1174/11: Positionen: Was die Frage guter Nachbarschaft angeht! Aber es tut gleichmäßig weh! #Report Nachbarn

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Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt. #alte Redensart, Quelle unbekannt

Bzw.: Bürger, wollt Ihr ewig streiten? Lasst ab von Eurem Vorhaben, die deutschen Gerichte anzurufen. Sie können nicht Ersatz leisten für, was der Mensch selbst nicht vermag. Der Mensch muss sich ändern. Die deutschen Gerichte werden sich nie ändern. Oder zu langsam.

Schon seit Jahren wohnst du hier in dieser Straße. Hast sie gelobt und immer für die beste deiner jemaligen Wohnadressen gehalten. Du hast stets flammende Plädoyers für die Leute, die Gegend und das Haus gehalten, in dem du nun schon so lange wohnst. Die Anderen, die sind gekommen und wieder gegangen. Du bist geblieben. Hast dich sauwohl gefühlt, hast du gesagt.

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Herbert Grönemeyer „Mensch“ (via Youtube) 

Icke ooch!

Momentan ist richtig,
momentan ist gut
nichts ist wirklich wichtig
nach der Ebbe kommt die Flut

am Strand des Lebens
ohne Grund, ohne Verstand
ist nichts vergebens
ich bau die Träume auf den Sand

Im Grunde genommen war dieses einfach aufgetretene Vorkommnis sowas wie der Tropfen Restflüssigkeit, der in deinem Fass des Lebens die Oberflächenspannung deiner aktuellen Wohnadresse zum Überlaufen brachte. Wasser bricht sich Bahn, wenn die Oberflächenspannung berstet. Jetzt glänzt der Lack der Wasseroberfläche nicht mehr: der Lack ist ab! Wer immer am Limit lebt, kein Wunder! So ist es jetzt: ausgehaucht, die entspannte Spannung, ihre Viskosität hat nachgelassen, bis dir speiübel wurde wegem allem hier, in dieser „unerträglichen“ Gegend. Rationalisierung.

und es ist, es ist o.k.
alles auf dem Weg,
und es ist Sonnenzeit
unbeschwert und frei

und der Mensch heißt Mensch
weil er vergisst,
weil er verdrängt
und weil er staunt und stählt
weil er wärmt, wenn er erzählt

und weil er lacht,
weil er lebt
du fehlst…

Ein Gedanke bricht sich nun Bahn. Du wirst, wo du nun schon ewig lebst, als feste Wohnadresse verlassen. Wirst herumlichtern, suchen, und wer suchet, der findet auch. Wirst einer neuen Gegend das Zeug reden und mäandern in den Flussdeltas der riesengroßen Stadt. Berlin ist eine Hölle, ein Moloch, der dich verschluckt, aber was ist Berlin schon im Vergleich zu Mumbai, ganz zu schweigen von Tokyo. New York, Rio, Tokyo, dieser Oldie, dessen hauptsächliche Erwähnungsstätten nun auch schon geschichtlich besonders belastet sind. Seit 2001 und 2011, alle zehn Jahre grosse Katastrophen. Was ist dagegen schon Berlin? In Berlin hat vielleicht Renate Künast gute Chancen, Bürgermeisterin zu werden? Aber hat Klaus Wowereit wirklich zu viel gefeiert, war ein Party-Bürgermeister? Einen Rentenanspruch hat er sich verdient, inzwischen.  Im Vergleich mit alledem ist das doch vergleichsweise „nichts“.

das Firmament hat geöffnet,
wolkenlos und ozeanblau
Telefon, Gas, Elektrik
unbezahlt, und das geht auch

teil mit mir deinen Frieden,
wenn auch nur geborgt
ich will nicht deine Liebe,
ich will nur dein Wort

Unsere rationalen Gedanken ordnen wir, indem wir uns die Situation unseres Lebens schönreden. Was wir im gegenwärtigen Moment machen, dem reden wir das Zeug. Das ist das Gute. Das Andere ist das Schlechte, es ist „zu weit weg“, oder es ist „für mich suboptimal“ bzw. „es kommt nicht in Frage“. Bis wir unsere Einstellung zu genau dieser Frage wieder abändern. Nun „haben wir ja schon immer gewusst“, dass der Fluss des Lebens nicht unmittelbar an uns vorüberfloß. Zu weit weg.

oh, es ist schon o.k.
es tut gleichmäßig weh
es ist Sonnenzeit
ohne Plan, ohne Geleit

und der Mensch heißt Mensch
weil er erinnert, weil er kämpft
und weil er hofft und liebt
weil er mitfühlt und vergibt

und weil er lacht,
und weil er lebt,
du fehlst…

 

Ich wär gern einer von uns!

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Die Nachbarin wartet seit kurzem erst im Auto ab, bis sie aussteigt, wenn sie sieht, dass wir die Straße passieren. Sie vermeidet den Kontakt. Wenn wir uns zuwinken, dann nur zufällig und „ach ja,  du bist´s“. Die alte Zicke von schräg gegenüber ist ein besonderes Kaliber. Die kann noch so sehr gern Safarilook tragen und tun, als hätte sie mit Golfen zu tun. Sie ist dazu erstens viel zu alt und zweitens “ da lachen ja die Hühner“. Ich wär gern einer von uns, heißt ein Buchtitel, den Klaus Wowereit und Franziska Richter im Deitz Verlag herausgegeben haben. Icke oooch! Tja, Nachbarn, einfach unerträglich. Aber es tut gleichmäßig weh!

(Text „Mensch“: © Herbert Grönemer, 2002, CD „Mensch)

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