1654/12: Positionen: Wer lebt um zu arbeiten, macht etwas falsch. Wer arbeitet um zu leben hingegen…

Graffiti in Berlin-Kreuzberg

Graffiti in Berlin-Kreuzberg

Der Malermeister Peter Pinselstrich (* Name von der Redaktion geändert) kündigt den erst im Frühjahr abgeschlossenen Vertrag über die regelmäßige Beseitigung von Graffitis im Erdgeschossbereich des Hauses in Berlin-Kreuzberg. Man fragt sich, warum? Heraus kommt: Die Gegend ist so unkalkulierbar, dass es einem erfahrenen Unternehmer mehr als graust.

Der kleine Unterschied ist nämlich folgender: Wenn jemand arbeitet um zu leben, muss er Penunse, eine Tüte Mücken, Kohle, reichlich Asche oder wenigstens was Vergleichbares verdienen. Oder er schließt einen Graffiti-Beseitigungsvertrag ab im März 2012 und hat seit dem ungefähr 15 dokumentierte Einsätze. Das rechnet sich nicht. Dann tritt der kleine Unterschied ein: Man lebt nur noch, um zu arbeiten. Ein solches ist aber kein überzeugendes unternehmerisches Selbstkonzept. Die Folge: Die Firma kündigte soeben den erst kürzlich geschlossenen Graffiti-Beseitigungsvertrag. Ein Rundum-Sorgloskonzept hat Schrammen bekommen. Ab sofort werden die Karten wieder neu gemischt. Diese Geschichte aber wurde lauwarm serviert: sie wurde dem Verwaltungsbeirat der Wohnanlage lecker garniert aufgetischt. Muss sich also doch die ganze Gesellschaft ändern und einsehen, dass Graffitis anbringen sinnlos ist? Der Vorgang steht jetzt wieder unter intensiver Beobachtung.

(EP)

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