1343/11: Lyrik: Die Rohrverstopfung #Unverblümte Textlilien

Rohrverstopfung
(Berlin-Lichtenrade) – 23.08.11

Dass „der Scheißdreck hier über die Wupper geschwuppert,“
sagt Frau Prinz aus Lichtenrade gerade.
Dem im Hause gastierenden Heizungs-Monteur war das viel zu schwör.
Er rief schnell zur zusätzlichen Handwerkerparade.

Ein Rohrleistungsgefräse mit vielen, unendlichen Metern,
unheimlich Gewese, Frau Prinz nur am Zetern.
Der Scheißdreck ist weg,
zurück blieb von allem nur ein bräunlicher Fleck.

Herr Fräse rät es und sein vieles Gewese
Meter um Meter, war doch vom Erfolge gekrönt.
Frau Prinz hat gepetert,
Die Rechnung vom Fräsen las sich nicht sehr erlesen,
und übrigens überwiegend bräunlich getönt,
Frau Prinz nahm zum Abschluß nen Besen.
Sie hat nach dem Duschen ihr Haupthaar gefönt.

(aus: Unverblümte Textlilien – Gebrauchs- und Alltagsprosa, © 2011)

963/10: Kommunikation: Von guten und schlechten Anrufern, alten Menschen und Gewitterziegen!

 Als behindert gelten solche Mieter, deren Bewegungsfreiheit erheblichen oder dauerhaften Einschränkungen unterliegt. Gemeint sind damit nicht nur Einschränkungen aufgrund einer anerkannten Schwerbehinderung, sondern auch solche, die auf altersbedingten Behinderungen beruhen. (Internetratgeber Recht, Link am Ende des Artikels)

Es ist ein Vormittag. Montagvormittag. Herr Lemke (* geändert) aus Lichtenrade ruft an. Er ist 93 Jahre alt. Vor Wochen bat er telefonisch um eine Einbauerlaubnis als Mieter. Er möchte anstatt der Badewanne eine Dusche einbauen, zu ebener Erde, weil er in die Wanne nicht mehr reinkommt. Seine Frau ist auch schon 90. Ich hatte gesagt, dagegen hätte ich nichts einzuwenden. Ich dürfte es aber nicht entscheiden, das sei eine Frage, die müsse er seinem Vermieter (dem Wohnungseigentümer) stellen. Das hat er schon, sagt er, der hätte ihn an mich verwiesen. Problematisch sei, da müsse ein Deckendurchbruch gemacht werden in den Keller.

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Ich habe gehört, die Mieter begehren auf, stimmt das? – Von x-beliebigen Anrufern & Plaudertaschen

Positionen

Zitat Du liebes Plappermäulchen, bedenk dich erst ein Weilchen. Und sprich nicht so geschwind. Du bist wie unsre Mühle mit ihrem Flügelspiele. Im frischen Sausewind.

So lang der Müller tätig und schüttet auf was nötig, geht alles richtig zu; Doch ist kein Korn darinnen, dann kommt das Werk von Sinnen und klappert so wie du.“

(Wilhelm Busch, Quelle: hier)

Manche Anrufer haben interessante Anliegen. Einer davon sagt heute Morgen sinngemäß folgendes:

Ich habe gehört, Sie sind Verwalter dieser Wohnanlage in Lichtenrade. (Das stimmt.) Ich interessiere mich für die Dachgeschosswohnung oben, die will ich kaufen. Ich habe gehört, die Mieter begehren dagegen auf, dass da der Spitzboden mit zur Wohnung gehört, stimmt das? – Meine Antwort ist kurz und präzise: ‚Ich kann ihnen dazu nichts sagen. Wir sind als Verwalterin der Wohnanlage nicht berechtigt, einem x-beliebigen Anrufer Details, Daten, Probleme der Wohnanlage mitzuteilen.‘ Ach so! Er sagt, das versteht er.

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