Das LKA ruft an: Graffity-Sprayer wurden gefasst…

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In Berlin-Spandau, im Kiez am Falkenseer Platz, sind die Sprayer gern unterwegs. In der Bismarckstr. und der Achenbachstr. besprayen sie die Häuser gern mit Tags. Regelmäßig muss eine ordentlich arbeitende Verwalterin die Tags entfernen lassen.

Im Graffity-Jargon ist ein Tag:

Zitat Tag [tæg] (engl. tag ‚Markierung‘, ‚Etikett‘, ‚Schild‘)

Signaturkürzel, welches das Pseudonym eines Writers darstellt. Gilt als die Urform des sich daraus entwickelten Piece. Häufig als „Unterschrift“ unter gesprühten Bildern zu finden, gilt aber auch in der jugendlichen Gang-Kultur als territoriale Markierung. Zum Anbringen der Tags werden neben der Sprühdose oft auch wasserfeste Stifte benutzt. Tags können allerdings auch genauso gut mit Malerrollen oder anderen Utensilien angebracht werden. Auch das Einritzen des Pseudonyms, was der Urform von Graffiti entspricht, ist üblich (siehe Scratching). Vorrangiges Ziel ist es, einen guten und innovativen Style zu haben, sekundäres Ziel, in einer Stadt, einem Bezirk oder einer Gegend, möglichst präsent zu sein. Dadurch entsteht eine Art von Wettkampfkultur.“ (Quelle: wikipedia, Stichwort Graffity-Jargon)

Heute Morgen ruft das Landeskriminalamt -kurz LKA- an und teilt telefonisch mit: Am 27.06. des Jahres sind drei Täter festgenommen worden, die derartige Graffitys dort ständig angebracht hatten.

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Gute Erfahrung hat die Verwalterin übrigens im Zusammenhang mit Graffitys mit der Fa. Ungenannt. Deren Geschäftsführer Ungenannt erklärte seine Arbeitsweise auch schon oft im Fernsehen. Mit einem Transporter als fahrende Farbwerkstatt bewaffnet, scannt Draber dabei die ‚gebrauchten Farbtöne‘ nachverwitterter Fassaden in einen Laptop ein. Sodann wird ein rundlaufendes Farbmisch-Maschinchen hinten im Transporter angeworfen und die Farbtöne werden vor Ort nachgemischt. So entsteht eine Reserve an ‚verwitterter Farbe‘ im vorhandenen Ton. Das Graffito wird überstrichen und ‚fertig ist die Laube‘. Hinterher sieht der Betrachter den Farbunterschied zwischen neu und alt nicht mehr und das Graffito ist ‚wech‘. Wir sind für das Landeskriminalamt ‚die Geschädigten‘, richtig ist: die Wohnungseigentümer, die wir verwalten, wurden geschädigt. Aber so ist das bei WEG-Verwaltung: Der Geschädigte hat ein ‚Organ‘, das an Stelle der WEG selbst als Geschädigter geführt wird. Doch genug von derartigen Spitzfindigkeiten. Das wichtige ist: Die Täter sind gefasst und dürfen nun mit hohen Strafen rechnen. Die WEG wird sich neben den strafrechtlichen auch zivilrechtliche Gesichtspunkte, wie Schadenersatz überlegen. Ob dieser tatsächlich auch als Geldleistung an die WEG zurückfließt, steht dabei auf einem anderen Blatt. Doch der Tag hat gut begonnen, und dieser ‚Tag‘ wird deutsch ausgesprochen, während ‚die Tags‘ eine amerikanisch-sprachliche Variante sind und etwas ganz anderes ausdrücken.

Einerseits, andererseits

Einerseits haben Verwalter oftmals die Einstellung, Strafanzeigen wg. Sachbeschädigung in Sachen Graffity sind ein aussichtsloses Unterfangen. Sie werden erfahrungsgemäß eingestellt. Gleichwohl sagen die Kriminologen immer, Sprayer könne man an ihren Tags erkennen, jeder habe eine spezielle Handschrift. Das ist nach unserer Erfahrung jedoch ’stolzes Gockeltum‘, die Aufklärungsquote ist nicht hoch.

Andererseits beweist nun gerade dieser heutige Fall, dass es sich doch lohnt, Graffity-Sprayer konsequent anzuzeigen. Und gleichwohl fragen Verwalter bei ihrer Mandantschaft wenigstens einmal absichtsvoll nach, wie mit frischen Graffitos umgegangen werden soll? Konsequent weg machen oder auf der Wand lassen? Wir sind für die erste Variante: Jedes Graffito muss sofort beseitigt werden, denn es stellt eine Einladung an weitere Sprayer dar. Der frühere New Yorker Bürgermeister hat für seine neu von ihm verfolgte Politik weltweit Beachtung erfahren, die inzwischen als ‚zero tolerance‘ viele Nachahmer gefunden hat. Null Toleranz gegen Rechtsbeugung und Straftaten im öffentlichen Raum hat schließlich einen Moloch wie New York in einem erheblichen Ausmaße sicherer gemacht.
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