Kellerfenster mit Mäusegitter in Berlin-Kreuzberg

3010/15: Positionen: Vom Brüstungsgitter instandzuhalten #Metallbaunews

Positionen

Kellerfenster mit Mäusegitter in Berlin-Kreuzberg

Kellerfenster mit Mäusegitter in Berlin-Kreuzberg

Leider ist es gang und gäbe. Einmal beauftragen, dreimal mahnen. Sonst läuft nüscht.

Handwerker nerven (häufig). Von Ausnahmen abgesehen.

Einzelkämpfer-Kleinbetriebe, können sich nicht organisieren, haben die Sachen nicht im Griff, die sie tun. Sind eigentlich nette Leute. Vielleicht liegt´s an den Kaltgetränken am Abend. Jeden Abend. Man weiß es nicht.

Das Haus steht in Berlin-Schöneberg. Die Eigentümer haben beschlossen, im Vorderhaus an der Straßenfassade die acht Balkone anzusehen, die Brüstungsgitter (Blumenkästen) haben. Diejenigen, die reparaturbedürftig sind, sollen repariert werden. Diejenigen, die erneuerungsbedürftig sind, sollen erneuert werden. Diejenigen, die in Ordnung sind, können so bleiben. Eventuell sind ein paar Vorsorglichkeitsmaßnahmen zu erwägen: Anschleifen, entrosten, wo erforderlich und Metallschutzanstrich: Das wäre ja gar nicht so doof.

Metallsiebe, Metallkörbchen

Metallsiebe, Metallkörbchen

Hausverwaltungen sollen so arbeiten, wie es „vernünftig gebildete und unvoreingenommene Hauseigentümer“ selbst machen würden. Gebote wie die wirtschaftliche Vernunft, der Erhalt des Bestehenden und die Abwägung, wo Investment erforderlich ist, sind Kriterien.

Es entspricht den Geboten der wirtschaftlichen Vernünftigkeit, nur solche Gitter zu erneuern, deren Erneuerungsbedürftigkeit unaufschiebbar ist. Bzw. deren Instandsetzung im Rahmen einer Reparatur unwirtschaftlich wäre.

Vom Schreibtisch aus lassen sich diese Dinge nicht lösen. Man muss hin und sich die Sache anschauen, Stück für Stück. Für einen Kostenvoranschlag, was getan werden muss, muss man ermitteln. Es ist nur fair und auch geboten, in einem solchen Fall die Vorermittlungen tatsächlich kostenpflichtig durchzuführen: Der Handwerker muss für diese Fleißarbeit Zeit aufwenden. Abrechnung nach Zeitaufwand, ein grundfaires Anliegen. Doch daraus wird nichts. Der Auftrag ist klar formuliert:

Auftrag zur Vorermittlung des tatsächlichen Arbeitsbedarf:
Anschauen sämtlicher Brüstungsgitter (gegen Zeitaufwand: Der Rückfluss soll hinterher entweder ein ad hoc-Reparaturvorgang „auf Zuruf“ im  guten Kontakt mit mir sein oder (bei Bedarf) die komplette Entfernung und Neuanbringung entsprechender Brüstungsgitter. Die bedarfsgerechte Befassung wird vom Auftragnehmer mit uns abgestimmt, das kann auch ein Kostenvoranschlag sein. Dazu sind angehängt: Tiefenrecherchen meinerseits als Arbeitserleichterung (Anlage). Hilfreich bei Bedarf: Die Hauskommissare der Hauswartsfirma (dort hauptsächlich Herr Reinhardt)

Der ganze Auftrag scheitert.

Dabei war alles geschickt eingefädelt: Ich habe den Metallbauer vorher angerufen, ihm genau gesagt, wie der Auftrag abzuwickeln ist. Dann den Auftrag geschickt. Und ein Versprechen erfüllt: Aktenauszüge (Ausschnitte) der Straßenfassade aus den Bauplänen vom Haus, ein Belegungsplan „Wer wohnt wo, wie heißt wer“, Lage der Wohnung, Benennung der Wohnungseigentümer undsofort.

Alles vergebliche Liebesmühe.

Zwei-, dreimal dran erinnert, nichts und dann ein Angebot jetzt. Endlich.

Austausch von acht Brüstungsgittern pauschal 6.000,- € (ohne weitere Informationen)

Der Laienjurist in mir meldet hier eine Gehörsrüge an. Das war nicht mein Auftrag.

„Ich bin nicht rein gekommen,“ sagt der Metallbauer auf Anruf von mir. „War keiner da,“ nur eine Frau, „wie heißt sie noch? Habe ich vergessen.“ Aha.

Ich erinnere ihn an den Wortlaut meines Auftrags. „Na gut, wenn Sie das so wollen jetzt,“ sagt er, und ich „Nein, nicht jetzt, sondern vor zwei Monaten.“ „Na gut, dann mach ich jetzt einen Aushang da,“ sagt er und „geh da nächsten Montag hin.“ Und ich: „Nein, machen Sie jetzt den Aushang und gehen Sie eine Woche später am Montag hin,“ sage ich und „die Leute haben auch was anderes zu tun, müssen arbeiten.“ Und er so: „Na ja, gut dann, okay..“ und überhaupt.

Grundmieses Gefühl. So was von unkoordiniert.

Bitte selbst abäppeln!

Bitte selbst abäppeln!

Schneegida ist, wenn wir uns den ständigen Schneefall nicht mehr gefallen lassen möchten. Und wenn im Bereich der sozialen Netzwerke all diejenigen uns mit Kommentaren und Postings erklären, dass es jetzt geschneit hat und die Anderen, dass es noch nicht geschneit hätte. Dass es so schön ist, wenn es mal wieder schneit, bzw. unschön, dass es schon wieder so hanebüchen schnitt. Die Forderung: Wir sind der Schnee!

So was von „Veräpplung“, Pferdebesitzer werden in der Reithalle aufgefordert abzuäppeln. Das bedeutet sauber machen, Kothaufen der Pferde beseitigen. So liegt hier Sache beim Metallbaubetrieb doch recht ähnlich. Bitte abäppeln.

Es war doch ein ganz klarer Auftrag.

„Das war alles rott“, sagt der Metallbauer im Telefonat. Doch das befriedigt uns nicht. Bei wem genau war er auf dem Balkon und hat sich die Gitter angesehen? Warum sind die Befunde nicht in Listenform aufgelistet und damit nachvollziehbar? Ich habe nicht gehört, dass sich der Metallbauer irgendwo angemeldet hat? – Ja, das stimmt. Er war gerade dort in der Gegend. Eine Frau war da, die anderen nicht. „Ich habe ja auch keine Telefonnummern.“ – Es wird klar: Der Fehler liegt ausschließlich beim Auftraggeber: Fing dieser denn schon an mit der Auswahl des falschen Metallbaubetriebs!

Einmal darf jeder „Scheiße bauen“, doch dann ist Schluss mit lustig. Der Chefkoordinator der Pegida in Dresden, sagt dessen Stellvertreterin Oertel bei Günter Jauch, habe Dinge auf dem Kerbholz so wie jeder, der mal Mist gebaut hat. „Jeder hat eine zweite Chance verdient,“ hat sie gesagt, bei Günter Jauch. Das gilt jetzt auch für den Metallbaubetrieb, der den Auftrag endlich abarbeiten muss.

Auch der andere Auftrag an den Metallbauer: „Melde Dich bei Herrn Hintze, dann fahre nach Absprache dorthin und mach das Metalltor zum Hof leiser, nimm Gummis mit, die die Schließgeräusche abpuffern und unterbinden, und zeige die Arbeit hinterher Herrn Hintze, der die Leistung dann abzeichnet, ist bei ihm angekommen. Es wird was anderes draus. Im Nebensatz berichtet er, er sei nun sowieso nachher dort in der Gegend und dann fahre er gleich mal ran. Auf Nachfrage: „Hast du dich verabredet?“, sagt er, „ich hab angerufen, da wird nur angesagt, er sei nicht erreichbar.“ Man kann keine Nachricht hinterlassen. „Schick ihm doch auf sein Handy eine SMS, denn wenn Du keine Nachricht hinterlässt, wird er Dich auch nicht zurückrufen, denn er kennt ja Deine Handynummer nicht.“, sagt er: „Och, ach ja“ und „Uff“. Na siehste, communication error, Auswege aus der täglichen Not und geschickte technische Gimmicks, wie man einen Kunden erreicht. Dass ich ihm das erklären muss? Uff.

Weder Pegida-Organisationstalente noch Metallbaubetriebe haben eine dritte Chance verdient. Wenn einer von beiden sich noch einmal in zu beanstandender Art und Weise fehlverhalten oder künftig ein Fehlverhalten zu rügen ist, dann ist es aus: Mit der Geschäftsverbindung zum Metallbaubetrieb. Aber auch mit der Pegida in Deutschland. Denn eins ist doch klar: Weder von dem einen noch von den Anderen, dort in Dresden, die da sagen, sie seien das Volk, war etwas vernünftiges zu hören.

Oder hat jemand etwas vernünftiges gehört? Ich nicht.

 

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