1993/14: Positionen: Er ist ein Vorbild, wie er im Buche steht: Kim Jong Un läßt Frisuren neu festlegen!

Positionen

Helmut.Kohl

Nach Aussagen eines ehemals in Nordkorea lebenden Chinesen werde die Frisur auch als „chinesischer Schmuggler-Haarschnitt“ bezeichnet, berichtet unter anderem die BBC unter Berufung auf den Radiosenders „Radio Free Asia“. (Fokus)

Helmut staunt beim Zeitung lesen. Wir aber auch: Oder hat in dieser Nachricht „DER POSTILLON“ herummanipuliert? Man kann heutzutage ja auch Nachrichtenmagazinen nicht trauen. Jeder schreibt von jedem ab und am Ende? Alle zum Friseur…

Damit hatte aber auch Helmut Kohl wirklich nicht gerechnet. Das Haupthaar ist im hohen Alter recht schütter geworden. Früher, ja früher, denkt er, da wäre das….

Und heute? Ein ganz neuer Gesichtspunkt, den man sich nochmal bewusst vergegenwärtigen muss: Die Koreaner tragen keine Glatzen. Ganz egal, aus welchem Grund. Und sei es aus Staatsräson.

Gut, das wussten wir. Denn auch die Trauer um den Vater des jetzigen Diktators war groß und nicht gespielt. Ich hab es vor einigen Tagen in anderem Zusammenhang schon mal bedauert, es ging um Ché Guevara: Früher, da hatten wir mal einen richtigen Standpunkt. Und heute? Banal ist die Welt geworden.

Kim.Jong.Un

So weit ist der Sachverhalt allerdings auch vom Alt-Bundeskanzler „der Einheit“ nicht entfernt. Denn immerhin macht Kim Jong Un nun wenigstens frisurentechnisch klar, was Helmut Kohl sich immer wünschte: Ein Volk, ganz wie aus einem Zuckerguss. Wenn auch die „Mauern in den Herzen“ noch überwunden werden müssten, so wären doch die Frisuren schon mal gleich.

Jetzt allerdings kommt Mode ins Spiel. Zeitgeist auch und geschmäcklerische Finesse. Der Herr Diktator lässt die Frisuren festlegen, wie übereinstimmend einige dekadente, westliche Medien berichten.

Womit sie sich in einen Viralkrieg mit Nordkorea begeben. Die Ärzte, ursprungs eine Berliner Spaß-Punkband, sangen über die Ureinwohner Amerikas, sinngemäß: „Du kannst gehen, aber deine Kopfhaut bleibt hier.“  So ähnlich lässt nun Kim Jong Un seinen Bewohnern das Gehen als Möglichkeit. Z.B. „zur Arbeit gehen“. Allerdings: Auffrisiert.

Wenn sie ihr Individuelles beim Friseur zurücklassen, dürfen Nordkoreaner machen, was sie möchten: Arbeiten zum Beispiel. Oder arbeiten.

Es ist eine weitere Kulturrevolution im asiatischen Raum im Gange, Geschichtskenner wissen: Mao Tse Tung war der letzte Revolutionär, nach Schätzungen von Kennern hat er bis zu 70 Millionen Menschen auf dem Gewissen. Die erste Kultur-Revolution inszenierte er. Unbekannt blieb: Wie viele Haarschnitte hat Mao wirklich auf dem Gewissen? Es sind zahllose, ganz ohne Frage.

Erste Zeitungsredaktionen bereiten große Nachrufe vor: Auf Bubi, Afro, Dutt und Hochsteck wird hinter vorgehaltenem Friseurumhang mit leisen Andeutungen kondoliert. Farewell Miniplay!

Anstatt froh zu sein, dass nun „Kraut & Rüben“ bei den „Trendfrisuren“ in Deutschland bald ein Ende haben, beklagen sich einige Deutsche bereits über die Warnungen aus Korea und fürchten Gleichbehandlung in Deutschland. Bei der Friseurinnung ist nichts dergleichen bekannt.

Nein, die Frisur wird festgelegt, befreit wird man von der „Pflicht zur Frisur“  nur aus unabwendbaren Gründen des persönlichen Schicksals. Wer zum Friseur möchte und etwas andere Haarmodellierungen anfrisieren lassen will, muss zum FA, zum Frisurenamt. Über grundsätzliche Fragen urteilt jedoch weiterhin das Bundesaufsichtsamt für das Haarschneidewesen. Anders als die von Angela Merkel getragene Frisur, eine leichte Fönwelle mit ansprechendem Haupthaar, Schnitt, Haarfarbe, Fassong, wird alles werden. All das ist künftig nur „auf Wartemarke“ erhältlich zu festen amtlichen Sprechstunden beim Bürgeramt: Der Abweichling braucht künftig einen FBS, ein amtliches Dokument, das wir noch als „WBS“ kennen, Wohnberechtigungsschein.

Und dreimal darfst du raten, was diese Abkürzung nun heißt. Siehste?

Ist einfach.

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