723/2010:: Unnützes Wissen: Die Zunge eines Chamäleons besteht aus elastischem Gewebe…

Unnützes Wissen: Die Zunge eines Chamäleons

Unnützes Wissen: Die Zunge eines Chamäleons

Quelle: Spiegel-Online, Wissen, hier.

Vergleichbare Mundinstrumente brauchen allerdings weder Hausverwalter noch Hausbewohner. Gleich aus welchem Grunde einer von beiden den anderen versucht einzuwickeln. Ein anderer Vorzug des Tieres, allerdings, könnte Vorteile haben: so z.B. bei der Zwangsräumung des zahlungsunwilligen Mieters. So etwa der Hausverwalter, der vorsorglich die Farbgebung des Treppenhauses imitiert, um durch den Türspion nicht gesehen zu werden. Oder der Zwangsräumungsbetroffene: er könnte sich im Bad verstecken und die Farbgebung der Fliesung (mitsamt oben lang verlaufender Rundumbordüre) annehmen.

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Dem Gerichtsvollzieher wünscht man derartiges allerdings weniger. Oder neulich, und wirklich, ist passiert: In Berlin-Kreuzberg läuft der Verwalter auf dem hinteren Weg zum Müllplatz entlang. Im Erdgeschoss wohnt Herr Felsenbrink (* Name geändert), ein Mieter, von dem bekannt ist, dass er seine Wohnung inzwischen schon seit Jahren nicht mehr richtig pflegt putzt. Die ganze Umwelt seiner Wohnung, auch außen, hat inzwischen eine leicht gelbliche Patina angenommen – ist das der Fogging-Effekt? Er ist schon fast siebzig. Seit neuestem hat er eine neue Freundin, die irgendwie auch einer Art Milieu entstammt. Sie hat kaum noch Zähne im Mund und kein Geld, sich welche machen zu lassen. Die neue Freundin ist neugierig und schlägt die Gardinen bei Seite. Da steht sie nun, in voller Pracht und kann nicht anders. Sie gafft aus dem Fenster. Die Sache hat einen Haken: Fräulein Freundin steht da splitterfasernackt! Ach, wäre sie doch ein Chamäleon, dann könnte sie die inzwischen senffarben gewordene, vormals beigefarbene Schleiflackgarnitur an der hinteren Wand (inklusive Schlüssellöchern) imitieren und vollständig aus unserem Gesichtsfeld entschwinden. Aber, so und hier und heute: Pustekuchen. Das Weib ist gut sichtbar. Auch wenn es sie kaum stört. Meine Architektin, noch jung an Jahren, fand dies sei „the real life“. Womit sie recht hat.

Tierisch!

Weblotse

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