(Teil 2/3) Interview mit einem Stalkingopfer – Wie Mobbing zum Stalking wird und Norderney zum Synonym

Interview

Zitat Versteh, was ich geworden bin
Es war nicht mein Plan
Und die Leute überall
sie seufzen, halten sich für besser als mich.“

(Cranberries, Ode to my family, deutsche Übersetzung)

In Teil 1 des Interviews erzählte uns ein Stalkingopfer ausführlich die Vorgeschichte eines Stalkingfalls. In Teil 2 des Interviews schließt der Interviewer beim Interviewten (Opfer) an die weitere Entwicklung der Geschichte in ebenfalls ausführlicher, nachhakender Weise an. Teil 3 des Interviews wird sich mit den Stalking-Angriffen selbst und den Tätern auseinandersetzen. Es wird empfohlen, zum besseren Gesamtverständnis alle drei Teile zu lesen. Die Interviews wurden geführt am Ort der Handlung: auf der Nordseeinsel Norderney. Wobei Norderney nur als Synonym zu verstehen ist, denn derartiges kann sich ebenfalls auf  jeder südlich von Norderney gelegenen Insel  ereignen. Vergleiche hierzu dies hier.

(Bislang erschienen)
Teil 1 – …über die Vorgeschichte dessen (VÖ: 02.10.09)
Teil 2 – …vom Mobbing zum Stalking (VÖ: 04.10.09)
Teil 3 – noch nicht (under construction)
(Bislang erschienen)

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Interview mit einem Unbekannten

Interview mit einem Unbekannten

Frage: Wann fing das Stalking an? Sie sagten eingangs, das wäre im September 2007 gewesen? Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das noch nicht Stalking, was bislang in Interview-Teil 1 von 3 erzählt wurde?

Antwort: Nein, das ist nicht Stalking. Was bis dahin geschehen war, nannte ich selbst Mobbing. Diese ganzen unglaublichen Vorfälle hatten das erkennbare Ziel, mich und meine Familie aus dem Haus rauszuekeln. Mit ziemlich primitiven Mitteln. Mir kam bei diesem fortgesetzten Terror im eigenen Wohnhaus zugute, dass ich mich im Haifischbecken ‚Wohnen – Mietrecht – Eigentumsrecht‘ gut auskannte. Ich konnte meine berufliche Bildung entgegensetzen. Wir konnten uns wehren. Selbst wenn die Leute über viel mehr Geld verfügten, teure Anwälte beschäftigten und dergleichen. Selbst die teuersten Anwälte waren im Vergleich zu uns Luschen, sie blieben stets zu oberflächlich und verfehlten oft den Kern des Ganzen. Demgegenüber konnten wir durch Detailkenntnis glänzen. Sie hatten ganz einfach kein Herzblut, sahen es als eine Sache, eine Akte, ein Aktenzeichen.

Frage: Sie hatten keinen Anwalt dafür?

Antwort: Doch, doch, schon hier und da. Aber im Wesentlichen brauchte ich keinen. Mein Mobbing-Nachbar  hatte zu diesem Zeitpunkt schon fünfstellig in Anwaltshonorare investiert. Ich nicht.

Frage: Stellt sich nicht irgendwann einmal die Frage, ob solche Streitereien Sinn machen?

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Antwort: Ja, das ist richtig. Die Frage stellen wir uns eigentlich die ganze Zeit. Man verliert das Zutrauen in sein eigenes Zuhause. In dessen Integrität. Du musst permanent auf der Hut sein, es kann sein, du kommst nach Hause und wieder ist irgendwas Unglaubliches passiert. Diese ganzen Eigenmachten sind ja permanente Grenzüberschreitungen. Irgendwann habe ich was von ‚gerichtsnaher Mediation‚ gehört, mich darüber informiert und dann habe ich der Gegenseite wiederholt so was angeboten. Zuletzt hatte ich Erfolg, und auch die Gegenseite willigte ein, es zumindest zu versuchen, sich in sämtlichen Streitpunkten zu einigen. Es gab einen Moment lang eine Art ‚common spirit‘, einen guten Geist von Helsinki. Das ist da, wo es um Menschenrechte geht.

Frage: Wie läuft so was ab, eine Mediation?

Antwort: Eine Richterin beim Amtsgericht hat eine spezielle Ausbildung als Mediatorin. Wir haben uns in mehreren, jeweils drei Stunden dauernden Sitzungen bei ihr hingesetzt. Sie hat so einen Flipchart aufgestellt, da schrieb sie dann in Säulenform die streitigen Gesichtspunkte jeder Seite hin. Links Familie A, rechts Familie B. So häufelten wir die wechselseitigen Befindlichkeiten zu einer todo-Liste.

Frage: Begann sich infolgedessen die Stimmung zu bessern, ich meine, die Gesprächsatmosphäre?

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Antwort: Ich würde sagen, die Stimmung war weiterhin falsch freundlich. Die Freundlichkeit war nicht wirklich echt, sie war nur gespielt, nach meinem Empfinden. Diese beiden hatten in fast allen Fragen, die wir besprochen haben, menschlich irgendetwas auszusetzen. Es hagelte auch in Nebensächlichkeiten oft Vorwürfe und Vorhaltungen. Als ich ihnen sagte, dass meine Kinder aus bestimmten Überlegungen auf einer Privatschule sind, haben sie mir das gleich massiv vorgeworfen, ohne überhaupt nach den Gründen zu fragen. Daran konnte ich sehen, wie wenig sie bereit waren, mich zu akzeptieren bzw. zu verstehen. Das wäre aber Voraussetzung für einen echten Friedensschluss gewesen: dass die wenigstens versuchen, dich zu verstehen… sie verstanden eigentlich immer nur Bahnhof. Sie wussten immer alles besser.

Frage: Wann kippte das Mediationsgespräch um in eine gescheiterte Kommunikation?

Antwort: Die Mediation scheiterte an Folgendem. Wir stritten u.a. über die Frage, wie viel Wohngeld müssen die Eigentümer im Haus bezahlen. Ist der Verteilungsschlüssel richtig gewählt? Bereiche im Untergeschoss des Hauses waren aufgrund einer Klausel vom Wohngeld befreit, das sind Räume, wo man sich nicht dauernd aufhalten darf, also z.B.  ein paar Kellerräume, die als Hobbyräume bzw. auch als Büro genutzt werden dürfen. Obwohl die Garagen nicht expressis verbis befreit waren, zahlten auch sie kein Wohngeld, jedenfalls bislang.

Frage: Wie waren da die wechselseitigen Positionen?

Antwort: Ich habe gesagt, die Befreiung ist geregelt in unserem Gemeinschaftsvertrag. Wenn man davon abweichen will, ist das ein Zugeständnis. Wir verschließen uns nicht, dafür ein Wohngeld zu zahlen. Dies sei aber nicht 100% eines vergleichbaren Wohngeldes, wie man es für eine komplett nutzbare Wohnung oder ein Büro im Dachgeschoss bezahlen müsste. Also keine vollwertige Einheit. Denn das sei ja, vergleichbar mit den übrigen Wohnungen oben, nur sehr, sehr eingeschränkt zu nutzen. Ich schlug vor, eine 24 Stunden pro Tag nutzbare Einheit mit 100% zu bewerten und beispielweise die nur drei Stunden am Tag nutzbare Einheit demzufolge mit 12,5%, also anteilig. Das ganze künftig, also ab einem künftigen Zeitpunkt X.

Außerdem sagte ich, was man messen könnte, also Wasser und Heizung, das würde komplett übernommen werden. Ich sagte noch, feste Kostenanteile sind aber auch an die konkrete Nutzung geknüpft. Grundsätzlich halte ich nämlich diese Regelung für rechtswirksam. Ich empfinde es als Gerechtigkeit nur, wenn jemand, der etwas nutzt, es auch bezahlt. Nutzt man so was beispielsweise tatsächlich nicht mehr, also unterlässt diese Nutzung, gibt es auch keinen Grund, dafür Wohngeld zu bezahlen. Kostenbefreiungen wie diese sind in Deutschland überall üblich, und das war auch der Grund, warum ich mir diese Ausnahme seinerzeit ausgedacht hatte.

Frage: Dieser Gedanke klingt durchdacht?

Antwort: Das reichte denen nicht aus. Als erstes warfen sie uns vor, unsere Kinder auf Privatschulen zu schicken, für die man bezahlt. Hätten wir sie deswegen abmelden sollen? Weil es nicht deren Vorstellungen von Kindeserziehung entspricht? Das hat wenig mit unseren Streitfragen zu tun, ob Kosten gerecht verteilt und abgerechnet werden. Dann verlangten sie 100%-ige Gleichbelastung dieser Einheit im Keller. Die bislang von Kosten freigestellten Stellplätze weigerten sie sich, auf zumindest ähnliche Weise mit Wohngeld zu belasten. Sie machten ein aus ihrer Sicht großzügiges Angebot. Wir sollten 100% Kostenbelastung rückwirkend seit 2001 übernehmen. Ich habe das gleich mal nachgerechnet und bin auf 15.000,- EUR gekommen. Ich sagte ihnen, das sei kein großzügiges Angebot. Wir würden uns gern einigen, aber es müsste ein faires Angebot sein, das unsere Möglichkeiten angemessen berücksichtigt und insbesondere nicht übersteigt.

Frage: Wie haben die darauf reagiert?

Antwort: Die haben die Mediationsverhandlungen abgebrochen. Später haben sie dauernd behauptet, wir hätten die Mediation abgebrochen.  Sie verdrehen immer alles ins Gegenteil. Sie selbst haben es abgebrochen, weil wir ihnen nicht genug entgegen gekommen sind, nach ihrer Meinung. Aber es stand außerhalb unserer Möglichkeiten und es gab auch keinen rechtlichen Grund, warum wir ihnen auf eine so weitgehende Weise entgegen hätten kommen müssen. Ich meine, man kann sich über alles Mögliche einigen. Wenn es einen Ansatz gibt, dass man dazu auch gerichtlich verdonnert werden würde, dann stellt sich doch die Frage als Vernunftsgesichtspunkt, ob man lieber freiwillig so was macht. Aber deren Forderungen überschreiten das bei weitem, was Gerichte sich dazu ausdenken. Ich habe das genau analysiert. Deren Forderungen waren einfach nicht auf selber Augenhöhe ausgedacht und entbehrten jeder Grundlage.

***

Frage: Ist das nun eine Lüge, zu behaupten, Sie hätten die Mediation abgebrochen oder wissen die es nur nicht besser?

Antwort: Es ist schwierig, mit Menschen über echte Lösungen zu verhandeln, die keine kenntnisreiche Basis und realistische Vorstellung haben. Wenn sich einer auskennt, hat er eine Basis, was er erwarten kann. Ein Mediziner kann den baldigen Tod seines Patienten bei entsprechender Erfahrung voraussehen und angesichts des sicheren Todes dafür sorgen, dass der Patient die letzten Wochen schön empfindet. Das ist tröstend. Ein Heilpraktiker ohne entsprechende Kenntnis wird noch eine Woche vor dem bevorstehenden Tod  beschwörende, quälende Heilformeln sprechen, unfähig der Realität ins Auge zu sehen.  Ahnungslose verlangen Dinge, die schlicht abwegig sind. Ich als Person muss auch hinsichtlich meiner persönlichen Möglichkeiten realistisch eingeschätzt werden. Sonst ist der Patient tot, um beim Beispiel zu bleiben. Menschen, die nicht wissen, was sie zu verlangen berechtigt sind, empfinden ihre Vorschläge als großzügig.  Hier wäre der Anwalt gefordert, seinen Mandanten zu verdeutlichen, wo die absteckbaren, erreichbaren Grenzen einer Kompromisslösung wirklich liegen. Weil alles andere grenzenlose Grenzenlosigkeit darstellt. Sie stocherten weit über der Belastungsgrenze von uns und hörten mir nicht zu, als ich ihnen das deutlich sagte. Was nützt das?  Wir resignierten, es erschien uns billiger, eine gerichtliche Lösung zu erreichen, als eine freiwillige, weil Gerichte sachliche Erwägungen verstehen, Laien eben nicht.

Frage: Haben die denn inzwischen erfolgreich geklagt in dieser Geschichte?

Antwort: Das ist eine gute  Frage. Nein. Die haben zwei Rechtsanwaltskanzleien, unter denen sie nach irgendeinem mir unbekannten Gesetz die gerichtlichen Klagen aufteilen. Wir haben eine Menge gerichtliche Klagen von denen, wobei du nie weißt, von welcher Kanzlei die nächste kommt. Die Klagen von denen kommen aus heiterem Himmel und enthalten abstruse rechtliche Vorstellungen darüber, wie man erfolgreiche Rechtstreitigkeiten führt. Die haben überschneidende Streitstoffe und argumentieren  verwirrend und verzerrend, und der eine bestreitet Dinge, auf die sich der andere Anwalt beruft. Manchmal dachte ich, man nehme einen Klebestift und schneide deren Schriftsätze auseinander, schließlich klebe man die Argumentationsfahnen nebeneinander. Und dann könne man das Gesetz dieses Wahnsinns und die Willkürlichkeit ihrer Argumente erkennen. Ich habe das nie gemacht. So sind zwei Kanzleien damit beschäftigt, jeweils Dinge vorzutragen, die sich kaum noch als Realität darstellen. Ich habe manches Mal gedacht, dass diese beiden Kanzleien ihre Mandantschaft ordentlich melken. Sie machen einfach die eine Klage nicht, auf die es ankommt. Ich hab es schon x-mal angesprochen. Die Klagen, die uns übers Gericht erreichen, betreffen immer Nebenkriegsschauplätze und niemals den Kern dessen, was sie versuchen zu erreichen.

Frage: Wenn sie denen das gesagt haben, warum machen die es dann nicht?

Antwort: Ich denke, sie vertrauen nur ihren Anwälten. Wir müssten schlicht das Gegenteil dessen behaupten, dann würden sie das Gegenteil tun.

Frage: Ich möchte den Aspekt Stalking jetzt genauer erfragen! Im September 2007 geschah was genau?

Antwort: Ich bekam Kenntnis von einem Kaufvertrag für deren Garage. Sie verkauften ihre Garage an einen Menschen, bzw. dessen Firma, der am Geschäftsleben nicht mehr teilnehmen darf. Weil er insgesamt pleite ist. Das war uns sehr eingehend bekannt. Er ist ein beruflicher Gegner von uns, wir machen sechsstellige, titulierte Forderungen gegen ihn und sein Fliegennetz geltend.

Frage: Was für ein Fliegennetz?

Antwort: Die Käuferin, eine kaputte Firma ohne Geschäftsbetrieb, hatte Schulden und bezahlte diese nicht. Es wurde bereits fruchtlos vollstreckt. Wir hatten titulierte Forderungen und beauftragten daher unsere Rechtsanwälte, den Kaufvertrag unverzüglich zu pfänden.

Frage: Und wer steckte hinter dieser Firma?

Antwort: Ein beruflicher Zwangsvollstreckungsschuldner unserer Firma, der sich mit einer Vielzahl von querulatorischen Prozessen bereits in der ‚ostfriesischen‘ (*) Justiz einen Namen gemacht hat.

Frage: Was war denn der Sinn davon, diese Garage an so jemanden zu verkaufen?

Antwort: Ich kann nicht für andere antworten, die das selbst erklären müssen. Meine Deutung ist: Sie wollten einen Herrn haben, der in der Lage ist, uns „das Wasser zu reichen“, sie stellten sich vor, ihn als Eigentümer in diese kleine WEG einzubinden, damit er nun als Stellvertreter all diejenigen Erfolge einheimst, die sie auf zulässigen Wegen in der deutschen Gerichtsbarkeit niemals erreichen würden. Sie überschätzen den Herrn, soviel ist sicher. Denn der kann auf diesem Gebiet gar nichts.

Frage: Aber wenn der querulatorisch gerichtsbekannt ist, ist er dann nicht ‚verbrannt‘, solche Dinge für seine Auftraggeber zu erledigen?

Antwort: Dass seine Auftraggeber ihren Auftragnehmer überschätzen, das ist das eine. Der Mann hat keine Ahnung. Für mich ist er ein ‚biggest loser‘. Der war in den anderen Fällen, die wir beruflich betreuten, stets so weit weg von der Realität, als dass es schlicht unmöglich war, mit ihm Gemeinsamkeit zu finden. Das Täterprofil ähnelt sich also, wer nichts von der Materie versteht, kann auch keine realistischen, erfüllbaren Forderungen stellen. Denn gerichtlich käme immer viel weniger raus, als die sich vorstellen. Ich halte den Beauftragten für einen vollkommen realitätsfremden Spinner. Dieser Fall erscheint mir aussichtslos. Was mich aber stört, ist die Tatsache, dass ein Nachbar in meinem direkten Wohnumfeld so einen ‚Hirni‘ in meine Privatsphäre einschleust, damit der meine Familie aufs Übelste bedrängt. Nachstellung ist seit 2007 ein Straftatbestand. Das darf er nicht, da kann es gar keinen Zweifel geben.

Frage: Aber nun war dieser Kaufvertrag da und auch diese Pfändung. Wie ist das ausgegangen? Dieser Kaufvertrag…

Antwort: Wie das Hornberger Schießen. Der Kaufvertrag musste rückabgewickelt werden. Ich denke, sie haben zwischenzeitlich verstanden, dass sie derartiges nicht machen können. Es war grottenschlecht eingefädelt und nutzlos, überflüssig wie ein Kropf, dieser Kaufvertrag. Da waren ausgesprochene Laien am Werk. Allerdings gehört es zu deren Portfolio, solche Fehler niemals einzusehen und noch Jahre später zu behaupten, da  sei alles mit rechten Dingen zugegangen. Ist es eben nicht, daran wird das Gerede nichts ändern.

Frage: Waren damit auch Gerichte befasst?

Antwort: Mehrere sogar. Ein Richter beim Landgericht stellte so eine Aussage in den Raum, er verstünde das eigentlich nicht, welchen Sinn das machen würde, wenn dieser Herr So-und-so jetzt da in dieser WEG auch noch Wohnungseigentümer werden wolle? Die beantworteten dem Richter diese Frage nicht. Gute Fragen sind eben schwierig zu beantworten. Fremdschämen, das war mein Gefühl in diesem Moment. Ich habe mich stellvertretend für diese Leute geschämt.

Frage: Gab es irgendwann einmal den Gedanken, die Wohnungen dort zu verkaufen? Ausgezogen waren die ja 2003, soweit ich recht erinnere…

Antwort: Diese Überlegung gab es auf beiden Seiten. Die haben letztes Jahr den Verkauf versucht. Sie scheiterten daran, dass sie zu hohe Kaufpreisvorstellungen hatten. Uns wurde von ihrem Makler angedeutet, ein erfolgreicher Verkauf bedeute das Ende der Zwistigkeiten. Man bot uns Teamwork an. Alle Abrechnungen sollten schnell genehmigt werden, es sollte eine ‚positive Verkaufssituation‘ entstehen….für die Protokolle, die die Erwerber lesen müssten…

Frage: Um Käufer zu täuschen, womit man es hier zu tun habe?

Antwort: Um den Verkauf zu fördern. Die Idee fand ich gut. Sie scheiterte aber erneut an der mangelnden Kompromissbereitschaft von denen und den Kaufpreisen, die Menschen bereit waren, für diese Wohnungen zu bezahlen.

Frage: War diese ‚persona non grata‚ noch da?

Antwort: Die war zunächst nur immer in den Gerichtsprozessen als ‚interessierte Öffentlichkeit‘ anwesend. Da kannst du nichts machen, das gehört auch zu dieser Fairnessmacke der Justiz. Die Öffentlichkeit zuzulassen, auch wenn sie da nichts zu suchen hätte, sich lediglich stalkingartig betätigt, um psychologischen Druck auszuüben. Der saß immer da und griente doof rum. Ich hab ihn einfach ignoriert. Allerdings bestand ich drauf, ihn im Sitzungsprotokoll schriftlich aufzuführen. Der Dummkopf hatte seine Freude daran, als vermeintlicher Kaufanwärter zur Kunstfigur des Prozessbeteiligten zu mutieren. Sie verschwiegen den Gerichten, dass der Kaufvertrag längst rückabgewickelt war. Wieder so Scheinwelten, Scheingefechte, Lügen…

Frage: Wann wurde die Sache nach ihrer Meinung zu Stalking?

Antwort: Nach unserem Sommerurlaub dieses Jahr.  Vor unserem Urlaub zog plötzlich der Sohn weg und machte das Dachgeschossbüro, indem er gewohnt hatte, frei. Wir machten da noch eine Eigentümerversammlung. Ich sagte denen deutlich, sie sollten nicht auf die Idee kommen, unseren gemeinsamen Freund ’non grata‘ da einzuquartieren.

Frage: Dann haben sie das doch selbst provoziert, wenn man nachdenkt, oder?

Antwort: Wieso provoziert? Ich hab es ihnen auch nochmal schriftlich gegeben. Wenn sie gegen die guten Sitten verstießen, dann sollte die Aktenlage jedenfalls klar sein. Während unseres Urlaubs trat er das erste Mal provokativ  auf. Zunächst musste er noch für 10 Tage ins Gefängnis, eine Ordnungsstrafe absitzen.

Frage: Wieso das?

Antwort: Das möchte ich in diesem Zusammenhang nicht sagen, nur so viel: es hat was mit der WEG zu tun, in der er selbst wohnt. Veranlasst haben wir diese Ordnungsstrafe.

Frage: Ach so, also Rache?

Antwort: Ja, Rache. Er kommt aus der Haft, bedankt sich für den schönen Urlaub hinter schwedischen Gardinen und schreibt uns gleich in mehreren Schreiben, er hätte jetzt die permanente Schlüsselgewalt zu unserem Wohnhaus. Wobei das Wort Gewalt da ja eine ganz neue Bedeutung bekommt.

Frage: Wir sind jetzt also genau am Anbeginn dessen angelangt, was sie als Stalking auffassen und wo eine Art häuslicher Gewalt beginnt? Das würden wir gern genauer erfahren…

(Ende Teil 2)

***

In Teil 3/3 schildert der Interviewte den genauen Ablauf der stalkingartigen, häuslichen Gewalt während der nächsten Wochen. Zum besseren Gesamtverständnis lies auch die Teile 1 und 2 der aus insgesamt 3 Teilen bestehenden Interviewniederschriften.

(Bislang erschienen)
Teil 1 – …über die Vorgeschichte dessen (VÖ: 02.10.09)
Teil 2 – …vom Mobbing zum Stalking (VÖ: 04.10.09)
Teil 3 – noch nicht (under construction)
(Bislang erschienen)

Weiterführende Links

Liste der wichtigen Künstler in Berlin, Buchstabe A

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