1249/11: Video: Wenn das so weitergeht, werden wir alle untergehen wie einst die TITANIC #Sommerkonzerte

Titanic und Pubertät haben vieles gemeinsam, nicht zuletzt Wasser, Wasser, Wasser! Eine gewisse Grundfeuchte….ist sozusagen evident!

Rotz und Wasser haben sie geheult, die Damen und Herren Cineasten. Der großartige Filmkoponist James Horner hatte dem Epos „Titanic“ mit Leonardo di Caprio und Kate Winslet in den Hauptrollen tränennasse Musik beschert. So war letzten Endes genug Wasser unter dem Kiel, mehr als nur Krokodilstränen sammelte sich und gefror schliesslich bei abgekühltem Wetter. Väterchen Frost beendet alles: Leonardo di Caprio taucht ab, das ist das Ende. Das Ganze endete bekanntlich an „Spitzbergen“ aus Eis, von denen nur ein Siebentel -das linke Ohr, klink- aus dem Wasser ragt. So wie im richtigen Leben: im Verborgenen blüht der alltägliche Wahnsinn, grösser, tiefer und von weit beeindruckenderen Ausmaßen, als wir in der Lage sind, uns das vorzustellen. Zu dieser Gesamt-Gemengelage wackelt artig einer die Musikanten anführend: der Berliner Musiklehrer Michael Riedel.

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Titanic (James Horner) Orchester I des Droste-Hülshoff-Gymnasium, Sommerkonzert 31.05.11- via Youtube 

Mein Herz wird nicht untergehen, aber die Erde eventuell, wenn wir so weitermachen wie bisher. So empfanden wir die ins Gesinge gebrachte, weitere Version von der kanadischen Gespenstschrecke Celine Dion, die das Stück knödelte, als hätte sie bei Pfanni ein Betriebspraktikum absolviert und sann nun auf Rache: Vokalrache.

Die Schüler des Orchesters I, die kürzlich noch in Theresienstadt (Tschechien) gewesen waren, führten das Stück am 31.05.11 in der großen Schulaula des Droste-Hülshoff-Gymnasiums zu aller Eltern Freude auf und wie man sieht bzw. hört, war das Stück Filmgeschichte äußerst wohlgeraten. Wellen großer Emotionen schwappten von links nach rechts durch den gutbesuchten Konzertsaal und am Ende brandete reichlich Applaus auf, Orchester aufstehen, Orchester hinsetzen, Dirigent aufstehen, Dirigent hinsetzen und „Ach, laßt mal…“, Augen auf den Fussboden gerichtet, Bescheidenheit, aber auch Glück, ja, das war eine richtige Entscheidung für das richtige Stück Finalmesse zum Ausklang des ersten von zwei Sommerkonzerten am 31.05 und 01.06.11.

Wie Weiberheld und ex-Senator Arnold „Arnie“ Schwarzenegger (I´ll be back!) stammt auch James Horner aus der Alpenrepublik Österreich ab. 1953 geboren, ist der jetzt fast 60-jährige Kinofans auf der ganzen Welt ein fester Begriff. Ähnlich wie der deutsche Filmkomponist Hans Zimmer trägt Horner´s Arbeit feste, wiedererkennbare Grundzüge und Prinzipien, die die Filmfans der Welt in so erfolgsträchtigen Kassenschlagern wie Titanic, Avatar oder Braveheart stets als „eigene Klasse neben der Klasse des Films im übrigen“ wahrnehmen. Nicht selten erwerben Menschen die zu Herzen gehende, besondere Musik als CD-Soundtrack extra. Ausgesorgt hat er praktisch schon rechtzeitig vor dem Eintritt in sein persönlichen Renteneldorado.

Und wir konnten heulen wie die Schloßhunde. Und sind auch erwiesenermaßen die persönlichen Gefühle nie mehr so stark und voll von Wirnissen wie in der Pubertät. Dann schaut man sich einen Film unter der Mitwirkung von James Horner an und möchte sofort wieder jugendlich sein: noch einmal auf einem Zwischendeck eines großen Passagierdampfers mit der Anbeteten wild rumknutschen oder ihr „den Rücken freihalten“, wenn sie sich entschlossen vor den Schiffsbug stemmt, die Arme ausgebreitet, der Sonne entgegen.

Der heilige Stern vom Schwarzenegger hat inzwischen sichtlich gelitten und ist verblaßt. Der von James Horner noch lange nicht, er wird einmal als Unsterblicher gelten, der bleibende Werte schuf, die säublicher aufgeschrieben und daher reproduzierbar sind. Wenn die Welt nicht untergehen soll, müssen wir uns Kultur bewahren und die gewachsene Erkenntnis, dass die Erde gerade keine Scheibe ist, plumps, sondern kreisrund. Da wo der Anfang ist, ist auch das Ende. Und umgekehrt.

Danke, Droste-Hülshoff-Gymnasium, das war eine schöne Erinnerung. Ach, wäre es doch Usus in Berliner Schulen, der Herzensbildung mit Musik auf die Sprünge zu helfen: Musik, Musik, Musik. Titanic ist aus gegebenem Anlass heute „Lied des Tages“ zum Vatertag, denn Vater tut sich ja sonst kaum Gutes und „Väterchen Zufall“ kann bitte warten. Allerdings: er spricht drüber!

Weblotse

  • Filmkomponist James Horner (wikipedia)
  • Filmkomponist Hans Zimmer, König der Löwen, Droste-Hülshoff-Gymnasium (blackbirds.tv)

2 Gedanken zu „1249/11: Video: Wenn das so weitergeht, werden wir alle untergehen wie einst die TITANIC #Sommerkonzerte

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