718/2010: Foto.Podcast: Vom Anmachen wildfremder Heizkörper, dem Bankengewerbe & Fraßfrust

Eigeninitiative - Die Heizung anmachen!

Eigeninitiative - Die Heizung anmachen! (Corso Italia)

In unserem Hause sind die mit Dir besprochenen Aspekte nicht zu platzieren. Es gibt einfach zu viele andere Themen die bei den Banken und damit auch bei uns ganz oben auf der Agenda stehen. Dazu kommt, dass auch die Finanzwirtschaft immer stärker in Richtung Standardisierung geht und individuelle Produktlösungen bzw. Kreativität beim Ausfüllen von Marktlücken auf der Strecke bleiben.“ (Resümée der Kreditwirtschaft zur Frage, wie man Wohnungseigentümergemeinschaften dergestalt in die Förderungsfähigkeit bringt, dass sie in der Lage sind, Wärmedämm-Maßnahmen mit staatlich verbilligten Krediten zu finanzieren – Quelle: Emaileingang vom 08.03.2010 – Urheber: ungenannt, mit Redaktionsgeheimnis) 

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Foto Podcast: Thomas Gotthal (Thermografie)

Foto Podcast: Thomas Gotthal (Thermografie)

Wer in dem Lokal Corso Italia wintersüber Speisen und Getränke zu sich nahm, konnte sich beim zwischenzeitlichen Gequarze (berolinisch für Rauchen) in ein saunaartig anmutendes Räucherhüttchen stellen, Gasbrennofen inklusive. Denn problematisch erweist sich der Verzehr von allzu vielen Kalorien, um Winterspeck anzufuttern, wenn in einer Hundekälte vor der Tür Kalorien im Übermaß sogleich vernichtet werden, durch Zuschaltung von körpereigenen Thermostaten, die die aufgenommene Energie sogleich wieder „verbrennen“. Der Beweis, dass alle Menschen Warmstrahler, nicht aber Heizpilze sind, wurde kürzlich von der Architekten Nina Hell (diesmal in Berlin-Neukölln) erbracht.

Sie lichtete den Bloggwart ganz körperlich ganzkörperlich ab und das von oben bis unten, stehend auf einem Laubengang im Nirgendwo der nach dem Krieg errichteten Sozialwohnungsschluchten. Auch wenn diese mittlerweile -ganz Fachjargon- abgelöst sind, also keine öffentliche Bindung mehr besitzen, so sind doch trotz alledem die Laubengänge, gerade diesen Winter, etwas ungemütlich gewesen.

Viele Fragen stellen sich nun:
Ist Herr Bloggwart (siehe Foto) ein temperamentvoller Hitzkopf mit Wut und Emotionen, aber nur in den zentralen Zonen seines Gesichts, wie fotografisch schnell deutlich wird? Warum sind Hitz- oder wenigstens Wärmeezonen „im Schritt“ nicht zu erkennen, ist das Feuer bereits verloschen? Welche wäre denn die richtige Strategie für ein „cool down“, aber mit Augenmaß? Sind auch am Kopf eines Bloggwarts wärmedämm- und gebäudeenergetische Maßnahmen angebracht? Was tun, wenn man hinterher das Gesicht gar nicht mehr sieht? Bekanntlich sehen inzwischen die Förderrichtlinien Dämmstärken von bis zu 14 bis 16 cm vor, dies allerdings eine Schichtstärke, die höchstens einigen, allerdings überwiegend weiblichen Personen als jahrelange Makeup-Erfahrung bekannt ist, nicht aber harm- und bedeutungslosen Bloggwarten. Herr Bloggwart soll sich dem Vernehmen nach unverzüglich gegen eine weitere Körperschutz-Vorsatzhülle ausgesprochen haben, die schnell als Frustfraßpanzer miss gedeutet werden könne.

Fest steht: Laubengänge im Winter eignen sich kaum für einen „dauernden Aufenthalt“, obwohl das Gesetz hier keinerlei Regelungen bereithält. Fest steht ferner: Die Kreditwirtschaft will nicht ran, siehe ganz oben! Müssen also Wohnungseigentümer in Berlin weiter frieren?

Den Begriff des „dauernden Aufenthalts“, den kennen vor allem die freundlichen Damen und Herren von den bezirklichen Bauaufsichten. Es heißt, dass Menschen sich nicht dauernd in solchen Räumen aufhalten dürfen, die untergeschossig weniger als 2,50 Deckenhöhe besitzen. In Dachgeschossen gehen auch schon 2,30 m durch, da ist man etwas kulanter. Wir kennen das aus anderen Zusammenhängen: In vielen deutschen Städten patrollieren Sheriffs in den Fußgängerpassagen und verscheuchen bettelnde Punks und grob gestrickte Alkis (berolinisch für Alkohol trinkende Passanten) aus den Gässchen und von den Plätzchen, wo sie sich -ebenfalls- nicht dauernd aufhalten sollen dürfen.

Was dies allerdings mit der Frage zu tun haben soll, ob Menschen an ihrem Wohnort nicht auch -beispielsweise- dauernd in den Keller gehen dürfen, wer wollte das überwachen?, wird spätestens hier unklar. Und verschiebt sich daher ins Reich der sinnlosen Sinne. Dass eine Heizung Regler hat, ist nichts Ungewöhnliches. Dass die unterschiedlichen Pole Positions dieses Reglers „Max“ und „Min“ heißen und nicht „Max“ und Moritz“ ist eine ganz andere Geschichte. Jedes digitale Messwerk, dass sich einmal gefangen hat in einem Messwert, kann durch Knopfdruck gesettet werden, praktisch nullgestellt. So wird aus Messwerten später manchmal eine Nullnummer. Der Wunsch, die Heizung wieder auf Null zu stellen, nachdem man ein Zigarettchen verspeist oder lediglich nur inhaliert habe, ist angesichts der betrügerisch gehandelten Emissionshandelspakete (kürzlich) nur verständlich.

Aber welcher Gast wünscht sich schon, eine Heizung anzumachen? Mindestens jeder Zweite dächte da eher ans andere Geschlecht. Die Gas-, Wasser-, Sch….-Branche (berolinisch für Sanitärinnungsbetriebe) hat Hilferufe belästigter Heizkörper noch nicht gemeldet, nur weil diese sich, viel zu oft, regelrecht angemacht fühlen.

Weblotse

(Mit besten Grüßen an das Corso Italia)

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