1653/12: Prognosen: Irgendwo in Berlin-Schöneberg suchen sie jetzt einen neuen Verwalter! Viel Glück dabei!

Hauptstr., Berlin-Schöneberg

Hauptstr., Berlin-Schöneberg

Sach ma, wieso habta nüscht jemacht, die janzen Jahre? Ja, jewollt ham wa schon, aber gekonnt ham wa nicht. #Credo der letzten Jahre

Leicht ist das alles nicht. Leicht ist es nicht zu prognostizieren, ob die Eigentümer der Anlage in der Hauptstr. in Berlin-Schöneberg heute Abend gute Entscheidungen fällen werden? Aber sie haben „den Wechsel“ beschlossen.

Der bisherige Verwalter trieb Schindluder. Hat „sie verarscht“, wie einer aus dem Haus sagt. Er war schon gar nicht mehr Verwalter, aber niemand hat´s gemerkt. Einer schon. Der hat genauer hingeschaut. Ließ sich auch helfen. Dann stand fest: Der Verwalter ist nicht mehr Verwalter. Es war so ein bisschen „one man band“, diese Verwaltung. Bzw. Two and a half man. Ein Verwalter und eineinhalb Sympathisanten. Bis denen auch das Knopfband riss am Revers der Vertuschungen, Fehlinformationen. Vieles geistert rum in diesen Tage, sogar ganze Räuberpistolen. „`Ne goldene Nese“ habe er sich verdient, der Holzhöfel (* Name geändert). An uns.

Handwerker im Hof - Hauptstr., Berlin-Schöneberg

Handwerker im Hof – Hauptstr., Berlin-Schöneberg

Im Grunde genommen schlägt in jedem Verwalterbewerber auch eine italienische Kommunardenbrust mit Pfiff und Raffinesse: Jeder sagt von sich, er sei „der Schärfste“. Wer genau von den Verwalterbewerbern aber tatsächlich schon einmal eine „Goldene Peperoni“ von den Verwalterfestspielen in „Kann“ bzw. „Pizza“ erhalten hat, bleibt kritisch zu hinterfragen. Großmäuligkeit ist keine Zier, besser lebt man ohne ihr.

Abgerechnet wird zuletzt. Auch mit der zuletzt verstorbenen Hoffnung. Heute Abend wird (endlich) alles anders werden. Claus Giesmüller (* Name geändert) hat kürzlich hier eine Eigentumswohnung billig geschossen. Die Wohnung stand in der Zwangsversteigerung und da hat er zugegriffen. Für „unter Hunderttausend“ hat er die Wohnung bekommen, die mehr als 150 m² Wohnfläche hat. Er wohnt in der Wohnung schon lange. Wenn er sie jetzt verkauft, hat er gleich mindestens das Doppelte. Wenn nicht ….kaum auszudenken.

Das Haus hat ein „unterlassenes Ambiente“. Viel wurde in den letzten Jahren hier gerade erst nicht gemacht. Wenn auch die Bausubstanz im Grunde genommen richtig gut ist. Man sieht dem Haus an, dass es könnte. Wenn es nur wollte. Wer aber will schon? – Ganz hinten sind für „wahnsinnige Gelder“ paar neue Balkone aus Fertigteilgerüst an die Fassade genäht worden. Gehäkelt oder gestrickt, jedenfalls teuer war´s. Der Verwalter ist Bauingenieur. Ein wesentlicher Punkt ist die beschlossene Entlastung für die Vorjahre. Da ist „nüscht mehr zu machen“, aber für 2011/2012 schon noch. Er hat sein Honorar gekriegt, der Verwalter, aber das war eigentlich nicht das wesentliche. Permanent hat er Bauleitungs-Sonderhonorare „für jeden Scheiß“ abgegriffen. Sogar für eine Tankwartung, sagt Claus Giesmüller, hat Rotzlöffel (wie hieß er doch gleich?) 4 Stunden Überwachungstätigkeit abgegriffen. Ein richtiger Betrüger, vermutet man. Genau weiß man es noch nicht. Die Indizien sprechen eine richtungsweisende Sprache, sozusagen.

Das heiße Eisen!

Die Eigentümer? Viel passiert in den letzten Jahren. Im Gartenhaus war einer im Grunde allein Eigentümer. Stimmrecht pro Wohnung. Viele kleine Wohnungen, viele Stimmrechte in der Eigentümerversammlung. Sodass der „große Rest“ in den übrigen Gebäudeteilen nichts durchbekommt.

Vorn an der Straßenkante sind zwei Gewerbeeinheiten. Ist nicht viel los da drin. In einer wird gerade gebaut. Irgendwas „mit Kita“, sagt einer von zwei Handwerkern. „Du bist Hausverwalter,“ sagt er fragend und zückt eine Visitenkarte von sich: „Hausverwalter, ist immer gut!“ – Er buhlt um Aufträge. „Emailadresse?“ Ja, hat er auch. „Wir machen gern allet Mögliche,“ beschreibt er sein Aufgaben- und Leistungsspektrum. Ich stecke die Karte weg. Mit Visitenkarten mache ich es immer so, die stecke ich weg. Die wichtigen davon scanne ich später im Büro ein und werfe sie weg. Ich bin bereits seit längerem in der Digitalwelt angekommen, meinen Zustand nenne ich „digitalis“. „Was hast denn Du?“ – „Ja, Digitalis irgendwie.“ Ich esse gern Physalis. Ist aber ein anderes Thema.

Sie haben sich hier im Haus so ein Komitee der Unterhaltungskunst gewählt, das sind die Leute, die umsichtig, transparent und fairnymphdich nach einer neuen Hausverwaltung Ausschau halten. Die jetzt eine Matrix machen, eine Gegenüberstellung der abwägbaren Kriterien. Was spricht für die eine Verwaltung und was gegen die andere? Am Ende sind es nicht mehr zehn Kandidaten, die man eingeladen hat. Übrig geblieben sind drei. Drei so wie Frühstückseier für diejenigen, die mehr als eins mögen.

Diese Sache ist heiß!

Diese Sache ist heiß!

Hartgekochte Eier sind die Verwalterbewerber heute Abend im Keller. Hartgesottenes Prüfkomittee der Unterhaltungskunst: hat ausgewertet, zusammengetragen und Leistungsaussagen „gläsern“ gemacht. Damit es alle vor Augen haben. Heute abend ist V-Day, gewählt wird am Ende der Verwalter ab 01.01.2013.

Wenn sie heute abend nicht den richtigen wählen…..doch das ist eine andere Geschichte. Mehr als derjenige welcher gerade jetzt Verwalter seit ein paar Jahren schon war, kann jeder neue Verwalter schlicht leisten. Er muss angenehm sein im Umgang, nicht so eine „vorlaute Fresse“ haben wie der geschasste „Bauernlümmel“, von dem sie sagen, er sei flapsig, arrogant und unfreundlich gewesen. Wenigstens der Ton muss stimmen.

Ansonsten geht es von nun an nur noch bergauf. Versprechen tun das heute Abend alle Verwaltungsbewerber. Ganz sicher.

 (EP)

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