717/2010: Rettet den Alltag! Strategien gegen einen langweiligen Alltag! CouchpotatoeTatentum

Couchpotatoetatentum

Rettet den Alltag! Den beruflichen wie den privaten Alltag.

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Frau S. (* Name geändert) aus Berlin-Z. (* Bezirk nicht geändert) ruft an. Sie sagt: „Frau L. (* Name geändert) aus der Wohnanlage, die ist kurz vor der Grube.“ Sie vermutet, nicht mehr bei klarem Verstand. Was Frau L. tut, um so eingeschätzt zu werden, bleibt unausgesprochen. Der Bloggwart grinst sich eins.

Frau S. will, „das alles besser wird“ und „das endlich was passiert.“ Sie hat „sensationell günstige Handwerkerangebote eingesammelt und dies Jahr soll das Jahr der Jahre werden. Es geht in Richtung Instandhaltungsoffensive. Gemeinschaftliche Gemeinschaftseinrichtungen sollen aufgehübscht werden. Damit das passiert, hat sie gentlemen agréements versucht zu schließen. Oder den Pakt mit dem Teufel? Die Nölereien der ewigen Latenzkritiker, die nerven sie ohne Ende. 30% Winterrabatt hat sie rausgeholt, auf alle Preise. Der Chef von der Handwerker-Muckibude sagt, er will, dass seine Jungs was zu tun haben. Dass sie ausgelastet sind, nimmt er den Auftrag auch mit Abschlag an.

Jetzt haben zwei oder drei Nervige aus der Anlage wieder was gebrummelt von: „Hast du dem Verwalter das gesagt?“ Und: „Wenn alle dafür sind, bin ich nicht dagegen.“ Niemals etwas anerkennen und den Weg frei machen. Es sind persönliche Rückzugsstrategien mit offen gelassenem Hintertürchen. Frau S. ist Initiatorin und langsam wird’s ihr zu bunt. Jetzt hat sie mit dem Vorsitzenden des Beirats nochmal konferiert. Eine außerordentliche Versammlung muss her. Der Verwalter muss gar nicht teilnehmen, findet sie. Es reicht, dass wir die „Dusselköppe“ auf die Strategie einschwören und dass wir fachlich nichts falsch machen. Gut, sagt der Verwalter, wenn das so ist:

Heute um 17 Uhr kommt Frau S. vorbei. Sie holt sich die Paperprints der Einladungen ab. Damit die 14-Tage-Frist gewahrt ist, müssen die Dinger heute verteilt werden in jedem erbärmlichen Briefkasten. Und wer dann nicht kommt, in vierzehn Tagen, den bestraft das Leben. Sagte jedenfalls mal ein Herr G. (* Name nicht geändert) aus M. (Hauptstadt einer untergegangenen sowjetischen Großdynastie Werktätiger). „Wirf die Gläser an die Wand, Russland ist ein schönes Land, ho ho ho ho ho….hey“.


Uschi Blum – Echo 2010 – Moskau (via Youtube)

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