Anschreiben lassen, im "Glaube Liebe Hoffnung"

1898/13: Fotowelt: Vom „Anschreiben lassen“, dem Kreditgewerbe, von Glaube, Liebe und Hoffnung und dem garantierten Datenschutz

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Anschreiben lassen, im "Glaube Liebe Hoffnung"

Anschreiben lassen, im „Glaube Liebe Hoffnung“

Er schlürft eine nasskalte Ceviche, ein Sommergericht, und das mitten im November 2013 in Berlin-Charlottenburg. Aus den Lautsprechern quillt „Tatoo You“, ein Album von den Rolling Stones. Anfang Dezember gibt es hier die ersten Weihnachtsgerichte: Entenkeule mit Rotkraut. Am Tresen hängt ein Pinboard mit Kreditverträgen.

Wenn du mit einem am Tresen darnieder sitzt, um über den Sinn des Lebens im allgemeinen zu reüssieren und dein Gegenüber hinterm Tresen auf die Frage „Was arbeitest eigentlich du so?“ mit dem kurzen Satz antwortet: „Ich arbeite im Kreditgewerbe.“, dann fragst du dich vielleicht: Wieso denn das? Droht hier ein ungestümer Zinsfuß? Oder am Ende gar paar Hühneraugen? Weit gefehlt.

Glaube Liebe und Hoffnung enden nicht vorm Tresen!

Glaube Liebe und Hoffnung enden nicht vorm Tresen!

Manchmal ist es hier knallevoll, alle reden durcheinander und jeder ruft noch „Schnaps“ und „ein Wein“ und sonste was. Kurze Zeit später fliegen alle aus, wie auf Bestellung. Nur noch ein einsamer, müder „Arbeiter im Weinberg“ dieses Herrn hockt seine müden Knochen auf das Holzportfolio am Tresen. Das Glaube – Liebe – Hoffnung ist ein Chamäleon und überwiegend gut besucht.

Die Antwort kann einfacher sein, als du denkst. Hier handelt es sich um eine ganz besonders facettenreiche, reizvolle Unterkategorie der internationalen Finanzwelt von Bonds, Trusts, Futures und Bonds. Dieser Mann hinterm Tresen schreibt an. Er gibt Kredit. Bis der Gast gehen möchte, zinslos. Hier kommt niemand in Verzug, so lange er noch zahlt, bevor er geht.

Denn die Voraussetzung lautet: Man verzehrt etwas, noch besser, man trinkt was. Allein, zu zweit oder in der laut palavernden Gruppe. Die Jungen, Hübschen genau so wie die alten Hässlichen, zurück gebliebene Semester ebenso wie rattenscharfe Dübel.

Ein, zwei, mehrere, kurze, klare, trübe oder geistreiche Wässerchen. Im „Glaube Liebe Hoffnung“ in der Charlottenburger Neufertstr. lässt Jörg anschreiben. Er oder Thilo verwalten die Zinsloskredite an einer Pinnwand an der Wand, mit Blockklemmen, auf denen steht, wer Kredit hat. Die Schufa hat hier aber noch nie nachgefragt und Jörg garantiert auf Nachfrage: Die Daten sind sicher. Gut so.

Immerhin führt der eine oder andere bekanntlich ein Nischendasein. Und glaubt, liebt und hofft, aber bestimmt nicht „das Kreditgewerbe“, diese Schurken.

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