1632/12: Positionen: Der Bloggwart ist kein Blockwart, weiß oft nicht, an wen Wohnungen vermietet wurden! Vom „Scheiße wohnen“

Scheisse wohnen (Herkunft unbekannt)

Scheisse wohnen (Herkunft unbekannt)

Scheiße wohnen, bzw. „scheisse“, ist kein Problem. Irgendwas ist immer schlecht und die Hausverwaltung natürlich dämlich, der Hauswart heißt Herr Bräsig und arbeitet auch so. Oder alles ist doch ganz anders. Die Wohnung ist schick und irgendwo im Hause herrscht ein guter Geist, der jedem, der zu lange …… von hinten in die …… beißt. Genau: Rudi Rammlers Rüttelreime sagen es uns. Das Timbre sorgfältiger Pflege im Haustreppenhausbereich ist allerdings im bewohnten Mehrfamilienhaus eine Chimäre vom durchschnittlichen, braven Kreuz- bzw. Spießbürger. Sauber ist es nur insofern dort, als die Hausbewohner sich an Regeln des Miteinanders halten. Was viele nicht tun. Beispiel Namensschilder: Mit Leukoplast oder mit Pflaster, bzw. Klebestreifen druff geklebt. Hat erst einer angefangen, klebt sich´s völlig ungehemmt.

Das Gegenteil davon ist wiederum aktive Hausverwaltung: Eben nicht zu reagieren, sondern zu agieren. Der Hauswart fragt glücklichenfalls beim Vermieter nach: Da sind zwei neue Namensschilder drüber geklebt worden, „Meier“ und „Paul“ und der alte „Schulze“ ist nun überklebt ebenso wie Frau „Meyerheinrich“ (* Namen geändert). Die Frage: „Sollen wir neue Namensschilder fertigen?“ ist berechtigt. Doch Namensschilder kosten Geld. Ordentliche Beschriftung gehört sich.

Damit nun nicht ein Kreislauf einsetzt, den der gewöhnliche WEG-Verwalter als Spezialverwalter für „Eigentumswohnungen“ als Tätigkeitskarussell zu entfachen hat, kommt der Blockwart (pardon, Bloggwart) auf die Idee eines neuen Durchsteckzettels. Die Abteilung Reorganisation schlägt folgende Textfassung vor, Zitat:

„Guten Tag, wir von der Fa. Hauswartdienst Meyer (* Name geändert) kümmern uns gern darum, dass die Beschriftungen der Klingeltableaus und Briefkästen im Hause pfleglich und gut aussehen. Ihre Namensschildbeschriftung ist in diesem Sinne klärungsbedürftig oder besser diskussionswürdig. Oft weiß die Verwaltung und auch wir als Hauswartdienstleister nicht, ob und ggf. von wem die Initiative zu einer Vermietung ausging und ob alles rechtens ist. Wie auch immer es ist: Wenn Sie als Eigentümer einzogen, veranlassen Sie über die Verwalterin eine kostenpflichtige Beschriftung. Sind Sie als Mieter eingezogen, veranlassen Sie bitte Ihren Vermieter (den Wohnungseigentümer), bei der Verwalterin die neuen Namensschilder zu veranlassen. Herzlichen Dank. Ihre Firma Hauswartdienst Meyer“

Na, oder so ähnlich.

Das ist doch nicht zu viel verlangt, oder?

Wir haben es ja an diesen Orten nicht mit James Bond zu tun: Dessen Aston Martin hatte rollierende Kennzeichen, für jeden Zweck ein passendes. Großartige Idee: Nur für die Namenschilder in der Wohnanlage zu aufwändig. Ehrlich. Deswegen: Ja, frage nicht, was die Verwaltung für dich tun kann, tu du was für die Verwaltung, Hilf ihr, dass die Namensschildbeschriftungen in der Wohnanlage pfleglich, sauber und übersichtlich aussehen. Ein kleiner Schritt für den Neueinzug: ein großer Schritt für die Menschheit.

Wem das schleierhaft ist: WEG-Verwalter verwalten das Gemeinschaftseigentum eines Hauses. Nicht im Auftrag ist die so genannte „Mietsonderverwaltung“, die man nur gegen weiteres, zusätzliches Entgelt zusatzbeauftragen kann, aber nicht muss. Deswegen agieren viele Wohnungseigentümer als Selbstverwalter (ihres Sondereigentums). Hier kommt es dann (bei Vermietung) zur Nullkommunikation mit der Verwaltung über banale Alltagsfragen wie z.B. die Namensschildbeschriftung. Weil man darüber nicht auch noch spricht.

 (EP)

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