1977/13: Positionen: Emails sind tot. Über kurz oder lang braucht kein Mensch Emails mehr…

Internet & Email

Internet und Email

Internet und Email

Wir haben uns allein auf dieser Website redlich abgemüht, der Menschheit zu erklären, wie man auf eine gute Art und Weise Emails schreibt. Fazit nach vielen Jahren: Es war zwecklos. Noch immer beherrschen viele Leute dass Emailen nicht. Weil sie sich in Wahrheit selbst nicht einmal ansatzweise beherrschen (können). Emailen ist wie Parapsychologie: Es legt die Macken der Menschen offen und breitet sie vor den Betroffenen aus, den Lesern solcher Nachrichten.

Das Jahr 1977 liegt schon etwas zurück und war in einer undefinierbaren Zeit begriffen. Die wilden Sechziger waren vorbei, auch Glamrock war tot. So was wie Bachmann Turner Overdrive war „in“: You ain´t seen nothing yet. – Na ja.

2014 ist schon ein etwas vorgerücktes, älteres Jahr, wenn man schon so lange lebt, als das man weiß: Wir hatten eine Vergangenheit, da gab es noch nicht einmal Internet. So in der Art von „Isch habbe gar keine Auto“.  1997/8 fing ich selbst an, das Internet zu nutzen. Als erstes richtete ich mir eine Domain ein, ließ in html eine Website für teures Geld bauen und verschaffte mir gleich als erstes die Möglichkeit, via Email zu kommunizieren. Ich gewann das emailen lieb und suchte nach Möglichkeiten, das Faxgerät abzuschaffen.

Deutsche.lesen.schlecht

Eine der größten Emaillügen dieses Jahrhunderts ist der vermeintliche Fakt, Emails seien bequem und von jedem nach eigener Facon problemlos zu nutzen. In Wahrheit ist es umgekehrt: Jeder meint, seinen Senf absondern zu müssen. Im Grunde haben alle keine Zeit mehr. Getrieben vom eigenen Alltag setzen sich übernächtigte Zombies zu später Abendzeit noch vor den Rechner und verfassen, was sie für wesentlich halten. Am nächsten Morgen rennen Menschen in ihre Büros, lesen den Mist und müssen darauf reagieren. Emails sind wie der Versuch einer Fernsehfernbedienung: Man steuert mit Emails Menschen und treibt sie an, sich in puncto Zuverlässigkeit und Reaktionsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Das funktioniert genau so lange, bis es soweit ist: Bis der totale Kollaps stattfindet.

2013 ist das endlich gelungen, das Faxgerät abzuschaffen.  Und richtig: Niemand beschwert sich noch.

Seit letztem Jahr sagen wir aufgrund von technischen Problemen der Telekom, die mit diesem Dinosauriermedium auf der Basis einer zu neuen Softwareplattform, die dinoartige Sauriopoden wie Telefax nur fehleranfällig benutzt: Wir haben Fax abgeschafft.

Dieser Tage beschäftigt uns der Diskurs mit der Idee, was als nächstes wohl kommen könnte? Denn irgendwie: Emails nerven.

Was ich zum Thema Emails inzwischen immer wieder höre, manchmal nur verschlüsselt durch Blumen, sind Wehklagen ganz allgemeiner Verzweiflung:

* Wer soll das alles lesen.
* Ich weiß nicht, was ich tun sollte. Das stand da nicht.
* „Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber….

Die BZ Berlin meldet in ihrer Onlineausgabe der Zeitung mit den gut lesbaren, großen Buchstaben, Deutschland liegt im internationalen Vergleich von „Lesekompetenz“ nur auf Platz 16. Der Teaser aus dem Artikel ist oben abgebildet, der Artikel ist hier für Lesewillige verlinkt….

Betrifft: Emails

Sister.Ista

Alberner Taggedanke zu Sabrina Setlur und ‚Schwester, Schwester‘: ‚Sister ISTA, für mich bist Du wie Sahnetorte.
Ich könnt‘ Dich nicht probieren. Ja, klar
Sister IStA, ich folge dir nicht an alle Orte,
aus Angst, dass Du mich massakrierst. Ja, klar – OK, anderes Thema.

Richtig ist

– Wir schreiben alle zu viel Emails.
– Manche kürzer, manche länger.

Wie viel gut ist? Keine Ahnung. Mich nerven sie schon lange.

Folgen:

– Emails werden sich irgendwann überleben.
– Wie genau, weiß ich noch nicht. Ich arbeite daran.

Ich sondiere eine Möglichkeit, Emails abzuschaffen in Administrationsangelegenheiten und stattdessen Pinnwände einzurichten. Man kann sich einloggen, mit Benutzername und Passwort, etwas aufs Board schreiben, da steht es übersichtlich und bleibt dort, bis es abgearbeitet ist. Ich habe den Status, es als erledigt „zu brandmarken“.

Eine wichtige Entscheidung steht offenbar kurz bevor:
– Schicke keine einzige Email eines Dritten, auch nicht redigiert, an einen Vierten weiter und trage ihm auf, sich damit auszueinander zu setzen. Denn lesen lässt Deutungshoheiten zu, und damit Mistverständnis-Möglichkeiten.

Fakt ist: So wie bisher geht es definitiv nicht weiter.

Habt Ihr Ideen oder von neueren Vorschlägen gehört, zum Thema? Eventuell in den Kommentaren.

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