Vanitasbild im Geigenbaumuseum Mittenwald

1941/14: Positionen: Zur Hausordnung, italienischen Teufelsgeigerinnen, der Zwiebelschalentheorie und den besonderen Verhältnissen

Positionen

Vanitasbild im Geigenbaumuseum Mittenwald

Vanitasbild im Geigenbaumuseum Mittenwald

Im Geigenbaumuseum Mittenwald hängt der Tod als Vanitasbild. Schon als David Garrett ein kleines Kind war, wollte musste er Geige üben. Jeden Tag. Heute ist er ein „Weltschtar“. Und wer holt ihn da raus? Niemand. Zu spät. Ein Dschungel der Gefühle und Gedanken. Gegen Geld. Es geht um Geld, viel Geld.

Die Freundin der italienischen Supergeigerin ruft mich soeben an und fragt mich Löcher in den Bauch, und ob sie wohl die Wohnung am Kudamm, Seitenstraße, Wilma´s Dorf (Örtlichkeiten umbenannt) kaufen dürfte, die italienische Superfreundin? Na klar, warum nicht? – Was sie nicht weiß: Direkt nebenan wohnte lange Jahre Marian Gold, der Sänger von Alphaville. Forever young?

Roter Stern: #Flurbereinigung

Roter Stern: #Flurbereinigung

In einer Berlin-Halenseer Seitenstraße am Kudamm der Haussegen. Ob schief, ist unbekannt. – Ob „Violenza da Gambas„: Gewalt gegen Schalentiere, droht, nur weil die italienisch-spanischen Eltern gern essen oder nur „Viola da Gamba“ zu üben beabsichtigt ist? Der Anruf der Freundin der Supergeigerin ist „reinen Herzens“, in bester Absicht. Gerade nimmt das Telefonat jeden erdenklich guten Verlauf, mit Support und Hilfestellung. Ja, genau, als Hausverwaltung wollen wir solche (neuen) Eigentümer, die ein kulturelles Niveau mitbringen. Und „Meeresfrüchte“? Nicht Mettwurst.

Sie spielt Geige, und sonst jockelt sie in der Welt herum. Manchmal ist sie in Berlin, da will sie diese Wohnung kaufen. Sie übt zwei, drei Stunden pro Tag. Ob die Nachbarn…? –

Ich sag: „Ich bin Gotthal. Nicht Gott.“ Pause. Kicher. – Ich weiß nicht, ob eine Krise…?

Sind alles nette Menschen im Haus. Eins drunter ein Produktspezialist für modernes Studioequipment. Der hat „dreißig e-Gitarren“, ein Piercing und hört Dark Metal, aber hallo, oder wie das Zeug heißt, das er hört, weil es ihn betört wie nichts anderes.

Kann die Verwaltung Musiker anschwärzen? „Nö.  Wir sind zahnloser Tiger.“ Wer sich beschwert, muss sich an den Ruhestörer selbst wenden. Die Verwaltung darf nur unternehmen, wozu sie per Beschluss ermächtigt wird.

Einer gegen alle. Alle gegen einen. Krieg der Hausordnungen!

Ob eine neue Hausordnung beschlossen werden muss, bzw. sollte? Lieber nicht, sage ich schnell, Deutschland ist schon jetzt „überreguliert“. Ein weiterer Beschluss über eine neue Hausordnung, bringt nicht mehr. Es gibt schon Hausordnungen, alle unterschiedlich. Jeder Mieter hat eine andere. Blanker Unfug, noch eine weitere in die Welt zu setzen, die keiner kennt. #Alltagstelefonate

„Kunst kaufen ist gut für die Augen“: Was war zuerst da, Huhn oder Ei? Diese flache Frage berührt uns wie das Spiel ums Rotwein kaufen von Lo „Graf von Rotweinsdorf“ – italienisch: „Lo Contare villaggio del vino rosso“ (Bild oben, Website hier). „Ich habe neuen Rotwein für den Teppich gekauft“ wirkt wie eine Menuhin´sche Faustformel des Violinismus: Ob ich eine Wohnung zur Geige kaufe oder umgekehrt? Es kommt einzig und allein darauf an, wie herum ich es später allen anderen erkläre, mich also verkaufe….genug davon!

Ich selbst habe nicht genügend Ahnung vom Geigenspiel. Allerdings weisen meine mir zur Verfügung stehenden Kenntnisse auf folgendes hin.

– Wer ein Problem mit Nachbarn hat, weil er zu lange bzw. zu ausgiebig Geige spielt bzw. übt, kann leiser üben. In diesem Zusammenhang ist Vanessa Mae erwähnenswert. Sie spielt eine elektrische Violine. Oder der Berliner Ausnahmegeiger TThomthom Geigenschrey. Gut geschreyt, Löwe. Gut gebumfidelt.

Er ist der „Jimi Hendrix“ der eGeige, sein Name Programm: TThomthom Geigenschrey. Wir nehmen an: Er probt zuhause leiser und im Proberaum so laut als andere.

TThomthom Geigenschrey – Tribut to VU/Lou Reed – Metal Machine Music im Badehaus Szimpla/RAW Berlin 10.1.2014 at the TRIBUTE TO LOU REED – FESTIVAL

Zwiebelschalentheorie zur „Hausordnung“

Die Zwiebelschalentheorie zur „Hausordnung“ in Wohnungseigentümergemeinschaften sagt ganz einfach folgendes: Alle Versuche, den Verlauf der Welt hin zu einer besseren Welt zu beeinflussen, sind im Angesicht von regelungswütigen Hausordnungen nicht zu schaffen. Ganz einfach herunter gebrochen ist

– die WEG ein Konstrukt mit Unauflöslichkeitscharakter und wer sich nicht benimmt, fliegt erst nach außerordentlich viel, viel „Lametta“ raus. Wer sich bis dahin im Verhältnis der Wohnungseigentümer untereinander nicht an die Hausordnung hält, ist von jedem Wohnungseigentümer selbst gerichtlich mit allen Konsequenzen zu belangen. Oder mit weniger als den „schärfsten zur Verfügung stehenden“ Mitteln. Das Gericht entscheidet. Die verbreitete Vorstellung, der Verwalter sei hier Autorität und Amtsperson zugleich, ist irrig und rechtlich falsch.

Zwiebel- oder Wurstschale bzw. -pelle: Als Kind bereits wollte ich promovieren. Zum Dr. Mett. Wurst. – Doch dann verlor ich das Ziel aus den Augen. Mit den Jahren wurde es Wurst. Andere wiederum putzen sich noch heute die Zähne mit „Colgate Wurst S“.

– Wer seine Wohnung nicht selbst nutzt und sie an Dritte vermietet, erledigt dies ohne jeden Form- und Normzwang mit Hilfe von gebräuchlichen oder ungebräuchlichen, ja sogar mit ungewöhnlichsten Mietverträgen, oft in Schriftform. Mit anderen Worten: Fast jede Vermietung in Wohnungseigentümer-Deutschland legt einen textlich abweichenden Mietvertrag zugrunde. Das gilt auch und vor allem für die Hausordnung.

Nahezu großartiger Unfug wird in einer Vielzahl von Verkehrsüblichkeitsformularen (das sind solche, die zirkulieren….hehe) geregelt. Sogar das Verbot einer Tierhaltung wird manchmal untersagt. Oder – das ist ja hier das Thema – die Ausübung von Hausmusik. Der Vollblutjurist sagt: Alles Quatsch. Quitsche quitsche quatsch. Hatsch……iihhhhh!

Auswege aus der Not, nicht üben zu dürfen, ohne andere zu belangen? Klassische Musiker, was sagen sie zu abweichenden Übeformen?  Ein Proberaum außer Haus, die Beschränkung auf bestimmte Tageszeiten, wo es nicht so stört, als abends oder zur Mittagszeit? Die Auswahl von „leisen Instrumenten“? – Nun ja, sie rümpft schon….das Näschen….

– Die Fa. Yamaha hat eine Instrumentenserie „Silent“ herausgebracht. Diese Instrumente sind alle problemlos auf Zimmerlautstärke zu bespielen.

Und wir wissen: Eine Stradivari ist eine Stradivari ist eine Stradivari….

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.