei dieser Ansammlung von überörtlichen Multis ist die sich wohl gut entwickelnde berufliche Karriere von Claudia Tiefenbach. Und die Familie Tiefenbach ist tatsächlich eine schon sehr lange hier im Zehlendorfer Urschleim ansässige Unternehmerfamilie (Vater war Spediteur, Tochter Claudia macht schon lange „in Mode“ und fiel schon als Zwölfjährige durch besonders sorgsam ausgewählte Kleidung auf). Wer schon in den Siebzigern in Zehlendorf (Süd) lebte, kannte auch den frühen Teenager Claudia Tiefenbach.

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(Neue) Serie: Nachbarn, Nachbarn – Geschichten aus dem Alltag

Nachbarn, Nachbarn - Geschichten aus dem Alltag

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Eine enge Straße ist die Elmshorner Str. in Berlin-Zehlendorf. Dort holen wir die Tochter ab. Sie hat bei ihrer Freundin übernachtet. Es war toll, die Sonne scheint. Das Fahrrad laden wir hinten in das Auto, denn wir wollen noch anderswo hin. Der Vater der Freundin ist Hobbyimker. Die Gegend ist von Ein- bis Zweifamilienhäusern  durchsetzt, Grundstück reiht sich an Grundstück. Hobbyimker? Richtig: Die Bienen fliegen fleißig ein und aus, es wimmelt. Ob man denn da nicht Ärger mit Nachbarn bekomme? Immer dieses Gewimmel. Setz dich mal mit einem Stück Kirschtorte in den Garten. Kein Problem, sagt die Tochter, die Viecher haben eine andere Ausflugschneise, ihre Flugrichtung geht nicht gen hinter dem Haus gelegenen Garten, sondern zur Straße hin. Dort lang ist ein gedachter „highway to hell“, wobei Bienen nichts tun, sie gelten als friedliebende Insekten, die ihren Stachel für die notwendige, letzte lebensrettende Abwehraktion aufsparen. Die Nachbarn, sagt sie, haben kein Problem, es sind alles nette. Gibt es auch, so was.

Wir fahren los in Fahrrichtung. Die Elmshorner Str. ist eine Sackgasse, an ihrem Ende ist ein Wendekreis. Der ist weiter hinten. So weit wollen wir nicht fahren, um zu wenden. Wir suchen uns eine Auffahrt zu einem Grundstück aus, dort schlagen wir nach links ein, um eine Dreipunktwendung zu machen. Alles ist ziemlich eng. Vor dem Haus steht eine alte Frau, sicher über siebzig, mit Kittelschürze und irgendwelchem Gartengerät, langstielig. Sie schaut grimmig, als sie uns sieht. Ich schlage ein und suche den ersten von drei Wendemarken. Die alte Frau bewegt sich -immer wo anders hinschauend- demonstrativ Richtung ihrer Auffahrt. Sie will sich offenbar in den Weg stellen, verhindern, dass wir Punkt eins von dreien ansteuern können. Es gelingt ihr nur schwer, ich bin inzwischen sehr nahe an ihr dran, nun schaut sie hoch und bläkt: ‚Da hinten ist der Wendekreis.‘ Sie meint wohl, wir haben kein Recht, auf die Grundstücksauffahrt, die über den Bürgersteig angeordnet ist, zu fahren. Ist es ihr alleiniges Wegerecht? Ich setze mit dem großen Auto zurück, Richtung Punkt zwei. Sie schimpft und brubbelt irgendwas Ungehöriges. Wir lassen diese bemerkenswerte „grande dame“ zurück mit ihrem Frust und fahren davon.

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