1901/13: Positionen: Die Menschen machen sich jetzt Gedanken, wie es mit dem Internet weiter geht…

Menage_a_trois

Während wir gerade etwas lernen vom neuen „Superministern“ (Siegmar Gabriel), ist das Gebiet von „Verkehr und Digitalem“ als neue Zweifaltigkeit im Entstehen. Diesem neuen Themenzusammenschluss steht vermutlich Alexander Dobrindt (CSU) künftig vor.

Die so genannte biblische Dreifaltigkeit lässt sich nur, was uns als Hausverwalter betrifft, leicht bestätigen. Wir haben sie als Tätigkeitssprengel definiert, wie man beispielsweise hier nachliest. Drei.

Drei: Im ursprünglichen Wortsinne ist die „menage á trois“ jedoch eine erotomanische Walküre der Lustbesessenen. Deswegen ist dies Thema schlüpfrig. Am besten blenden wir diese Aspekte lustbürgerlichen Lebens aus und verweisen der Einfachheit halber Weihnachts gans ins Internet. Gleichwohl: Aus Augsburg kommt nicht nur ‚wetten dass‘, wie man hört, sondern auch Anwaltsabmahnungen für allzu lüsterne ‚Puppenspiele‘ auf dem heimischen flat screenen jener, die auf roten Tuben im Netz Pornos geguckt hatten. Ey, was guckst du? – PorNo.  Der Abmahner ein „bad ass“. Rettung naht nun aus München, im Zusammenhang mit der Neubildung der Bundesregierung.

Bundesministerium.Verkehr.Digitales

Im Internet kursieren erste Logoentwürfe für das neu zu schaffende ‚Bundesministerium für Verkehr und Digitales‘. Dem Vernehmen nach soll Alexander Dobrindt (CSU) dem Ministerium vorstehen. Dobrindt, Jahrgang 1970, dürfte als „middleager“ zu denjenigen gehören, die wissen, wie man eine Website aufruft und wie man bestimmte Websites meidet, oder sie von Spuren mit „privatem Modus“ frei hält, auf dem Familienrechner, wo die Kinder und die Ehefrau Zugang hätten. „Pretty good privacy“ Wen geht´s schließlich was an, was er dort kennengelernt hätte, eine Inter-Nette?

Geschulte Juristen erwähnen schon, dass Abmahnungen wie diese im Grunde unbezahlbar sind, also nicht bezahlt werden sollen. Und eventuell links liegen gelassen. Aufpassen müssen allerdings diejenigen, denen ihre Frauen nicht vertrauen. „Horst, was hast du denn da für ein Schreiben aus Augsburg?“ „Ach, ehm, ach nüscht.“

Die Frage, ob Horst geschweinigelt hat im Netz und sich Pornos zum Nulltarif angesehen hat, bleibt in diesem Kontext unbeantwortet. Selbst in der Tagesschau kamen junge Männer allenfalls als Abmahnopfer in Betracht, nach dem Kern jedoch wurden sie nicht gefragt. Denn das geht die Öffentlichkeit nichts an.

Zwar ist die Sache an sich berichtenswert und in den Nachrichten wie den sonstigen Medien gerade omnipräsent. Geschickt werden Opfer der Abmahnwelle interviewt. Eine Frage aber wird nie gestellt, sie lautet: „Hast du etwa….?“ Im Journalistenknigge Deutschlands kommt diese Frage nicht vor oder sie befindet sich gleichsam auf einer Negativliste häufig zu vermeidbarer Fragen, das Gegenteil von „FAQs“. So wird aus der „FAQ“-Liste eine Liste nicht zu stellender Fragen. Eine „Fuck“-Liste im Sinne von „fuck off“?

Deutschland.streamt.Pornos

Andere wiederum nutzen die derzeitigen Meinungsaffinitäten der Internetuser Deutschlands geschickt aus, um mit Verhohnepipelungen auf die bevorstehenden GroKo-Pläne hinzuweisen und zu fragen, ob Dobrindt allererste Wahl für die Wahrnehmung von Netzinteressen ist?

Um genau zu sein: Das kann heute niemand vernünftig sagen.

Nicht drei, sondern zwei: Verkehr und Digitales. – Der neue „Superminister“ mit erweitertem Geschäftsbereich wird ein ihm zugeordnetes Ressort leiten, das man angesichts der Schnelllebigkeit und eines national kaum beherrschbaren Rechtsrahmens deutschlandweit nicht ganz leicht in den Griff bekommen kann. Es ist kein Verwaltungsressort, sondern eine Behörde, die mit einer Vielzahl von weltumspannenden Themen zu konfrontieren sein wird. Wozu in allererster Priorität die Erstentwicklung eines „deutschen Datenschutzes im Internet“ stehen dürfte.

Ob Dobrindt sich seine Emails ausdrucken und vorlegen lässt, um sie zu beantworten?

Verkehr, Straßenbau und Netzwerke, digitale Strukturen und PorNO-Abmahnwellen, Datentsunamis und das alltägliche sich „im Netz verheddern“ allzu onlinegläubiger Internetabhängiger, all das muss Dobrindt nun ministeriell ganz neu ausrichten. Falls alle Stricke reißen, ist dies nicht der schwächste Trost. Er kann die Amerikaner fragen in Übersee. Die wissen doch jetzt schon alles ganz genau. Über jeden einzelnen von uns.

(EP)

 

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