1909/14: Positionen: Nur große Firmen brauchen Lokatoren! Alle anderen bleiben bei der Stange

Positionen

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Benütze den Office-Locator, fordert die internationale Website der Aufzugsfirma mich auf. Doch ich bin nur ein ganz kleines Licht, ein Berliner Armleuchter. Und hangele mich durch schlecht strukturierte Erreichbarkeitsdaten.

Liegen am offiziell 1. Arbeitstag bereits die Nerven blank. Jemand ruft an und meldet, der Aufzug steht. Die Aufzugswartung war da und seit dem steht der Aufzug. Die Aufzugsfirma angerufen.  Neuer Zeitgeist überall: Die Hotline für Aufzugsstörungen, die man zu melden bezahlt, ist jetzt eine Warteschleife, man wartet, während zu Servicezwecken die Belehrung erfolgt, Gespräche würden aufgezeichnet. Niemand zeichnet zu Schulungszwecken diese Warteschleifen auf, das ist ja das Fatale. Würden die das tun, würden sie verstehen…. So aber vergehen vier, fünf Minuten, in denen ein Eingeschlossener via Handy oder aus der Kabine versucht, die Aufzugsfirma zu kontaktieren. Vielleicht ist die Kabine ein Faraday´scher Käfig und was dann?

Mir wird übel. So hörte das Jahr auf, wie es wieder anfängt. Ich bin im Trott, aber noch nicht im Tritt. Ich jedenfalls lege wutentbrannt auf und schicke eine Email. Leckt mich doch. Wer hat schon Zeit für diesen ganzen „overhead“, diesen Scheiß, der einen davon abhält, im neuen Jahr alles besser zu machen?  Wartet´s ab, Freunde: Bald kommt wieder so ein Papphefter auf Hochglanz mit Servicebericht. Die Wartung war perfekt, keine Störungen und dieser ganze Kladderadatsch. Marketingsprech, das einem übel wird. 2014, soviel steht fest, ist kein Deut besser als 2013. Jawoll.

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