3221/19: Positionen: Schnatterinchen ist ein arschge***es Suppenhuhn und Rechtspflegerin in Notariatsaktenverwaltungsdingen und Römpömpöm

Überhaupt: Dieses blasierte: „Ich bin nicht für die Technik beim Amtsgericht zuständig.“ Da lachen sie ja, die Hühner. – Und was fällt dem Amtsgericht überhaupt ein, Menschen so zu behandeln? Ein Stimmungsreport.

Schnatterinchen ist Rechtspflegerin beim Amtsgericht Schöneberg und bearbeitet Anfrage zum Thema Notaraktenverwaltung. Notare gehen in den Ruhestand und dann wachsen ihre Aktenbestände hinüber zum  Amtsgericht, wo sie verwahrt werden. Bzw. verwahrlosen.

Einer, ein Mitarbeiter, sagte mir im Telefonat neulich rechthaberisch und hielt das für eine fintenreiche Finesse seinerseits: „Ich weiß ja nicht, was Sie machen würden, wenn Sie 2.000 Akten zu verwalten hätten?“ – „Oh, das kann ich Ihnen sagen, die würde ich erst mal digitalisieren lassen und dann wäre es ein Ende mit der fruchtfleischlosen Banane vom Suchen.“ – Woraufhin er wie eine Maschinenpistole Attacke rief und einen Gegenangriff anhob:

„Ich bin ja hier nicht für Fragen zuständig, wie die Digitalisierung des Aktenbestandes zu machen ist.“

Genau, dann halts Maul (nur gedacht).

Da ist der Finger direkt in der Wunde:

Freche Thesen aufstellen, die einfach nur die Zeit verschwenden (des Anrufers), blasiert sein, von oben herab. Und wenn dann Antwort dräut, auf den mangelnden Einfluss hinweisen und sich  davonstehlen aus der Verantwortung. Nie verantwortlich sein, auch nicht für das, was man daher redet.

Die Zustandsbeschreibung im öffentlichen Dienst ist katastrophal. Daran trägt die Politik die Hauptschuld. Sie kann keinen Flughafen. Sie kann keine Verwaltung. Sie kann kein Kraftverkehrsamt. Sie kann keine Baustellen. Sie kann keinen öffentlichen Personennahverkehr als Ersatz für den totalen Verkehrskollaps. All das kann Berlin derzeit nicht. Grenzenlos überfordert, so wird es nicht mehr lange weiter gehen.

 

Irgendwann bricht alles zusammen. Überall knirscht es. Es läuft gar nichts mehr. Und was laufen könnte, ist kompliziert. So wie Notariatsangelegenheiten. Seit mehr als vier Wochen.

Dabei sind die Verbeamteten noch die Sorglosen, einkommenstechnisch, Gehalt kommt und nennt sich Bezüge. Besoldung für den Leidensdienst im maroden Unternehmen Berlin: Wenn sie, die Sorglosen, nichts gebacken kriegen, zahlt die Zeche die andere Hälfte der Gesellschaft, das sind all jene, die an diesem Schweinetrog der Vollversorgung nicht partizipieren, sondern ihn finanzieren müssen.

Schnatterinchen ist auch so eine. Sie plappert gern schrill und hat recht, das bringt ihr Beruf so mit sich. Ansonsten hat sie 500 Vorgänge derzeit und schafft es nicht, sie zeitadäquat abzuarbeiten. Schuld ist ihr Dienstherr, aber nicht der Anrufer, der Bürger, der Bittsteller, der flehentliche Petent.

Wenigstens weiß sie sofort, wen sie nicht zurückgerufen hat. Mich. Um dann Formfehler von Vollidioten zu rügen, die ihr Anträge schicken, die sie möglichst nicht bearbeiten möchte: Weil es so viele sind, weil da noch Fragen offen sind und weil Menschen, die sich an sie richten, einfach unklare Angaben machen. Wie die Angaben zum Gesellschaftsvertrag aus 1993. Sie blättert schon mal ergebnislos in den Aktenstücken, aber ihr Ziel ist nicht die Erledigung des Antrags der GmbH auf Briefbogen. Ihr Ziel ist, das Haar in der Suppe zu finden, das es unmöglich macht, die Anfrage zu beantworten.

Dass sie den nicht finden kann, liegt an der GmbH-Gründung in Frankfurt/Oder im Jahr 1993. 1998 ist die Firma umbenannt worden. Und die Anfrage lautet: „Schicken Sie uns bitte eine beglaubigte Abschrift des Gesellschaftsvertrags dieser Firma.“ (Der sich aus mehreren Jahrgängen zusammensetzt). Die Histologie ist gar nicht so schwer.

Nach vier Wochen fällt der Frau nun auf ernstliches Nachfragen ein, der Antrag sei nicht von der Geschäftsführung autorisiert. Das könne ernste datenschutzrechtliche Konsequenzen haben.

Man möchte das Schnattern ihrerseits sofort gern unterbinden, möchte Gewalt ausüben gegen Suppenhühnchen und die ganz langsam schlammgaren. Irgendwas mit Gewalt.

Doch das ist verboten und gehört sich genau genommen nicht.

Es sind Gewaltfantasien an einer Stelle, an der sich deutlich zeigt: Das System der Berliner Verwaltung ist durch und durch verkommen und leistungsfremd, es ist räudig, dort herrscht ein nicht zu knapper Kasernenhofton dem Bürger gegenüber und der bekommt nicht, was ihm zusteht.

Schnatterinchen hat so nen großen Fisch gefangen: Kannste glauben.

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