3041/15: Fotowelt: Ein Museumsbesuch und die unabsehbaren Folgen für das allgemeine Empfinden von Hochkultur

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Es ist verwirrend: Ein Problem ist, dass wir nichts mehr wissen. Ein anderes: Dass wir nichts mehr nicht wissen. Wir schlagen kurz nach, was wir nicht wissen. Und glauben, Antwort parat zu halten. Online. Doch das ist nur eine Oberfläche, auf der kein Tiefgang blüht: Auf einige der drängendsten Fragen haben wir trotz alledem keine vernünftige Antwort. Zum Beispiel zum Thema ‚Information overflow‘, zu Ablenkung und Denkdiffusion.

Der Museumsbesuch findet bildungsbeflissen statt. Ein jeder dieser Schüler schlage soeben nach im mobilen Wikipedia. Dort stehen Antworten auf Häufig gestellte Fragen, FAQs. In Wirklichkeit war diese Geschichte vollkommen anders, denn das ist nur die Oberfläche. Ertappt: Dass die Schülerinnen und Schüler sich für den Museumsbesuch an sich gar nicht so sehr interessiert haben, ist wahrscheinlich. Smart ist das nicht. Generation Smartphone!

Gerhard Haase Hindenburg, Publizist, Berlin fragt sich: „Sie tragen nicht nur alle dieselbe Art von Hose – sie sind auch im Kopf uniformiert. Kann mir jemand sagen, worüber man sich mit diesen Mädchen (und Jungens) mal wird unterhalten können, wenn erst mal das verflogene schöne Antlitz nicht mehr vom Inhalt eines Gesprächs ablenkt?

Die Laudatio zum Foto des Tages:

Hier wird ein Zustand heimlich, still und leise notiert, festgehalten, den wir längst erarbeitet haben. Wir haben keine vernünftigen Regeln gesetzt, Grenzen zwischen unbegrenzter Beliebigkeit und Vernunftnutzung.

Das Foto atmet Ehrlichkeit aus, und es macht ganz klar, wo wir heute stehen. Wir gehen zu Plätzen hin, an denen uns etwas Interessantes vermittelt werden könnte. Ein Museum, jede Menge echte, gelebte Geschichte. Die Besucher aber schauen weg und suchen Zerstreuung, Ablenkung.

Ein echter Hingucker, das Foto, das zum Nachdenken einlädt.

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