Microsoft Outlook-Werbung bis zum 3. OG.: Danach versagt Outlook!

1755/13: Fotowelt: Was Microsoft Outlook uns sagen will und was es uns sagt… #Werbung

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Kopflos geht die Welt zu Grunde!

Microsoft Outlook-Werbung bis zum 3. OG.: Danach versagt Outlook!

Microsoft Outlook-Werbung bis zum 3. OG.: Danach versagt Outlook!

Budapester Str., gestern um die Mittagszeit: Microsoft hat eine Gerüstfassade für eine Flanierwerbung präpariert. Der Autoverkehr ist stockend und als die Gedanken mit Blicken auf den verhangenen Fassadenflächen verweilen, blitzen kühne Gedanken im eigenen Kopfkino auf. Es sind unerwünschte Gedanken, geht es nach den Absichten der Werbestrategen. Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden. #Kopfkino

Der Gedanke zu dieser Werbung ist richtig und kühn umgesetzt. Im Kopf des Betrachters allerdings ist ein „i-Tüpfelchen“ von weiterentwickelten Gedanken dazu. An der Budapester Straße, Schöneberg, gegenüber vom Elefantentor des Berliner Zoos hängt jetzt aktuell diese „ausgerollte Werbung“ von Microsoft. Eine Rüstung an der hohen Straßenfassade trägt sie. Während wir vorbeifahren und die Werbung betrachten, kommt uns in den Sinn, ob Outlook tatsächlich die hier ausgerollten Ansprüche von EDV-Anwendern gerecht und zukunftsweisend händeln kann? – Der Fehler:

Suche Aushilfskraft mit Erfahrung Weiblich Männlich

Suche Aushilfskraft mit Erfahrung Weiblich Männlich

Anderer Fall, Potsdamer Str., Berlin-Schöneberg, gestern: „Suche Aushilfskraft mit Erfahrung Weiblich Männlich“ – Die professionelle Anfrage an die Öffentlichkeit nimmt uns sofort gefangen! Wir überlegen noch einen Moment: Sind wir hier als Aushilfskraft (passiv) gefragt? Oder als Führungskraft? Erfahrungen können wir selbst eher „mit weiblich“ versprechen. Ein Bewerbungs-Initiativgespräch in dem Imbiß an der Ecke Nollendorffstr. würde es schnell auf den Punkt bringen. Wir würden als Aushilfskraft mit mehr Erfahrung „weiblich“ etwas taugen, als Führungskraft „männlich“ unsere Rolle definieren, aber als Verführungskraft nicht einmal angestellt werden. Das Leben ist kompliziert und birgt jede Menge sozialen Sprengstoff.

Die Fassadenbanderole an der Budapester Str. in Berlin-Schöneberg hört mittendrin auf. Die Worte „und anfügen“ enden abrupt. Hier wird inszeniert, dass der Download großer Dateianhänge mittendrin abgebrochen wurde. Und genau das fürchtet jeder kundige Attachment-Verwalter wie der Teufel das Weihwasser. Einen Moment überlegt man noch, ob Outlook überhaupt das richtige Tool für Filetransfer sein kann? Längst gibt es andere, kundige Angebote. Wer die Software Tobit benutzt, weiß was von „postlagernden Anhängen“, die beim Sender verbleiben, bis der Empfänger sich den mitgeschickten Link anklickt, um dann einen http-Filetransfer zu beginnen und erfolgreich abzuschließen.

Werbung, die beeindruckend ist, muss stimmig sein und darf nicht oberflächlich sein. Zu ihr gehört mindestens auch immer ein großes Paket inhaltlicher Kenntnis des beworbenen Produkts. So würde Werbung für einen besonders kundigen Livemusikclub an die Gruppe der Hobby- und Laienmusiker fehlgehen, die ihnen verspricht, eines Tages selbst auf dieser angesagten Bühne spielen zu dürfen. Denn der besonders kundige Livemusikclub wird nur deswegen gut besucht, wenn er besonders gut bebucht ist: Mit Musikern, die Ahnung haben, von dem was deren Zuschauer erwarten. Eine Art besondere Qualitätsmusik, die unvergleichlich ist.

Freikarte.Kopfkino.

So ist das auch mit Emails. Diejenigen, die den „Benutzeridioten“ die EDV einrichten, sagen diese Art von Banderolenwerbungen zu wenig, denn sie wissen, was für Tücken Emails und ihre Anhänge haben. Wichtiger als große Dateianhänge endlos mitschicken zu dürfen, sind erstens die Empfänger, die sie bekommen und insofern ist die Outlook-Werbung ein strategischer Fehler. Sie geht nur vom „Ich“ aus und nicht vom „Wir“. Dass Outlook-Nutzer „unter sich“ weniger Schwierigkeiten haben sollen, ist schön. Dass Outlook-Nutzer aber anderen die Benutzung von Outlook dringend raten müssen, ist zu hoch angesetzt. Und wird in der Praxis nicht klappen.

Auch hier, im dargebotenen Foto, endet die Nutzung von Outook sehr abrupt. Ungefähr im dritten Stockwerk des Gebäudes unterbricht das Plakat „und anhängen“. Mit übrigens großartigen Folgen für die Nutzer der unteren Etagen: Hier bricht sich noch die Sonne Bahn und es ist deutlich heller dort. Und freundlicher.

Werbung muss sehr durchdacht sein, will sie Interessenten fesseln. Werbung ist die Kommunikation mit einer unerwartet hohen Zahl von unterschiedlich intelligenten Sendeempfängern, bei denen Werbung auf unterschiedliche Art und Weise ankommt. Jeder versteht sie anders. Bevor Werbung sich den Weg nach draußen bricht, sollte ein Elchtest immer noch einmal abklopfen, ob man sie nicht falsch verstehen kann. Werbung, bei der zu kurz gedacht wurde, geht nach hinten los. Sie bewirkt genau das Gegenteil.

Man wird ja wohl nochmal laut drüber nachdenken dürfen.

 

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